Cover: Die Geschichte der Einsamkeit
John Boyne
Die Geschichte der Einsamkeit
- Roman
ISBN: 978-3-492-30992-9
416 Seiten | € 12.00
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.03.2017
Sonstiges
John Boyne

Die Geschichte der Einsamkeit

Roman

4.00/5.00 bei 1 Reviews

Odran Yates kommt 1972 an das renommierte Dubliner »Clonliffe Seminary«, um Priester zu werden. Er kann es kaum erwarten, endlich Gutes zu tun. Vierzig Jahre später ist sein Vertrauen in die katholische Kirche jedoch zutiefst erschüttert. Bestürzt muss er dabei zusehen, wie alte Freunde vor Gericht stehen und ehemalige Würdenträger ins Gefängnis kommen. Erst als bei einem Familientreffen alte Wunden aufgerissen werden, sieht er sich gezwungen, die Ereignisse in seinem Leben in einem anderen Licht zu betrachten und sich einzugestehen, dass er über all die Jahre nicht sehen wollte, was direkt vor seinen Augen geschah.


Autor:
Boyne, John
Verlag:
Piper

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Postleitzahl
Veröffentlichung:01.03.2017
Höhe/Breite/GewichtH 18,7 cm / B 12 cm / 295 g
Seiten416
Art des MediumsBuch [Taschenbuch]
Preis DEEUR 12.00
ISBN-13978-3-492-30992-9
ISBN-103492309925
EAN/ISBN

Über den Autor

John Boyne, geboren 1971 in Dublin, ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren Irlands. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman »Der Junge im gestreiften Pyjama«, der weltweit zum Bestseller wurde und von der Kritik als »ein kleines Wunder« (The Guardian) gefeiert wurde. 

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1 Kommentar zu diesem Buch

4/509.09.2024 - 20:10 Uhr

Unschuldig schuldig?

Und noch ein Buch, welches schon viel zu lange auf meinem SuB lag. Leider viel zu lange, denn es hatte eine Wucht, die zum Nachdenken anregt und angelehnt an wahre Geschehnisse, die Wut in mir angekurbelt hat, wie im Namen Gottes so viel Unvorstellbares geschehen konnte.

Odran Yates, der Protagonist dieses Buches, erzählt dabei in nicht chronischer Reihenfolge von seinem Leben, von seinen Eltern, seiner Kindheit, wie er ans Priesterseminar kommt und auch über seinen weiteren Lebenslauf. Er erzählt von einem einsamen Leben, welches er angeblich freiwillig Gott gewidmet hat und sieht sich irgendwann einem regelrechten Hass gegen die katholische Kirche gegenüber, welcher auch auf ihn zurückfällt, obwohl er unschuldig ist. Aber ist er wirklich unschuldig? Und wie ist es mit seinem Freund Tom Cardle, der zum Priesteramt gezwungen wurde und auch nie einen Hehl daraus macht, dass er seinem Beruf nichts abgewinnen kann? Wie sieht es mit den Bischöfen aus, mit den Kardinälen oder gar dem Papst?

Was geschehen ist, wird aber erst mit der Zeit deutlich und der Autor hat das Buch mit einem großartigen Schreibstil so geschrieben, dass man als Leser sehr nah an Odran dran ist, an seinen Gefühlen, seinen Gedanken. Und doch wird bis zum Ende nicht ganz klar, was er wirklich wusste. Als Leser merkt man jedoch, dass etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht, dass Kindern schlimme Dinge angetan werden. Man kann also davon ausgehen, dass auch Odran dieses Gefühl haben muss. Dieser ist allerdings so weltfremd, lebt in seiner eigenen Welt, dass man ihm dieses Unwissen oder um es besser zu beschreiben, sein Verdrängen, schon beinahe vergeben möchte. Dennoch konnte ich dies erst zum Ende des Buches, denn Odran scheint der einzige zu sein, der seine Fehler einsieht, obwohl er eben auch darunter leiden musste. Die Wut bleibt allerdings, die Wut darüber, was unter dem Dach der Kirche Kindern angetan, wie gelogen wurde und wird, vertuscht und diffamiert. Und auch so einige Szenen im Buch selbst konnte ich einfach kaum glauben, die Ignoranz mancher Charaktere und die Bösartigkeit von Leuten, die sich eigentlich dem Willen Gottes unterwerfen sollten. Andererseits hatte das Buch aber auch hier und da ein paar echt komische Szenen zu bieten, Gespräche, die mich fast zum Lachen gebracht haben und doch nur Ablenkung waren.

Alles in allem fand ich dieses Buch einfach nur großartig, aufklärend und verstörend, aber teilweise auch echt emotional, denn Odran ist wirklich ein anständiger Typ, der seine Familie liebt, helfen will, wo es geht und den Hass dennoch auch abbekommt und das teilweise auf wirklich grausame Art. Dabei befindet er sich vielleicht doch nicht ganz so freiwillig in einer unanständigen, verlogenen Institution, von der ich selbst auch nicht viel halte. Dennoch gab es auch ein paar Dinge, die mich gestört haben, so zum Beispiel die echt langen und durcheinander gewürfelten Kapitel. Ebenso fand ich, dass der Erzähler manchmal ein bisschen zu weit ausschweift. Trotzdem ist dieses Buch absolut lesenswert und ich kann es nur weiterempfehlen.

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