Seine Familie, seine Verlobung, das Vermögen, alles um John herum zerfällt. Wohin die Weltlage steuert und welche Werte gelten, ist unklar. Wie kann John, mit Alice täglich vor Augen, nun noch eine Vernunftehe eingehen? Der Anwalt fühlt sich zerrissen zwischen seinen Gefühlen und seiner Verantwortung.
„Im Nordlicht“ ist der zweite Band der Nordwind-Saga von Miriam Georg.
Miriam Georg hat einen so fesselnden Schreibstil, dass ich nach ein paar Seiten ganz tief in die Geschichte eingetaucht bin.
Die Charaktere hat man im ersten Band schon gut kennengelernt. Besonders ist mir Alice ans Herz gewachsen.
Sie wagt wirklich den Schritt, sich aus ihrer Ehe mit Henk zu befreien. Dazu muss Alice eine Arbeit vorweisen. Bei der Familie Reevens kann Alice als Dienstmädchen arbeiten. Als ihre Tochter Rosa plötzlich verschwindet, sucht sie zusammen mit John Reevens ganz Hamburg ab. Wie geahnt, hat Henk das Mädchen versteckt.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart, in der Alice bei der Familie Reevens in der Villa arbeitet. Hier schlägt das Schicksal mehrere Male hart zu. Es kommt zu einem Tod in der Familie und ein Familienmitglied wird schwer krank.
In der zweiten Zeitebene lernen die Leser*innen die Vergangenheit von Alice kennen. Ganz jung wurde sie als Dienstmädchen ausgebeutet und mehr. Ganz jung hat sie ein Kind bekommen, dass sie zur Adoption geben musste. Als junges alleinstehendes Mädchen hätte sie sich mit einem Kind nie durchschlagen können.
Alice ist mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau. Manchmal habe ich mich gefragt, wo sie die Kraft und die Stärke hernimmt.
Auch John mag ich schon seit dem ersten Band. Er hat Alice darin unterstützt, sich von ihrem Mann zu trennen. Doch John ist verlobt und soll eine Zweckehe eingehen. Die tägliche Begegnung mit Alice macht ihm das nicht einfach.
Miriam Georg führt ihre Charaktere gekonnt durch die Geschichte.
Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr realistisch wider. Auch die Beschreibung der Handlungsorte ist wieder sehr gelungen.
Man spürt die Veränderung im Land und den nahenden Krieg.
Ich habe „Im Nordlicht“ mit genauso großer Freude gelesen wie den ersten Band „Im Nordwind“. Man sollte den ersten Band auf jeden Fall vorher lesen.
Sei über alles informiert mit unserem Infoletter.