Kein Foto

Kundera, Ludvík

Ludvík Kundera, geboren am 22. März 1920 in Brno/Brünn, lebte von 1976 bis zu seinem Tod am 17. August 2010 als Lyriker, Dramatiker, Erzähler, Essayist, Übersetzer und Bildender Künstler in Kunštát/Mähren. 1946 Mitbegründer der surrealistischen Gruppe »Ra«. Bis 1955 Redakteur, 1968–1970 Dramaturg. Ab 1970 Publikationsverbot. Nach 1989 mehrfach gewürdigt: so u. a. 2002 mit dem Leipziger Buchpreis für europäische Verständigung, in Tschechien 2009 mit dem Jaroslav-Seifert-Preis. Im Arco Verlag erschienen: el do Ra Da(da). Gedichte, Erzählungen, Erinnerungen, Bilder (2007) el do Ra Da(da). Zweisprachiger, gehefteter Sonderdruck des gleichnamigen Gedichtzyklus (2006) Eduard Schreiber (Hrsg.): Zur Bewegten Geschichte des 22. März – Ludvík Kundera zum Neunzigsten (2010) – eine Hommage von Freunden, Bewunderern und Weggefährten in Wort und Bild. Alle unsere Bücher von und für Ludvík Kundera wurden von Eduard Schreiber übersetzt und herausgegeben.
Quer durch Phantomasien</a>

Quer durch Phantomasien

Ludvík Kundera, der zu den bedeutendsten tschechischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts zählt, hätte dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Sein Werk ist geprägt durch die Erfahrungen von Krieg und Diktatur. Unter dem Einfluss französischer Surrealisten wurden Träume zu einer unerschöpflichen Quelle seiner Dichtung; phantastische Elemente grundieren seine Verse, ausgedrückt in einer Sprache, die in überraschenden Wendungen die Risse in der Wirklichkeit benennt und die Verhaue der Zeit durchbricht: »Durch wolkenspalten tastet ein busch / durch mondspalten dringt selbst das geringste lächeln«.