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Osuchowski, Jerzy

Magister Jerzy Osuchowski war einer der wichtigsten Berichterstatter zum ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagerkomplex Gusen in Österreich. 1911 im polnischen Krakau geboren schloss er nach dem Besuch eines Gymnasiums 1937 ein Studium der Romanistik an der philosophischen Fakultät der Jagiellonen Universität ab und wirkte bis zum Überfall des Deutschen Reiches auf Polen im Jahre 1939 als Redakteur bei der monatlich erscheinenden Zeitung "Gwarek". Als potentieller politischer Aktivist für sein Heimatland Polen wurde er 1939 nur 28-jährig bereits am ersten Kriegstag inhaftiert und über die Konzentrationslager Buchenwald und Mauthausen im Mai 1940 als einer der ersten Häftlinge in das damals im Aufbau befindliche "neue" KZ Gusen deportiert. Als junger Pole überlebte er dieses, 1940 als "Vernichtungslager für die Polnische Intelligenz" eingerichtete und unfassbar grausame Zwillingslager des KL Mauthausen in verschiedenen Funktionen als Schreiber volle fünf Jahre. Nach seiner Befreiung aus dem KL Gusen I ging er zunächst nach Italien und gründete dort eine Familie. Nachdem Magister Osuchowski in den Nachkriegsjahren auch einige Zeit als Gymnasialprofessor in Frankreich tätig war kehrte er schließlich nach Polen zurück, um am Höheren Institut für Bergbau in Kattowitz als wissenschaftlicher Redakteur für facheinschlägige Lexika und ein Wörterbuch tätig zu sein. In diesen Jahren verfasste er auch seine beiden bedeutenden Bücher zu den ehemaligen deutschen Konzentrationslagern KL Gusen und KL Buchenwald, die er in Polen 1961 und 1975 veröffentlicht hatte. Mag. Osuchowski verstarb 1983 in Kattowitz.
GUSEN - Vorhof zur Hölle</a>

GUSEN - Vorhof zur Hölle

Diese erstmals 1961 in Polen veröffentlichten Erinnerungen von Mag. phil. Jerzy Osuchowski an den ehemaligen Konzentrationslagerkomplex Gusen zählen nicht nur zu den wichtigen und essentiellen Werken im Kanon der Erinnerungsliteratur an diesen einst größten aber vielfach noch wenig bekannten nationalsozialistischen KZ-Komplex auf österreichischem Boden, sondern sind auch eine erschütternde Dokumentation der Zustände, Akteure und Methoden in diesen, von Anfang an auf die Vernichtung von ganzen Häftlingsgruppen ausgerichteten Todeslagern in der Nähe des ehemaligen KZ Mauthausen.