Die 30 beliebtesten Buchrezensionen

5/5 26.07.2024 - 06:49 Uhr

Wieder ein genialer und spannender Thriller



Die LKA-Beamtin Laura Kern wird zum Tatort gerufen. Eine sehr kleine Kiste enthält eine weibliche Leiche. Bei den Ermittlungen bekommen sie Hilfe von der Krankenpflegerin Martina Nowack, die in der Zeitung von diesem Mordfall gelesen hat und dabei ist ihr aufgefallen, dass ihre Patientin Lilly, die sonst nur Blumen malt, eine Kiste mit einer Leiche darin gezeichnet hat. Laura und Max Hartung stehen vor einem Rätsel. Woher weiß die Patientin die Einzelheiten, denn Lilly hat das Klinikgelände nie verlassen?

Als weitere Bilder auftauchen, sind sie in Zeitnot, denn sie vermuten, dass der Verbrecher erneut zuschlagen wird. Gelingt es ihnen, weitere Verbrechen zu verhindern?

Dies ist bereits der neunte Fall für Laura Kern und Max Hartung und es ist meine absolute Lieblingsreihe der Autorin. Auch hier gelingt es ihr, Spannung von Anfang an zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Laura nehmen die Ermittlungen sichtlich mit, denn es kommen alte Erinnerungen bei ihr zurück. Das gesamte Team stellt sich die Frage, woher Lilly ihre Informationen hat. Keine leichte Aufgabe. Diese Frage hat mich mitfiebern und miträtseln lassen. Es gibt viele Verdächtige und es scheint ein Wettlauf gegen die Zeit zu werden. Das Team arbeitet Hand in Hand und die Ermittlungsarbeit ist spannend und wird nie langweilig. Im Gegenteil, sie steigert sich immer weiter.


Fazit: Mich fasziniert, dass Catherine Shepherd sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt und nie Langeweile aufkommt. Es ist ein grandioser Thriller mit geschickten Wendungen.
Das Buch hatte ich ratzfatz gelesen. Es ist nicht unbedingt erforderlich, die vorherigen Bücher zu lesen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Es ist ein kriminell gutes und stark besetztes Lesevergnügen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

5/5 25.07.2024 - 15:13 Uhr

Packender und atmosphärisch dichter Thriller

Mit diesem Buch legt die Autorin Liliane Skalecki einen atmosphärisch dichten Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Der Autor Niklas Westphal kehrt nach langer Zeit in seinen Geburtsort Thöninghausen zurück, um dort an der Beerdigung seiner kürzlich verstorbenen Mutter teilzunehmen und anschließend ihren Hausstand zu sichten und aufzulösen. Vor Ort werden seine düsteren Träume, die ihn schon seit einiger Zeit plagen, noch einmal deutlich intensiviert. Besteht ein Zusammenhang zu zwei Morden an jungen Frau und einem weiteren Vermisstenfall, die sich während seiner Kindheit ereignet haben ? Als die Leiche der vermissten Frau gefunden wird, beschließt Niklas, der Sache auf den Grund zu gehen. Unterstützung erhält er dabei von seiner ehemaligen Mitschülerin Tessa, während im Dorf ansonsten eine Mauer des Schweigens auf die beiden wartet.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende einen fulminanten Showdown, der keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die aber doch lange Zeit ziemlich undurchsichtig bleiben und dadurch für so manche Überraschung gut sind. Im Wesentlichen erleben wir die Geschichte aber aus der Perspektive von Niklas, an dessen Ängsten und Nöten wir dadurch auch sehr intensiv teilhaben dürfen bzw. müssen. Geschickt eingestreute Rückblenden und Passagen aus der Perspektive einiger Bewohner des Dorfes sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei schon zu viel über die Auflösung zu verraten. Eine wichtige Rolle im Rahmen der Geschichte spielen Farben, über die die Autorin immer wieder kleine Hinweise einbaut, die sich mir aber erst zum Ende hin wirklich erschlossen haben.

Wer packende und atmosphärisch dichte Thriller mag, wird hier bestens bedient und unterhalten.
4/5 25.07.2024 - 07:06 Uhr

Gute Einblicke in das Unternehmen Kölln

Die Geschäfte des Unternehmens Kölln, deren Leitung Peter Claus Diedrich innehat, laufen nicht schlecht. Auch seine Frau Else ist mit ihrer Boutique erfolgreich. Doch während Berta und Magdalena noch ihren Spaß am Swingtanzen in Hamburg haben, ändern sich die Zeiten plötzlich, denn die Nationalsozialisten haben die Macht übernommen. Der Ton wird härter und Claus tritt widerwillig in die Partei ein. Hat das Unternehmen Kölln eine Zukunft?

Ich hatte diesmal große Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden, da einige Jahre vergangen waren. Da wären kleine Rückblicke und ein Namensregister hilfreich gewesen.
Auch spielen sehr viele Personen mit, sodass ich zeitweise den Überblick verloren habe.
Die Familie leidet während des Krieges nicht an Hunger, aber unter dem Regime, denn sie muss bestimmte Stückzahlen produzieren.
Sie tritt etwas in Hintergrund und der Krieg nimmt einen großen Teil ein. Mütter bangen um ihre Söhne und das nächtliche Aufsuchen des Bunkers beeinträchtigt alle Menschen. Viele flüchten ins Ausland.

Fazit: Der letzte Teil der Trilogie um die Familie Kölln konnte mich nicht so begeistern wie die vorherigen. Es waren mir einfach zu viele Mitwirkende. Da wäre weniger, mehr gewesen. Insgesamt haben mir die Einblicke in die Herstellung der Kölln-Flocken und der Familie sehr gut gefallen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

4/5 24.07.2024 - 15:48 Uhr

Freundschaft?!

Mit einem wirklich guten, flüssigen Schreibstil, hat die Autorin hier einen wirklich guten und teilweise spannenden Roman über die Ungerechtigkeit des Dritten Reichs und eine tiefe Freundschaft zwischen Frauen geschaffen. Dieser ließ sich recht schnell weglesen, beziehungsweise hören, denn das Hörbuch ist sehr gut und lebendig vertont.

Dabei ist die Geschichte mal etwas Neues rund um dieses Thema für mich gewesen und hat mir super gut gefallen, denn die Freundschaft zwischen Elli, Margot und Käthe beginnt sehr innig und doch werden alle drei schon bald verschiedene Wege gehen, beziehungsweise, gehen müssen. Während Elli nämlich, trotz ihrer Gehbehinderung, nicht anders kann, als zu helfen, als ihre Freundin Margot den Machenschaften der Nazis zum Opfer fällt, schließt sich Käthe diesem neuen Regime mit voller Freude an. Und während Elli die Ungerechtigkeit und den Hass erkennt, findet Käthe diesen, zumindest nach außen, gar nicht schlimm, sondern eher fortschrittlich. Außerdem ist da noch Alma, Ellis Mutter, die als Hebamme viel unterwegs ist und dennoch eine wundervolle, liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter hat, sie gleichzeitig unterstützt, aber auch Angst um sie hat. Die Gefahren sind nämlich spürbar, nicht nur für die jüdische Freundin, sondern auch für die unerschrockenen Helferinnen, wie Elli eine ist. Schön fand ich auch die kleine Liebesgeschichte, welche sich zwischen Elli und dem Nachbarsohn Hans entspinnt, die ruhig erzählt wurde und sich langsam entwickelt.

Elli ist für mich aber sowieso eine super starke, liebenswerte, junge Frau. Obwohl sie sich oft unnütz fühlt, tut sie viel mehr als manch anderer. Sie lässt sich nicht manipulieren und auch nicht aufhalten, selbst, wenn sie selber darunter leidet. Margot ist das feine Mädchen aus der Stadt, anfangs noch wohlhabend, später von den Nazis in ein Judenhaus gesperrt, kränklich und zerbrechlich. Käthe konnte ich nicht so richtig greifen. Sie ist, wie erwähnt, zumindest nach außen, eine glühende Verehrerin des neuen Regimes, rückt dabei immer mehr in den Hintergrund, blieb mir aber recht negativ behaftet in Erinnerung. Hans ist ein aufgeweckter, junger Mann, der stark unter dem Scheffel seines strengen Vaters steht, aber dennoch versucht, seinen eigenen Weg zu gehen, selbst, wenn er dafür die eine oder andere Tracht Prügel einstecken muss.

Im Großen und Ganzen fand ich dieses Buch jedenfalls richtig gut, bewegend und teilweise wirklich spannend. Es ist mal eine andere Geschichte, die zur Zeit des Nationalsozialismus spielt, eine Geschichte über Freundschaft in finsteren Zeiten, welche ich schnell verschlungen habe.

5/5 23.07.2024 - 19:26 Uhr

Oma Käthe ermittelt

Käthe darf zur Kur und nach einer stundenlangen Zugfahrt kommt sie endlich auf Sylt an und was passiert? Sie stolpert über eine Leiche. Als Schwiegermutter eines Kommissars kann sie das Ermitteln natürlich nicht sein lassen. Es soll angeblich Selbstmord sein. Doch Käthe glaubt nicht daran und erhält Unterstützung von Kommissar Hinnerk Rasmussen, der bereits pensioniert ist. Sehr zum Leidwesen seines Sohnes, der nun Sylter Kommissar ist. Die Klinikleitung und insbesondere Oberschwester Gisela verhalten sich seltsam und das wiederum macht Käthe misstrauisch. Wer könnte Interesse daran gehabt haben, den Patienten zu töten oder ist es doch Selbstmord?

Die Familie Backes hat sich einiges einfallen lassen, damit Käthe kuren darf. Der Auftritt bei der Krankenkasse war bühnenreif.
Kaum angekommen ist sie in einen Todesfall involviert und möchte unbedingt aufklären, was wirklich geschah. Ihre Tischnachbarn sind alle etwas schräg und so wie es aussieht, scheint es, dass die Klinikleiterin und die strenge Oberschwester Gisela einiges zu verbergen haben. In Hinnerk hat sie einen Verbündeten, der ihr glaubt.
Ich habe mich mal wieder köstlich amüsiert. Auch ohne Jupp und Inge ist die Geschichte spannend und hat interessante Wendungen.

Fazit: Auch dieses Buch konnte mich überzeugen. Viel Wortwitz und Situationskomik haben mich nur so durch die Zeilen gleiten lassen. Ich rätselte von Anfang an mit, was wirklich geschah und landete doch auf dem Holzweg. Geschickt hat Dany R. Wood mich auf die falsche Spur geführt. Käthe ist einfach klasse. Sie ist gerecht und lässt sich nichts gefallen. Ich würde mich über einen weiteren Fall mit ihr freuen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

5/5 23.07.2024 - 15:27 Uhr

Chicagoland Vampires Teil 1

Ich gebe zu, ich war ja zuerst skeptisch anhand des Klappentextes und habe mehr was für Jugendliche erwartet, halt so in Richtung Twilight oder so.
Aber ich bin positiv überrascht von dem Buch, denn Merit, die Hauptperson, ist keine Schülerin, sondern eine siebenundzwanzigjährige Doktorandin an der Universität von Chicago, als sie nachts im Park überfallen wird. Sie überlebt den Angriff des Vampirs nur, weil ein anderer Vampir sie verwandelt.
Überraschend ist das zwar nicht für sie, denn vor acht Monaten traten die Vampire an die Öffentlichkeit und verkündeten, dass sie keine Wesen aus Schauergeschichten sind, sondern tatsächlich existieren. Trotzdem ist sie von ihrer Wandlung zunächst nicht begeistert. Im Gegensatz zu ihrer Freundin und Mitbewohnerin Mallory, die sich schon immer für das Übersinnliche und Okkulte interessiert hat und fast enttäuscht ist, dass es sie nicht erwischt hat.
Allerdings hat sie im Verlauf der Geschichte keinen Grund mehr neidisch zu sein, aber ich will nicht zu viel verraten.
Als Merit am dritten Abend nach ihrer Wandlung nach Hause kommt, erfährt sie, dass sie vom Meister des Vampirhauses Cadogan, Ethan Sullivan, verwandelt und somit vor dem Tod gerettet wurde. Aber ihre Dankbarkeit hält sich in Grenzen, denn nun erwartet sie ein Leben, das sie selbst nicht für sich gewählt hat. Besonders wütend macht sie, dass ihr Job durch das Haus Cadogan bei der Uni gekündigt wurde, ohne dass sie davon wusste.
Bei einem ersten Besuch im Haus Cadogan stellt sie Ethan zur Rede und macht ihm klar, dass sie sich nicht herumkommandieren lässt. Ethan ist Ungehorsam von „Neugeborenen“ nicht gewohnt und erteilt ihr im Kampf vor anderen Vampiren eine Lektion. Von da an herrscht bei jedem Zusammentreffen der beiden knisternde Spannung, denn so sehr Merit auch versucht ihren Meister zu hassen, kann sie doch nicht leugnen, dass sie sich zu dem attraktiven Vampir hingezogen fühlt.
Aber zunächst gibt es andere Probleme, denn es wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die Merit sehr ähnlich sieht. Ist ein Serienmörder in Chicago unterwegs, ein abtrünniger Vampir und sollte Merit auch sein Opfer werden?

Merit ist eigentlich der Familienname der Hauptperson, ihren Vornamen erfährt man – zumindest in diesem ersten Teil – nicht. Dieser Name ist allerdings sehr bekannt in Chicago, denn ihr Vater hat nichts Besseres zu tun, als sein Leben lang Geld und Reichtum anzuhäufen und sich somit Macht und Einfluss in der Stadt zu erkaufen. Eine Tatsache, die Merit zuwider ist und sie daher kaum Kontakt zu ihrer Familie hat, mit Ausnahme ihres Großvaters. Charles „Chuck“ Merit ist ehemaliger Polizist und seit 4 Jahren in Pension. Zumindest hat er das seiner Enkelin erzählt. In Wahrheit leitet er eine kleine Spezialeinheit, um das Gleichgewicht des Übernatürlichen zum Rest der „normalen“ Bevölkerung Chicagos aufrechtzuerhalten. Diese Truppe besteht aus dem Hexenmeister Catcher, dem Formwandler Jeff und einem Vampir, dessen Identität nur Charles kennt.
Catcher unterrichtet Merit in Kampftechniken und Mallory macht ihr klar, wie sie sich als Angehörige eines der mächtigsten Vampirhäuser in Chicago zu kleiden und zu benehmen hat. Und allmählich gewöhnt Merit sich an ihr neues Leben, das nur nachts stattfinden kann, da sie eine schmerzhafte „Sonnenallergie“ entwickelt hat.
Und als der große Abend kommt und Merit offiziell mit anderen Vampirneulingen dem Haus Cadogan die Treue schwört, wird sie mit einer einflussreichen Position in der Hierarchie belohnt.

Bei den vielen Vampir- und Fantasyromanen ist es für einen Autor natürlich schwer, etwas komplett Neues, noch nie Dagewesenes zu erfinden. Daher gibt es auch hier Parallelen zu den Romanen von Charlaine Harris, Ilona Andrews, Jeanne C. Stein oder Kim Harrison. Aber das fand ich jetzt nicht schlimm, denn Chloe Neill hat eine spannende Geschichte mit sympathischen, Figuren geschrieben, allen voran Merit, aber auch Mallory, Catcher, Jeff, ihr Großvater Charles und einige der Vampire, die sie kennenlernt. Das Ende ist zwar nicht sehr überraschend, was die Morde angeht, aber auch das tut der Spannung keinen Abbruch. Das Buch hat für mich alles, was einen guten Roman ausmacht: eine fesselnde Geschichte, Herz und Humor (musste oft grinsen) und einen Hauch Erotik, aber nicht zu viel davon.

5/5 23.07.2024 - 15:06 Uhr

Teil 6 der Waringham-Saga (chronologisch auch Teil 1)

England 1193. Richard Löwenherz ist König von England und ewige Streit mit seinem jüngeren Bruder John spaltet das Land. Richard, geboren in Frankreich, sieht England nur als Geldquelle für seine ehrgeizigen Feldzüge in Frankreich und den Kreig im Heiligen Land. In seiner Abwesenheit versucht John die Macht in seinem Vaterland an sich zu reißen. Während Guillaume of Waringham an der Seite von König Richard in den Heiligen Krieg zieht und ein treuer Anhänger ist, tritt sein jüngerer Bruder Yvain in den Dienst des berüchtigten Prinzen John, auch um der unglücklichen Liebe zu Guillaumes Verlobten zu entfliehen. Vom Knappen schafft er es bis zum Ritter. Als Richard stirbt, erbt John die Krone und Yvain schwört auch dem neuen König weiter die Treue. Aber dann lädt John eine schwere Schuld auf sich und macht Yvain zum Mitwisser einer Tat, die ihrer beider Leben verändern soll.

"Wenn du einem König deine Freundschaft schenkst, läufst du immer Gefahr, an seinen Taten zu verzweifeln."

"Teufelskrone" ist der sechste Teil der Waringham-Saga, aber sie spielt vor allen anderen Teilen, erzählt also die Vorgeschichte derer von Waringham.
Im Mittelpunkt steht der oft hitzköpfige Yvain, dessen Zunge meistens schneller ist als sein Verstand, was ihn häufig in Schwierigkeiten bringt. Besonders im Dienst des Königs.
Er beginnt seinen Dienst als Knappe im Haushalt von John "Ohne Land", wie Richards Bruder genannt wird, und wir begleiten ihn über 20 Jahre durch Hochs und Tiefs, durch Kriege und Schlachten, durch Siege und Verluste, für das Land als auch für Yvain selbst.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé perfekt, historische Personen und Ereignisse mit Fiktion zu vermischen und die "weißen Flecken" in der Geschichte passend zu füllen, so dass man am Ende denkt: Ja, so könnte es gewesen sein. Warum soll nicht ein Ritter aus Johns Gefolge ihn bei seiner schrecklichen Tat gesehen und anschließend bei der Vertuschung geholfen haben? Und natürlich ist es doch denkbar, dass jemand, der selbst der Willkür des Königs ausgesetzt war, später die treibende Kraft war, diesen Punkt in die Magna Charta aufzunehmen, damit so etwas nie wieder passieren kann.
Bei einer Rundreise durch Südengland habe ich übrigens in der Kathedrale von Salisbury selbst ein Exemplar der Charta sehen können, von der noch 3 existieren. Das war schon etwas Besonderes, wenn man bedenkt, welche Nachwirkungen diese Verfassung hatte.

Auf den rund 900 Seiten passiert wieder sehr viel, wir lernen diverse Charaktere kennen, historische und fiktionale. Am Ende gibt es eine neue Generation und ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn zwischen "Teufelskrone" und "Das Lächeln der Fortuna" gibt es noch viele Jahrzehnte, die man mit wunderbaren Geschichten über Könige, Prinzen, Ritter, Familie, Liebe und Freundschaft, Treue, Ehre und Loyalität füllen könnte.

Übrigens habe ich bei der Erwähnung von Prinz John und Nottingham immer mal wieder auf den Auftritt von Robin Hood gewartet, Aber nein, er ist nicht aufgetaucht. *g* Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und war fast enttäuscht, als ich am Ende war. Ich mag alle Teile der Reihe, aber bisher war Band 2 mein Favorit. Jetzt muss ich sagen, dass "Teufelskrone" sich den Platz eins mit "Die Hüter der Rose" teilen muss.

5/5 23.07.2024 - 15:00 Uhr

Teil 5 der Waringham-Saga

London 1560. Der fünfzehnjährige Isaac lebt bei seinem Onkel Philipp Durham. Als es Probleme in seiner Heimat gibt, bittet ihn sein Halbbruder Francis nach Hause nach Waringham zu kommen. Aber Isaac haut ab und schleicht sich in Plymouth als blinder Passagier auf das Schiff des Freibeuters John Hawkins. Als er entdeckt wird, wird er als Sklave an spanische Pflanzer auf Teneriffa verkauft. Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei, unter der Bedingung, dass in den Dienst von John Hawkins tritt, der im Auftrag der Königin in die Neue Welt segelt.
Währenddessen lebt seine Halbschwester Eleanor am Hof von Königin Elizabeth. Man nennt sie auch "das Auge der Königin", denn sie und Elizabeth wuchsen zusammen auf und kaum jemandem vertraut die Königin mehr. Allerdings fällt Eleanor als Spionin auch eine gefährliche Aufgabe zu, denn der Konflikt zwischen der protestantischen Elizabeth I. und der katholischen Königin von Schottland, Mary Stewart, spitzt sich immer mehr zu. Und dann verliebt sie sich in den geheimnisvollen König der Diebe und macht sich damit angreifbar, denn nicht alle gönnen ihr die Nähe zur Königin.

Fast 30 Jahre begleiten wir dieses Mal die nächste Generation der Waringham-Familie. In erster Linie geht es um Eleanor und Isaac, aber auch deren Geschwister Francis und Isabella. Ich musste erst noch mal überlegen, aber dann fiel mir ein, dass sie die Kinder von Nicholas of Waringham sind. Eleanor und Francis hat er nie offiziell anerkannt, sie haben den Makel des "Bastards", während Isaac und Isabella die Kinder der zweiten Frau waren. Das alleine bietet schon Konfliktpotenzial, denn Eleanor hat keine guten Erinnerungen an ihren Vater, der ihrer Meinung nach die Mitschuld daran trägt, dass damals Mary Tudor, die Tochter von Henry VIII, Königin von England wurde und so ihren religiösen Wahn ausleben konnte und unzählige Menschen protestantischen Glaubens hinrichten ließ.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé historische Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verweben. Die komplette Handlung wird dadurch so authentisch, dass man glauben kann, dass sich alles genau so abgespielt hat und ein Isaac of Waringham zusammen mit den berüchtigten Freibeutern John Hawkins und Francis Drake gegen die spanische Armada gekämpft hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und lebendig, es gibt spannende, lustige und emotionale Momente. Und wie immer sind die Charaktere vielschichtig und nicht einfach nur gut oder nur böse.
Es wird klar, dass Elizabeth für die damaligen Verhältnisse eine starke Frau war, die niemals heiraten wollte, weil sie dann ihre Macht an einen König oder Prinzgemahl verloren hätte. Ob ein anderer Grund tatsächlich der ist, dass sie als Kind mitbekommen hat, wie ihr Vater Henry VIII. ihre Mutter, also seine Frau, Anne Boleyn hinrichten lassen hat und Elizabeth deshalb schwor, dass sie niemals heiraten werde....wer weiß?
Im Nachwort schreibt die Autorin, dass ihrer Meinung nach viel dafür spricht, dass Elizabeth und Robin Dudley sich zwar liebten, aber kein Verhältnis hatten. Ein großes Opfer, denn mit ihrem Verzicht stellte sie das Wohl ihres Volkes über ihr eigenes.

Abwechselnd begleiten wir Isaac auf See nach Afrika oder in die Neue Welt und Eleanor auf ihren Missionen für die Königin. So lernen wir auch die schottische Königin Mary Stewart kennen, ebenfalls eine faszinierende Persönlichkeit. Allerdings scheint es, dass ihr die Männer zum Verhängnis wurden. Wäre sie ein bisschen mehr wie ihre englische Cousine gewesen, wer weiß, vielleicht wäre für sie alles anders gekommen.

Über den Zeitraum der Jahre lernen wir dann auch schon die nächste Generation der Waringham kennen. Auf der Burg gibt es mittlerweile eine Schule und das Gestüt ist im ganzen Land berühmt und die Pferde für die gute Zucht bekannt. Wieder darüber zu lesen, war fast wie nach Hause zu kommen.

5/5 23.07.2024 - 14:57 Uhr

Teil 4 der Waringham-Saga

London 1529: Nicholas of Waringham ist 14 Jahre alt, als sein Vater stirbt und er somit eine heruntergewirtschaftete Baronie in Kent erbt. Als neuer Earl muss er schnell erwachsen werden, denn er will um jeden Preis verhindern, dass Waringham seiner verhassten Stiefmutter und ihrem machtgierigen Bruder in die Hände fällt. Leider hat der Name Waringham bei König Henry VIII. keinen guten Stand und als er schließlich den Grund dafür erfährt, weiß Nick, dass er diesem König niemals loyal ergeben sein kann.
Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von seiner ersten Frau Catalina scheiden zu lassen, denn die Königin hat ihm bisher keinen männlichen Erben geschenkt. Außerdem hat Henry sich in die junge Anne Boleyn verguckt und will sie heiraten. Dafür ist ihm jedes Mittel recht und Catalina fürchtet um ihre Tochter Mary. Sie ringt Nick, dessen Mutter sie gut kannte, das Versprechen ab, sich für Mary einzusetzen und sie zu beschützen, zur Not auch gegen ihren eigenen Vater.
Aufgrund der Bemühungen Henrys, die Kirche zu reformieren, sind die "Papisten", zu denen auch Mary gehört, ihres Lebens nicht mehr sicher. Aber die Engländer lieben "ihre Prinzessin" und daran können auch Henrys weitere Ehen und Kinder nichts ändern. Nick riskiert alles, damit Mary überlebt und doch noch eines Tages zu ihrem Recht kommt: Königin von England zu werden. Und dabei setzt er mehr als einmal sein eigenes Leben, das seiner Familie und Freunde sowie sein Zuhause in Waringham aufs Spiel...

"Der dunkle Thron" ist der vierte Teil der großartigen Waringham-Saga von Rebecca Gablé. Dieses Mal spielt die Geschichte zur Zeit von Henry VIII und Nicholas ist bereits der Ur-Enkel von Julian of Waringham, den wir in "Spiel der Könige" kennengelernt haben.
Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren begleiten wir Nick auf seinem Weg. Im Gegensatz zu den Vorbänden, gibt es kaum Kämpfe und Schlachten, denn die Zeit der Rosenkriege ist vorbei. Aber deswegen fand ich die Geschichte nicht weniger spannend oder interessant. Wie immer vermischt Rebecca Gablé gekonnt historische Fakten und Ereignisse mit Fiktion, nutzt "weiße Flecken" in der Historie und füllt sie glaubhaft. Und am Ende denkt der Leser: Genau so könnte es gewesen sein. Warum sollte es nicht eine neutrale Person gegeben haben, der Mary Tudor über die Jahre unterstützt hat?
Wir erleben König Henry und seine sechs Frauen, von denen zwei buchstäblich den Kopf verloren, weil er ihrer überdrüssig wurde. Er wird hier als ziemlich unsympathischer Tyrann dargestellt, aber ich finde es sehr glaubhaft, dass er tatsächlich so gewesen ist.
Auch die im Land stattfindende Reformation und die daraus resultierenden Folgen für die Menschen werden sehr gut dargestellt.

Was die Charaktere betrifft, so hatte ich zwischendurch ein paar Probleme mit Nick und zwar, was das Verhalten Polly gegenüber betrifft. Natürlich war das damals eine andere Zeit, aber trotzdem fand ich sein Benehmen ziemlich gemein und arrogant. Mit der Zeit legte sich das aber wieder und zum Ende hin konnte ich ihm auch verzeihen. *g* Auf jeden Fall ist er ein typischer Warimgham, der sich mehr als einmal um Kopf und Kragen redet.
Besonders ins Herz geschlossen hatte ich Francis und musste oft schmunzeln bei der Vereinbarung der fünf Fragen. *g*
Auch fand ich es schön, dass mit Madog und Owen zwei Figuren aus der Vergangenheit die Vorgeschichte wieder ein bisschen lebendiger machten.
Hinten im Buch findet man einen Stammbaum der Waringham, der sehr hilfreich war sowie eine Aufstellung der wichtigen Personen am Anfang.

Abschließend kann ich sagen, dass mir auch dieser Teil der Geschichte der Waringham sehr gut gefallen hat und ich mich gut unterhalten fühlte. Rebecca Gablé hat die wunderbare Gabe, Geschichte so lebendig werden zu lassen, als wäre man dabei gewesen.

5/5 23.07.2024 - 14:53 Uhr

Teil 3 der Waringham-Saga

Der junge Julian wird überraschend früh zum neuen Earl of Waringham. Wovon er allerdings zunächst gar nicht begeistert ist. Als Knappe aufgewachsen in den Diensten des yorkistischen Earl of Warwick, gerät er zwischen die politischen Fronten des Bruderkrieges zwischen dem Hause York und dem Hause Lancaster, für das sein Vater und sein Großvater seit Jahrzehnten kämpfen. Sein Vorsatz, sich aus der Sache herauszuhalten, gerät jäh ins Wanken, als der Duke of York mit unfairen Mitteln versucht, Julian für sich zu gewinnen. Und ein Gespräch mit seiner Mutter Juliana öffnet ihm die Augen über seinen Vater und das Vermächtnis seiner Familie. Zusammen mit ein paar treuen Freunden und den Halbbrüdern des Königs, Edmund und Jasper Tudor, unterstützt er Königin Marguerite in ihrem Kampf für das Haus Lancaster und ihren Sohn Edouard, damit dieser einmal die Nachfolge seines Vaters, des schwachen Königs Henry antreten kann. Dieser Kampf wird sich über Jahrzehnte und Generationen hinziehen und später als Rosenkriege in die Geschichte eingehen, denn York und seine Nachfolger sind nicht bereit, ihren Anspruch auf Englands Thron aufzugeben.
Auch Julians Zwillingsschwester Blanche unterstützt den Kampf für das Haus Lancaster. Nach einer schrecklichen Ehe ist sie auf der Flucht vor dem Gesetz und ihrem rachsüchtigen Mann und schließt sich Jasper Tudor und seinen Rebellen in Wales an. Ebenfalls über Jahre beschützen sie einen weiteren wichtigen Erben in der Thronfolge, den jungen Henry, Sohn von Edmund Tudor und Margret "Megan" Beaufort, einer Nachfahrin von John of Gaunt, des Duke of Lancaster.
Wird es ihnen wirklich gelingen, den Thron für das Haus Lancaster zu halten und England damit endlich Frieden zu geben?

Kenner der englischen Geschichte wissen natürlich, wie das Ganze ausgeht und wer am Ende der neue König von England wird. Aber bis es so weit ist, passiert sehr viel und Rebecca Gablé gelingt es mal wieder hervorragend historische Fakten und Figuren mit Fiktion zu vermischen, sodass man am Ende glauben kann, dass auch alles wirklich so gewesen sein kann und die Familie Waringham vielleicht doch existiert hat. ;-) Im Nachwort erklärt sie z. B. ihre Idee zu Blanche und Jasper und ich dachte mir: warum nicht?
Nach Robin und John ist es mit Johns Kindern Julian und Blanche nun die dritte Generation des Haues Waringham, die hier im Mittelpunkt steht, ebenso wie die Söhne von Owen Tudor: Jasper, Edmund und Owen. Und wie immer sind alle Charaktere bis in die Nebenfiguren vielschichtig und lebendig gezeichnet, bis auf wenige Ausnahmen haben alle sowohl positive als auch negative Charakterzüge, eben menschlich. Auch wenn es manchmal nicht einfach war mit den ganzen Henrys, Edwards, Edmunds usw. *g*
Was mir auch an den Büchern immer gut gefällt, ist, dass nicht seiten- oder kapitelweise nur gekämpft wird. Oft wird im Nachhinein erzählt, was passiert ist oder es steht in einem Brief oder einer der Charaktere erzählt es einem anderen.

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich in der damaligen Zeit hätte leben wollen, aber manchmal wünsche ich mir, dass ein paar der Werte aus dieser Zeit des Rittertums bis heute überlebt hätten.

Fazit: "Das Spiel der Könige" ist wieder ein rundum gelungenes Kapitel aus der Familiensaga der Waringham, das nicht nur wunderbar unterhält, manchmal witzig, manchmal sehr emotional ist, sondern es bringt dem Leser auch einen wichtigen Teil der englischen Geschichte näher: die Rosenkriege. Ein Bruderkrieg, mit dem das Land und die Menschen eigentlich nichts zu tun hatten, unter dem sie aber trotzdem litten und für den Zehntausende ihr Leben ließen.

4/5 23.07.2024 - 13:54 Uhr

Packender Kurz-Thriller um den charismatischen Killer Francis Ackerman jr.

Francis Ackerman jr. gehört mit Sicherheit zu den charismatischen Killern der Thrillergeschichte und kann es hier durchaus auch mit Hannibal Lecter aufnehmen.
In diesem Kurz-Thriller, der vor der eigentlichen Buchserie spielt, erzählt der Autor Ethan Cross nun eine spannende Episode aus der Frühzeit des eiskalten Serienmörders.
Der Klappentext des Buches ist allerdings eigentlich ein wenig irreführend, wenn er von der Vorgeschichte spricht, da Francis Werdegang und die Konditionierung durch seinen Vater hier nicht das Thema ist, sondern allenfalls kurz angeschnitten wird.

Der zum Zeitpunkt der Geschichte bereits verurteilte Mörder Francis Ackerman jr. wird in eine besondere Haftanstalt verlegt, wo der Leiter Dr. Kendrik eine von ihm entwickelte Methode zur Heilung psychopatischer Mörder an ihm ausprobieren möchte. Die junge Ärztin Jennifer sieht nun endlich ihre große Möglichkeit, Rache für den Mord an ihrer Familie zu üben. Und Francis wäre nicht Francis, wenn er diesen Umstand nicht sofort für sich nutzen würde.

Ethan Cross versteht es hier mit seinem packenden Schreibstil auch über die kurze Strecke schnell Spannung aufzubauen und es dann im Finale ordentlich krachen zu lassen. Tiefe kann die Geschichte trotz gut charakterisierter Protagonisten dabei aber nicht wirklich entwickeln.

Ein klassischer Fast-Food-Thriller, der beim Lesen zwar hervorragend mundet, dann aber doch schnell Hunger nach mehr aufkommen lässt.
Zum Glück weist die Serie um Francis Ackerman jr. ja bereits 5 Bände auf, so das für alle Neuleser im Ackerman-Cosmos reichlich Nachschub vorhanden ist.
Fans der Reihe müssen nun allerdings auf Band 6 warten, der im Februar 2019 erscheint.

4/5 23.07.2024 - 13:53 Uhr

Gelungener Serienauftakt, der aber auch deutlich Luft nach oben lässt

Francis Ackerman junior ist ein Serienkiller der besonders üblen Sorte, er verstrickt seine Opfer mit großer Freude in perverse Spiele, die ihnen eine scheinbare Chance auf ihr Überleben lassen. Dies entpuppt sich aber schnell als Illusion, denn Francis spielt nur, wenn er weiß, dass er auch gewinnt.
In dem ehemaligen Polizisten Marcus Williams glaubt er nun endlich einen würdigen Gegenspieler gefunden zu haben. Doch gerade als Francis eines seiner üblichen Spielchen beginnt, müssen er und auch Marcus feststellen, dass sie beide ins Visier mächtiger Gegner geraten sind, die sie in eine Verschwörung verstricken, die in höchste Kreise der amerikanischen Politik reicht.

Auch wenn hier bei der Figur des Killers Francis Ackerman deutliche Anleihen an Jigsaw aus der Filmreihe "SAW" genommen wurden, schafft es der Autor doch, dieser altbekannten Ausgangssituation einige neue Facetten abzugewinnen und vor allem neue Charaktere zu erschaffen, die reichlich Potential für weitere Bücher aufweisen.
Die Geschichte weist ein großes Maß an Spannung, Action und Dramatik auf und treibt seine Akteure und auch die Leser mit hohem Tempo und fast schon aberwitzigen Wendungen von Höhepunkt zu Höhepunkt, so das zwischendurch kaum Zeit zum Luftholen bleibt.

Insgesamt ist die Handlung dieses Buches dann aber doch etwas zu offensichtlich auf eine Fortsetzung bzw. den Start einer Reihe angelegt, diesen Schwachpunkt kann das Buch leider bis zum Ende nicht komplett ablegen.

Dennoch bleibt unter dem Strich ein gelungener Auftakt einer neuen Thrillerreihe mit reichlich Potential, aber auch noch einigem an Luft nach oben.
Auf die Rückkehr von Francis und Marcus darf man gespannt sein, ich werde der Reihe auf jeden Fall die Chance geben, mich mit Band 2 endgültig zu begeistern.

4/5 23.07.2024 - 13:50 Uhr

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe mit dem charismatischen Serienmörder Francis Ackerman jr.

Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, bildet dieser Thriller den Auftakt einer neuen Reihe, in der Ackerman nunmehr als Sonderermittler des FBI seine besonderen Fähigkeiten zeigen kann.

Mit seiner neuen Partnerin Nadia Shirazi ermittelt er gegen einen Killer, der seine Opfer in Kornkreisen hinterlässt und daher den Beinamen "Alien" erhalten hat. Als der Killer, eine Expertin für Außerirdische entführt, werden die Ermittlungen zum Wettlauf gegen die Zeit.

Der Autor schneidet die Geschichte ganz auf seine Hauptfigur zu und spendiert ihr dann auch ein paar denkwürdige Auftritte. Das Ganze krankt aber so ein wenig am Anspruch, hier nicht nur die neuen Charaktere einzuführen, sondern darüber hinaus auch noch Neulingen im Ackerman-Universum einen möglichst reibungslosen Einstieg zu gewähren. Das führt gerade im Mittelteil dazu, dass die Handlung stellenweise doch so ein wenig vor sich hinplätschert. Ein fulminanter Auftakt und ein packendes Finale wiegen dies dann aber doch deutlich auf und sorgen insgesamt für spannende Thriller-Unterhaltung, die aber für die weiteren Bände auch noch reichlich Luft nach oben lässt.

Wer auf spannende Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier gut bedient. Vielleicht nicht der beste, aber doch ein ziemlich unterhaltsamer Auftritt von Francis Ackerman jr.

5/5 23.07.2024 - 13:48 Uhr

Actionreicher Thriller, in dem Francis Ackerman jr. wieder ein ordentliches Feuerwerk abbrennt

Nachdem Ethan Cross den charismatischen Serienkiller Francis Ackerman jr. zuvor bereits in den sechs Thrillern der Shepherd-Reihe und einem weiteren Kurz-Thriller hat auftreten lassen, liefert dieser Thriller jetzt den zweiten Band einer neuen Reihe, in der Francis zusammen mit seiner Partnerin Nadia Sharizi nunmehr als Sonderermittler des FBI seine besonderen Fähigkeiten zeigen kann.

Diesmal bekommen es Francis und Nadia mit dem Black Rose Killer zu tun, der seit Jahren seit Unwesen treibt und für einige brutale Morde an jungen Frauen verantwortlich ist. Auch Nadia hat bereits ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Killer gemacht und daher auch ein besonderes Interesse, ihn zur Strecke zu bringen. Doch der Versuch, mit November McAllister, das bisher einzige überlebende Opfer vor dem Killer zu schützen, endet im Fiasko. Und bei der anschließenden Jagd warten noch einige weitere böse Überraschungen auf Francis und Nadia.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schlussendlich in einen fulminanten und recht blutigen Showdown münden, in dem es Francis noch einmal ordentlich krachen lässt. Der Autor schneidet die Geschichte auch diesmal wieder ganz auf seine Hauptfigur zu und spendiert ihr dabei ein paar ziemlich denkwürdige Auftritte. Dabei muss man sich aber auf die fast schon comichafte Überhöhung des ehemaligen Serienkillers einlassen, um das wilde Treiben in Gänze genießen zu können. Aber auch Nadia und die weiteren Nebenfiguren bekommen durchaus Raum zur Entfaltung, den sie auch nutzen können.

Eine Steigerung gegenüber dem ersten Band ist hier deutlich erkennbar, es bleibt aber für die weiteren Bände auch noch etwas Luft nach oben. Wer auf spannende und actionreiche Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier aber auf jeden Fall gut bedient und unterhalten.

4/5 23.07.2024 - 13:36 Uhr

Spannende Zeitreise in das geteilte Berlin des Jahres 1974

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Bettina Kerwien den inzwischen bereits 33. Band der "Es geschah in Berlin"-Reihe vor, bei der mehrere Generationen der Famlie Kappe als Ermittler im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Man kann dieses Buch aber auch problemlos lesen und verstehen, wenn man, so wie ich, die bisherigen Bände der Reihe noch nicht kennt. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Im Winter des Jahres 1974 übernimmt der frischgebackende Kriminalkommissar Peter Kappe seinen ersten eigenständigen Fall, als am gerade erst eröffneten Flughafen Berlin-Tegel die Leiche von Karl Rosen, einem bekannten Konzert- und Tourneeveranstalter, auf dem Kofferband gefunden wird. Mit seinem neuen Partner Wolf Landsberger versucht Kappe das komplizierte Beziehungsgeflecht rund um den Toten zu entwirren, als der Fall urplötzlich eine persönliche Note für ihn bekommt.

Bettina Kerwien gibt hier ihr Debüt in der Reihe, dessen erster Band im Jahr 2007 erschienen ist und vom inzwischen verstorbenen Horst Bosetzky (-ky) verfasst wurde. Und dieses Debüt macht gleich Lust auf mehr. Neben der insgesamt gelungenen Krimihandlung mit gut gezeichneten Chrakteren wird hier auch der Zeitgeist im geteilten Berlin der 70er Jahre hervorragend eingefangen und transportiert. Stellenweise sind diese Beschreibungen dann aber doch etwas zu dominant und gehen so ein wenig auf Kosten der Krimispannung. Zum Ende bekommt die Geschichte dann aber noch einmal die Kurve und bietet einen spannenden Showdown mit einer am Ende überraschenden und zugleich schlüssigen Auflösung.

Ein Debüt, das mich unter dem Strich bestens unterhalten konnte, aber auch noch ein wenig Luft nach oben lässt.

4/5 23.07.2024 - 13:35 Uhr

Gelungene Mischung aus einem fiktiven Kriminalfall und den realen Vorkommnissen rund um den Einsturz der Kongresshalle

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Bettina Kerwien den inzwischen bereits 36. Band der "Es geschah in Berlin"-Reihe vor, bei der mehrere Generationen der Familie Kappe als Ermittler im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Man kann dieses Buch aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden lesen und verstehen. Alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in den Trümmern der vor einigen Monaten eingestürzten Kongresshalle eine abgeschlagene Hand gefunden wird, werden Kriminalkommissar Peter Kappe und seine Kollegen mit dem Fall betraut. Besteht hier ein Zusammenhang zum damaligen Einsturz oder liegt das Motiv ganz woanders? Kaum sind Peter Kappe, Wolf Landsberger und ihre neue Kollegin Roswitha Habedank in die Ermittlungen eingestiegen, versucht bereits der Kommandant des amerikanischen Sektors, den Fall an sich zu reißen. So geraten die Ermittlungen unter großen Zeitdruck und zudem sind Kappe & Co. auf die Mithilfe von U.S. Mayor Bill Bukowski angewiesen. Doch können sie ihm wirklich trauen?

Bettina Kerwien legt hier ihren dritten Beitrag zu dieser Reihe vor, dessen erster Band im Jahr 2007 erschienen ist und vom inzwischen verstorbenen Horst Bosetzky (-ky) verfasst wurde. Neben der insgesamt gelungenen Krimihandlung mit gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen wird hier auch der Zeitgeist im geteilten Berlin des Jahres 1980 hervorragend eingefangen und transportiert. Zudem wird der reale Einsturz der Kongresshalle (auch bekannt als „Schwangere Auster“) und die daraus resultierenden politischen Verwicklungen gut in die Geschichte eingebunden. Der fast schon dokumentarische Stil dieser Reihe ist zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig, dies gibt sich aber doch relativ schnell. Insgesamt braucht die Krimihandlung aber etwas, bis sie richtig in Schwung kommt, bietet dann aber doch einen spannenden Showdown mit einer überraschenden, aber zugleich durchaus schlüssigen Auflösung.

Ein gelungener historischer Kriminalroman vor realem Hintergrund, der mich erneut gut und spannend unterhalten konnte.

5/5 22.07.2024 - 14:24 Uhr

Brisanter und komplexer Thriller zum Thema Mikroplastik

Mit diesem Buch legt der Autor Wolf Harlander einen brisanten und komplexen Umwelt-Thriller zum Thema Mikroplastik vor, der nicht nur absolut packende Unterhaltung bietet, sondern darüber hinaus auch noch ziemlich nachdenklich stimmt.

Als ein Schiffsunglück im Mittelmeer für eine Umweltkatastrophe an den umliegenden Stränden sorgt, werden die BND-Agenten Nelson Carius und Diana Winkels auf den Fall angesetzt, da das Schiff im Auftrag eines deutschen Reeders unterwegs war und die Ladung aus Plastikmüll bestand, der illegal nach Afrika verschifft werden sollte. Zeitgleich wird bei der zweijährigen Nichte der Journalistin Melissa Frey Leberkrebs im Endstadium diagnostiziert, der durch Mikroplastik ausgelöst wurde. Als Melissa und ihr Bruder Tobias bereits alle Hoffnung aufgeben, bietet der charismatische Ryan Hill, den Melissa im Zuge einer Recherche kennengelernt hat und dessen Firma Cyaclean eine bahnbrechende Innovation entwickelt hat, um das globale Plastikproblem zu lösen, eine Möglichkeit, Zoe doch noch zu retten. Aber ist dieses Hilfsangebot wirklich so selbstlos, wie es zunächst erscheint?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dabei wechselt er immer wieder die Erzählperspektive und baut so kontinuierlich Spannung auf, die sich an Ende in einem fulminanten Showdown entlädt, der keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der Autor in einem Nachwort näher darauf eingegangen wäre, was hier Wahrheit und was Fiktion ist. Aber auch so merkt man dem Werk jederzeit die umfangreiche Recherchearbeit zum Thema an, zudem wird mehr als deutlich, dass die Geschichte deutlich näher an unserer Wirklichkeit dran ist, wie uns lieb sein sollte.

Wer auf spannende und gut recherchierte Umwelt-Thriller steht, wird hier bestens bedient und vorzüglich unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch eine Geschichte, die bei mir noch länger nachhallen wird und mich zudem dazu animiert hat, mich intensiver mit dem Thema Mikroplastik auseinanderzusetzen.

5/5 22.07.2024 - 06:54 Uhr

Wieder ein sehr spannender Fall für Matthias Hegel und Jula Ansorge

Matthias Hegel kommt aus der Reha und er hört im Zug Töne, die sonst niemand hört. Zu Hause wird er von allen herzlich empfangen, doch als er eine seltsame Grußkarte erhält, läuten bei ihm sämtliche Alarmglocken. Er kann sie entschlüsseln und erkennt, dass sein ehemaliger Studienfreund Veith Vries dahintersteckt. Dieser gibt ihm weitere Rätsel auf, die er zusammen mit der Podcasterin Jula Ansorge lösen muss, um einen akustischen Anschlag zu verhindern. Wird ihnen das rechtzeitig gelingen?

Dies ist bereits der fünfte Fall, in dem Matthias Hegel und Jula Ansorge involviert sind.
Gleich zu Beginn wird Matthias mit einem Gegner konfrontiert, der bestens über ihn Bescheid weiß und ihm schaden will. Er und Veith Vries waren einst beste Freunde. Anscheinend hat er noch eine Rechnung mit ihm offen. Veith mutiert zum Psychopathen und jetzt spielt er ein Spiel mit ihm.
Dieser Teil hat mich von Anfang an begeistert und durch die Rätsel, die Veith Hegel stellt, wird die Spannung ganz oben gehalten. Hegel und Jula konnten mich schon vom ersten Teil an überzeugen, genauso Elyas und sein Freund Friedrich.
Die Story ist sehr gut aufgebaut und der Autor bezieht seine eigenen Erfahrungen aus dem Krankenhaus mit ein.

Fazit: Diese Reihe ist absolut zu empfehlen; sie ist nicht nur spannend, sondern bringt auch das Thema Phonetik und Synästhesie näher. Übrigens, sehr interessante Themen. Auch hier endet es dramatisch und unerwartet und ein kleiner Cliffhanger macht neugierig auf das nächste Buch. So muss Thriller sein: spannend, fesselnd, unerwartet und überzeugend.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

5/5 21.07.2024 - 08:08 Uhr

Eine sehr emotionale Liebesgeschichte

Nina lernt Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Alter von 19 Jahren kennen und beide verlieben sich. Claus liebt seine Nina über alles. Er kann mit ihr diskutieren und auch Kritik äußern. Nina ist keine einfache Frau, die sich was vorschreiben lässt. Doch sie vertraut ihm blind und schenkt ihm ihre bedingungslose Liebe. Sie bekommen fünf Kinder, aber der Krieg fordert von beiden ihren Tribut. Claus ist mit dem Regime nicht einverstanden und mit einigen anderen wird er zum Verschwörer und Gegner.

Es ist eine sehr schöne Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen. Zunächst wissen die Stauffenbergs noch nicht, wie sie sich bei dem neuen Regime positionieren sollen. Doch schnell wird ihnen klar, was die neue Regierung vorhat und sie werden zum Gegner. Da Nina ahnt, was auf sie zukommt, lässt sie Claus freie Hand. Sie hoffen und bangen, dass sie sich wiedersehen. Wechselnde Perspektiven erhalten die Spannung und man sympathisiert mit den Hauptcharakteren, die die Autorin sehr überzeugend herübergebracht hat.
In erster Linie ist es eine Liebesgeschichte. Das eigentliche Ereignis kommt erst ganz zum Schluss, was aber meinem Lesegenuss nicht schmälerte.

Fazit: Eine sehr schöne Liebesgeschichte mitten im Krieg. Dabei ist sie berührend, traurig und voller Emotionen. Ich war sehr beeindruckt von den starken Persönlichkeiten und ihrem Wirken. Im Vorwort schreibt die Autorin, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt und sie nicht den Anspruch hatte, eine Biografie zu schreiben.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

4/5 19.07.2024 - 13:32 Uhr

Traurig-schöner Abschluss der Dilogie

Auch der zweite und damit letzte Band dieser Dilogie hat mir wieder super gut gefallen. Obwohl er nicht einmal kurz war, ließ er sich richtig schnell, locker, leicht und flüssig weglesen. Zudem ist der Schreibstil der Autorin so bildlich, dass man sich direkt in die Geschichte fallen lassen kann. Und die Sprecherin des Hörbuchs tut ihr Übriges, damit die Geschichte auch akustisch gut rüberkommt.

Dabei rückt der Krieg hier mehr und mehr in den Vordergrund und ich habe ihn etwas mehr verstanden als noch im ersten Band. Die Liebesgeschichte zwischen Iris und Roman rückt dafür etwas mehr in den Hintergrund. Trotzdem ist beides hier eine wichtige Komponente der Geschichte, denn während Roman für Dacre schreibt, versucht Iris, mithilfe der magischen Schreibmaschinen wieder Kontakt zu ihm aufzubauen. Der Schriftverkehr zwischen ihnen ist dabei wieder super schön, tiefgründig und gleichzeitig auch gefährlich. Außerdem rückt der Krieg immer näher an Oath heran und die Bedrohung wird von Seite zu Seite spürbarer. Ebenso werden so manche Verbindungen zu Darce offensichtlicher und die Göttin Enva tritt auch endlich in Erscheinung. Das Ende fand ich dann traurig, schön und trotzdem zufriedenstellend. Jedenfalls beweist diese Dilogie, dass man auch mit nur zwei Bänden eine richtig tolle Fantasy Liebesgeschichte schaffen kann.

Genauso haben mir auch die Charaktere hier wieder super gut gefallen. Sie sind nämlich wirklich toll geschrieben und mir immer mehr ans Herz gewachsen. Iris ist wahnsinnig stark, unabhängig und selbstlos. Roman hingegen ist für mich kein typischer Held, sondern zeigt, dass er auch Angst hat und unsicher ist. Trotzdem versucht er, immer das Richtige zu tun. Und dann ist da noch Atti, das süße Mädchen von nebenan, welches aber auch ihre Qualitäten hat, mutig ist und stärker, als man ihr vielleicht zutraut. Nur Dacre als Antihelden konnte ich nicht so richtig greifen. Er war mir noch etwas zu nett, hätte ruhig böser sein können.

Alles in allem mochte ich diesen zweiten Band einfach und finde, er hat die Dilogie grandios abgeschlossen, zwar mit Verlusten, aber dennoch mit viel Liebe. Außerdem ist der Epilog irgendwie besonders. Ich kann die Dilogie jedenfalls nur empfehlen.

4/5 19.07.2024 - 06:39 Uhr

Ein länderübergreifender Kriminalroman

Fria Svensson ist Leiterin eines dänischen Museums und erhält eines Tages eine Dose mit einem skelettierten Finger. Sie wendet sich an die deutsche Polizei in Norgaard. Als Hauptkommissar Ohlsen Ohlsen und sein Team den Fundort ermitteln konnten, finden sie in dem Gebiet sechs Leichen. Gleichzeitig muss sich Ohlsen auch noch mit der vermissten Tilda auseinandersetzen. Haben sie es mit einem Serienmörder zu tun und können sie Tilda rechtzeitig finden?

Dies ist der Beginn einer neuen Reihe mit dem deutschen Ermittlungsteam und der Archäologin Fria Svensson und er ist gut gelungen. Für das Kommissariat Norgaard ist das eine schwierige Aufgabe, denn zunächst gibt es zwischen den Opfern keine Gemeinsamkeiten. Es gibt viel Ermittlungsarbeit und diese ist lange nicht von Erfolg gekrönt. Rätselhaft ist auch das Verschwinden der siebenjährigen Tilda, die von ihrer Mutter vernachlässigt wurde und deren Kindheit nicht gerade angenehm ist. Es gibt kurze und wechselnde Kapitel, sodass Abwechslung ins Geschehen kommt.

Fazit: Dieser Kriminalroman spielt länderübergreifend in Deutschland und Dänemark. Es beginnt spannend, leidet dann aber aufgrund des Umfangs der Recherche etwas. Am Ende geht es nochmal richtig zur Sache und erst da wird das Motiv und der Täter enthüllt.
Wer gerne Krimis mit viel Recherche mag, ist hier genau richtig.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

5/5 18.07.2024 - 14:37 Uhr

Start der Reihe um Kate Burkholder

Painters Mill, eine ruhige und beschauliche Kleinstadt in Ohio.
Polizeichefin Kate Burkholder ist seit zwei Jahren wieder in ihrer Heimatstadt zurück und hat als Polizeichefin normalerweise mit harmlosen Dingen wie Familienstreitigkeiten oder entlaufenem Vieh zu tun.
Doch eines Nachts wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau auf einem Feld gefunden.
Die Todesart erinnert Kate an eine Mordserie vor 16 Jahren, bei der bereits 4 Frauen starben. Und auch Kate wäre damals fast ein Opfer des "Schlächters" geworden. Aber sie weiß, dass er tot ist. Oder nicht? Kann es sein, dass der Schlächter zurück ist? Kommt der Täter vielleicht sogar aus der Amisch-Gemeinde von Painters Mill, zu der auch Kates Familie gehört?

Nicht genug, dass sie ein Geheimnis bewahren muss, dessen Entdeckung das Ende ihrer Karriere bedeuten könnte, man setzt Kate auch noch den BCI-Agenten John Tomasetti vor die Nase. Ein zynischer Detective, der selbst mit Dämonen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.
Gemeinsam mit ihrem Team setzt Kate alles dran, den brutalen Serienkiller zur Strecke zu bringen.

Mein Fazit:
Ein wirklich spannender Thriller. Mit Kate Burkholder hat Linda Castillo eine sympathische Figur geschaffen. Als ehemaliges Mitglied der Amisch-Gemeinde kennt sie sich mit beiden Welten aus. Der Leser erfährt interessantes über die Glaubensgemeinschaft, die sich weigert, sich dem Fortschritt anzupassen. Ich konnte sehr gut nachfühlen, dass sie einerseits ihrem Job gerecht werden muss, andererseits aber auch ihre Familie nicht verraten will.
Auch John Tomasetti mochte ich, denn was er erlebt hat, muss einen Menschen - Cop hin oder her - fast durchdrehen lassen.
Auch der Rest von Kates Team war mir gleich sympathisch.
Der Autorin gelingt es, von Anfang bis Ende die Spannung zu halten und sie zum Ende hin noch zu steigern.

Ich muss allerdings sagen, dass ich bereits beim ersten Auftauchen des bin noch unbekannten Täters, dachte: Ich wette, das ist er!
Das tat der Spannung allerdings keinen Abbruch.

5/5 18.07.2024 - 14:21 Uhr

Tödliche Geheimnisse

Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.

Nach "Der Tote von Wiltshire" ist dies der zweite Fall für die Detectives Matt Lockyer und Gemma Broad. Auch hier geht es um Todesfälle, die bereits vor Jahren geschehen sind und die nun durch den "frischen" Fund einer Leiche wieder aktuell werden. Lockyer, vor einiger Zeit in Ungnade gefallen, ist zuständig für Cold Cases und er versucht sein Bestes, den lange Verstorbenen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn immer wieder stößt er auf neue Rätsel, auf andere Verdächtige und widersprüchliche Meinungen und Aussagen. Was ist damals wirklich passiert? Was ist wahr, was gelogen und wer versucht, wen zu schützen und warum? Und alle Spuren führen immer wieder zur Old Hat Farm, wo jeder ein Geheimnis zu haben scheint.
Diese ständigen Wendungen und neuen Ermittlungsansätze halten die Spannung während des gesamten Buches aufrecht.

Die Geschichte spielt im Jahr 2020, mitten in der Pandemie. Als schon auf der ersten Seite Gesichtsmasken erwähnt wurden, dachte ich: Och nö, muss das jetzt sein? Aber zum Glück kommt Corona nur ganz wenige Male vor und mit der Zeit vergisst man das irgendwie. Es spielt nur insofern eine Rolle, dass gewisse Abläufe, die sonst zu einer polizeilichen Ermittlung gehören, nicht uneingeschränkt möglich sind. Dadurch wird die Handlung für mich noch etwas realistischer und glaubwürdiger.

Wie schon den Vorgänger würde ich auch "Die Morde von Salisbury" nicht als einfachen Krimi bezeichnen. Ich finde, es ist ein sehr vielschichtiger Spannungsroman, ein Kriminalroman, in der es auch viel "Drumherum" gibt. Das Privatleben der Hauptfiguren spielt eine große Rolle. Bei Matt ist es die Farm seiner Eltern, der frühe Tod seines Bruders, die Sorge wegen der Erkrankung seiner Mutter und Ungewissheit, was mit Hedy ist. Und dann ist da noch die Sache, die seine alte Nachbarin ihm erzählt hat und die Frage, wie er als Polizist damit umgehen soll, was vor Jahrzehnten in seinem Haus passiert ist.

Insgesamt hat mir dieser Teil noch etwas besser gefallen, als der erste. Spannend bis zum Schluss, lebendiger Erzählstil, interessante Charaktere bis in die Nebenfiguren, was will man mehr für unterhaltsame Lesestunden?

4/5 17.07.2024 - 14:35 Uhr

Spannender und temporeicher Krimi aus Hamburg

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Robin D. Jensen den Hamburger Journalisten Steffen Bauman in seinen zweiten Fall, der mich erneut gut und spannend unterhalten konnte.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als am Ufer der Außenmühle in Hamburg-Harburg die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, stehen die Ermittler um Kommissar Jens Jacobsen vor einem Rätsel, denn es gibt zunächst keine Hinweise auf die Identität der Frau. Erst ein Kollege des Journalisten Steffen Baumann erinnert sich an einen über zehn Jahren zurückliegenden Fall, bei dem ein junger Mann in der Nähe des jetzigen Fundortes tot aufgefunden wurde, seine Freundin jedoch spurlos verschwunden war und von den damaligen Ermittlern deshalb auch der Tat verdächtigt wurde. Wer hat die Frau nun nach all den Jahren getötet und wo hat sie in der Zwischenzeit gesteckt? Auch Steffen riecht Lunte und beginnt mit seiner Kollegin Svenja zu ermitteln. Dabei stoßen sie auf den damaligen Freundeskreis der beiden Toten und einen ominösen Grillabend am Abend der ersten Tat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und äußerst temporeiche Geschichte voran, legt geschickt einige falsche Fährten und bestückt das Ganze mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Nachdem die Protagonisten im Auftaktband sorgfältig eingeführt wurden, bekommen sie diesmal deutlich mehr Raum zur Entfaltung, was der Geschichte erkennbar gut bekommt und zu einer Steigerung gegenüber dem ersten Band führt. Und an der überraschenden und schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, gibt es auch nichts zu meckern. Der Lokalkolorit aus Hamburg wird auch diesmal eher sparsam eingesetzt und beschränkt sich auch auf die eher unbekannten Ecken der Hansestadt. Etwas überzogen wirkt dagegen die Darstellung von Steffen als großem Womanizer, in den sich scheinbar fast alle Frauen verlieben, auf die er im Rahmen seiner Recherchen trifft. Diesmal bekommt es allerdings auch Svenja gleich mit mehreren Verehrern zu tun.

Wer auf spannende Kriminalromane mit sympathischen und gut aufeinander abgestimmten Figuren steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für die nächsten Auftritte von Steffen und Svenja bleibt aber weiterhin noch ein wenig Luft nach oben.

4/5 17.07.2024 - 12:50 Uhr

Süße Liebesgeschichte mit Spannung und Spice

Obwohl ich recht lange gebraucht habe, es zu beenden, muss ich sagen, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Ich wurde super unterhalten und neben einer süßen, prickelnden Liebesgeschichte, gab es einige heiße Szenen und sogar etwas Suspense.

Auch und vor allem das Setting hat mir richtig gut gefallen. Die kleine, verschneite Insel Mackinac, mit ihrer Kleinstadt und den liebenswerten Einwohnern, fand ich einfach großartig und ich bekam beim Lesen direkt Lust, dort Urlaub zu machen.

Die Geschichte selbst beginnt eher ruhig und doch gibt es neben einigem Hin und Her zwischen den Protagonisten auch erfrischende Wortwechsel, süße Szenen voller Freundschaft und unausgesprochener Liebe, aber teils auch Szenen voller sexueller Spannungen. Außerdem merkt man schon bald, dass irgendetwas in Chicago vorgefallen sein muss, was, erfährt man allerdings erst später und am Ende wird es noch einmal richtig spannend und sogar gefährlich, mit Thrillerelementen. Vorher aber wird es auch endlich mal zwischen Remi und Brick ernst und damit beginnt auch der sexy Teil des Buches, denn an Sexszenen wurde hier definitiv nicht gespart. Eigentlich erlebt man ab einem bestimmten Punkt Remi und Brick nur noch bei dem Einen, was mal prickelnd ist, manchmal aber auch ein bisschen zu viel des Guten. Ansonsten haben mir aber die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere gefallen. Hier strömt so viel Liebe, gegenseitiges Verantwortungsgefühl und Familiensinn durch die Seiten, dass ich es richtig schön fand. Dennoch gibt es auch noch kleine Geschichten neben der Liebesgeschichte von Remi und Brick, sodass es nicht zu einseitig wurde und ich auch mit den anderen richtig gut mitfiebern konnte.

Ebenfalls haben mir die einzelnen Charaktere gefallen. Klar gibt es hier ein paar Stereotype, wie der lebensbejahende Sonnenschein und der grummelige, sexy Kerl, aber es steckt dann doch noch viel mehr hinter den einzelnen Figuren. So ist Remi zwar ein echter Wildfang, der ständig in Problemsituationen gerät, aber sie ist auch stark und mitfühlend, steht für ihre Familie und Freunde ein. Brick hingegen ist ein Beschützer. Er ist zwar dominant, aber dennoch liebevoll und verantwortungsvoll. Nur, dass er Remi so lange hat warten lassen, war für mich nicht ganz nachvollziehbar, schließlich waren seine Gründe nicht wirklich Gründe. Alle anderen Charaktere haben sich hier super in die Geschichte eingefügt, wobei ich gerade Spencer, Bricks kleinen Bruder, als auch Remis Mutter, sowie Remis Freundin Camille, selbst wenn sie nur einen kurzen Auftritt hat, echt am meisten gemocht habe.

Alles in allem hat Lucy Score mit einem wirklich guten, flüssigen und bildlichen Schreibstil eine zwar anfangs recht ruhige, aber dennoch erfrischende und sexy Liebesgeschichte geschaffen, die mich durchaus unterhalten hat, deren Setting ich mochte, genauso wie die Charaktere.

1/5 17.07.2024 - 08:31 Uhr

Schade, überhaupt nicht das, was ich erwartet habe!

Also wenn ich ein Buch bis zur Hälfte durchhabe, breche ich eigentlich nicht mehr ab, aber hier musste ich nach 76 % die Reißleine ziehen. Was hat mich dieses Buch genervt. Ich habe mich so auf Wikinger Abenteuer mit einer starken Protagonistin, Jagd, Meer, einer kleinen Liebelei und viel Dorfleben gewünscht. Aber es sollte eher eine weinerliche, naive und sehr von Selbstzweifeln geplagte junge Frau werden, die einfach aus ihren Fehlern nicht lernt und dabei ständig die blödesten Entscheidungen trifft. Weder konnte ich die Gründe dafür nachvollziehen, noch dass sie es einfach nicht schafft, auch zu dem zu stehen, was sie kann und ausmacht. Diese kleine Lovestory ist für mich so wenig präsent gewesen, dass man sie hätte auch weglassen können. Die Suche nach dem Bruder empfinde ich durch die Fehlentscheidungen als eine Sackgasse und die mystischen Rituale, die manchmal etwas angedeutet werden, hätte man gut viel weiter ausbauen könne. Gut waren tatsächlich die Beschreibungen von Umgebung und Menschenschlag. So hatte man gute Bilder im Kopf, wo das alles spielt, aber ganz explizit Wikinger hört man auch da nicht raus....
Tut mir leid, viel Positives ist einfach nicht hängen geblieben und wem ich das empfehlen könnte, weiß ich vor Schreck auch gleich nicht!

5/5 16.07.2024 - 14:44 Uhr

Clever konstruierter und wendungsreicher Thriller

Mit diesem Buch legt der Autor David Baldacci einen clever konstruierten Thriller vor, dem es auch ohne große Actionmomente gelingt, ausreichend Spannung zu erzeugen. Mein letztes Buch des Autors liegt schon etwas länger zurück, der Altmeister des Thriller-Genres zeigt hier aber, dass er nichts verlernt hat und immer noch weiß, wie er seine Leser fesseln kann.

Die ehemalige Polizistin und alleinerziehende Mutter Mickey Gibson arbeitet inzwischen für die Firma ProEye und spürt in erster Linie reiche Steuer- und Kreditbetrüger auf. Nach dem Anruf einer neuen Kollegin übernimmt sie zusätzlich die Aufgabe, das Inventar von einem großen Anwesen unweit ihres Wohnortes zu erstellen. Als sie kurz nach ihrer Ankunft die Leiche des Besitzers in einem geheimen Zimmer findet, wird ihr schnell klar, dass sie einer Betrügerin auf den Leim gegangen ist. Doch da steckt sie schon mitten in einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel mit der geheimnisvollen Frau, die Mickey scheinbar immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Doch welche Ziele verfolgt die Frau und welche Rolle soll Mickey dabei spielen?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und entwickelt dabei ein undurchsichtiges Verwirrspiel, in dem Mickey bald nicht mehr weiß, wem sie überhaupt noch trauen kann. Und uns Lesern ergeht es nicht besser, da wir kaum Wissensvorsprung gegenüber Mickey besitzen, obwohl es im Laufe der Geschichte immer mehr Kapitel aus der Perspektive der geheimnisvollen Frau gibt, die aber zunächst wenig über ihre Motive und Hintergründe verraten. Getragen wird die komplexe Geschichte durch ein gut gezeichnetes und vielschichtig angelegtes Figurenensemble in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, das sich hervorragend ergänzt. Wie es sich für einen echten Thriller gehört, gibt es am Ende einen krachenden Showdown mit einer verblüffenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Spätestens hier fügt sich alles wunderbar zusammen und die unzähligen Puzzlestücke, die wir zuvor gesammelt haben, ergeben ein überzeugendes Gesamtbild. Auf den letzten Metern wird es vielleicht ein wenig kitschig, dies verzeihe ich dem Autor nach den überwiegend positiven Leseeindrücken zuvor aber gerne.

Ein weiterer Thriller der Extraklasse, der sich vor allem durch seine kurzen Kapitel schnell zu einem echten Pageturner entwickelt, den man nicht mehr beiseitelegen kann, bis man endlich weiß, wie die Geschichte ausgeht.

5/5 16.07.2024 - 06:48 Uhr

Lissis beschwerlicher Weg nach oben

Lissi hat endlich ihren Masterabschluss in der Tasche und bewirbt sich als Sängerin bei verschiedenen Opern. Obwohl sie sehr talentiert ist, bekommt sie leider nur Absagen.
Sie zweifelt sehr an sich. Dann verliebt sie sich in Leo, aber wirkliche Nähe lässt sie nicht zu. Unterstützt wird sie von Anna Wolf und Volkov. Wird sich ihr Traum erfüllen?

Dies ist bereits der dritte Teil der sehr talentierten Lissi. Es gibt kurze Rückblicke, sodass mir der Einstieg leicht gefallen ist. Lissi ist verzweifelt, weil sie nur Absagen bekommt. Als sie endlich eine Nebenrolle bekommt, gibt es Neider und Lissi bleibt im Hintergrund. Sie findet Unterstützung von Anna Wolf und Volkov, die von ihren Fähigkeiten überzeugt sind. Die Entwicklung von Lissi hat mir sehr gut gefallen. Ihr Weg ist steinig und lang, aber kann sie aus sich hinauswachsen?

Fazit: Heike Franke entführt zum dritten Mal in die Welt der Oper und zeigt nicht nur die schönen Seiten. Die Sänger müssen Missgunst, Fehlentscheidungen sowie körperliche und seelische Belastungen ertragen.
Das darzustellen, ist der Autorin sehr gut gelungen, denn sie weiß, wovon sie schreibt.
Ich habe mich sehr gerne in diese mir fremde Welt entführen lassen und habe es genossen. Am Ende hatte ich tatsächlich Gänsehaut.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐

5/5 15.07.2024 - 14:43 Uhr

Packender Thriller mit einer ungewöhnlichen und gewöhnungsbedürftigen Ermittlerin

Mit diesem Thriller schickt der Autor Christian Boochs die Fallanalytikerin Nessa Wolf in ihren zweiten Fall und konnte mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für mich war es die erste Begegnung mit der eher unkonventionellen Ermittlerin, deren Mutter als Serienkillerin hinter Gitter sitzt und unbedingt will, dass ihre Tochter den Kontakt zu ihr wieder aufnimmt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Auf einer einsamen Waldstraße im Taunus wird eine fast nackte Frau aufgefunden, die überfahren wurde. Handelt es sich hier um einen Fall von Fahrerflucht oder soll mit der Tat in Wirklichkeit ein noch größeres Verbrechen vertuscht werden? Nessa Wolf soll sich vor Ort der Sache annehmen und dabei mit der örtlichen Polizei zusammenarbeiten. Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau im Vorfeld über einen längeren Zeitraum festgehalten und gequält wurde. Steht die Tat im Zusammenhang mit einer Gruppe Satansjünger, die sich in der Nähe des Fundortes herumtreiben, oder ist hier ein perfider Serienmörder am Werk?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und erzählt sie fast ausschließlich aus der Perspektive von Nessa Wolf, die dabei auch als Ich-Erzählerin fungiert. Dabei macht es einem die eigenwillige Ermittlerin mit ihren zahlreichen Ecken und Kanten nicht unbedingt leicht, sie zu mögen. Im Laufe der Geschichte bröckelt die Fassade aber immer mehr und zeigt, dass unter der harten Schale doch ein weicher Kern zu finden ist. Aber auch die weiteren Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Am Ende bietet der Autor einen fulminanten Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Wer auf spannende und abgründige Thriller mit unkonventionellen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

5/5 15.07.2024 - 13:40 Uhr

Rasanter und actionreicher Thriller mit einer charismatischen Hauptfigur

Mit diesem spannenden und actionreichen Thriller legt der Autor Philipp Gravenbach den zweiten Band seiner Reihe rund um die ehemalige Auftragskillerin und jetzige Agentin des MAD Ishikli Caner vor, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht dabei grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als in Paris ein stummes Mädchen aufgegriffen wird, das ein Foto der jungen Ishikli Caner bei sich trägt, ist diese äußerst beunruhigt. Ist ihre Tarnung aufgeflogen? Als sie sich der Sache annimmt und herausfinden will, bei wem es sich um das Mädchen handelt, gerät sie schnell zwischen die Fronten der französischen Polizei, dem Staatsschutz und einem mysteriösen Killer, der das Kind im Auftrag eines zwielichtigen Pharmaunternehmens in seine Gewalt bekommen möchte und dabei vor nichts zurückschreckt. Bald steht in dieser undurchsichtigen Gemengelage viel mehr auf dem Spiel als nur Ishiklis Tarnung und sie weiß nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie kompromisslos auf einen fulminanten Showdown zu, der das rasante Geschehen zu einem schlüssigen Ende bringt und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen für ein hohes Tempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino zudem permanent auf Hochtouren laufen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse alles andere als eindeutig sind und die daher immer wieder für Überraschungen gut sind.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgen Bände der Reihe hängt noch einmal ein Stückchen höher.