Du Kulturmagazin

Martin Scorsese

Chronologie aller Bände (1 - 13)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Martin Scorsese". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Oliver Prange beginnen. Mit insgesamt 13 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 6 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Marvels Superhelden".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 32
  • Ø Bewertung der Reihe: 4.38
  • Start der Reihe: 02.11.2017
  • Neueste Folge: 24.04.2024
Cover: Martin Scorsese
  • Band: 880
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 3.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.11.2017
  • Genre: Comedy

Martin Scorsese

Die "Du" würdigt das Lebenswerk von Martin Scorsese zu seinem 75. Geburtstag am 17. November 2017. Mit Filmen wie "Taxi Driver", "Wie ein wilder Stier", "Good Fellas", "Gangs of New York", "Aviator", "Departed", "Shutter Island", "The Wolf of Wall Street" und "Boardwalk Empire" gilt der Oscar-Preisträger als einer der grössten Regisseure des zeitgenössischen US-amerikanischen Kinos. Mit seinen Filmen erlangten auch Robert de Niro und Leonardo DiCaprio Weltruhm.
Cover: Psychiatrie und Kunst
  • Band: 893
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 6
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 29.05.2019
  • Genre: Sonstiges

Psychiatrie und Kunst

Es waren oft Aussenseiter, die große Werke geschaffen haben, die man heute zeitgenössische Kunst nennt: Surrealismus, Minimalismus oder ein Großteil des abstrakten Expressionismus. Edvard Munch schuf 1893 mit dem Gemälde „Der Schrei“ das Abbild seiner Seele: eine Darstellung seiner eigenen inneren Nöte und der deformierenden Kraft der Angst. Wie sein Vorbild Vincent van Gogh, der ebenso von inneren Dämonen geplagt wurde, wollte er die Welt hinter den sichtbaren Dingen zeigen. Das Schriftsteller-Ehepaar Elias und Veza Canetti lebte mit manischen Anfällen, Stimmungstiefs und Panikattacken. „Moby Dick“-Autor Herman Melville schuf während manischer Depressionen seinen vernichtungssüchtigen Kapitän Ahab. Genies scheinen extremen Stimmungsschwankungen in besonderem Mass unterworfen zu sein. Für den französischen Philosophen Michel Foucault war Wahn aber weniger eine Krankheit als eine exklusive Art von Erkenntnis, die ihren eigenen Kosmos im Hirn des Einzelnen grenzüberschreitend entfaltet. Viele dieser Kosmen findet man in den Werken der Heidelberger Prinzhorn-Sammlung. Hans Prinzhorn war von 1919 bis 1921 Assistenzarzt an der dortigen psychiatrischen Universitätsklinik. Er stellte 5.000 Arbeiten psychisch Kranker aus mehreren europäischen Ländern zusammen: Bilder, Skulpturen, Collagen, Textilarbeiten und Texte. „Du“ hat die Ausstellung für die aktuelle Ausgabe besucht.
Cover: Hermann Hesse - 100 Jahre Siddhartha/100 years of Siddhartha
  • Band: 912
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 24
  • Ø Bewertung: 4.5
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 22.02.2022
  • Genre: Sonstiges

Hermann Hesse - 100 Jahre Siddhartha/100 years of Siddhartha

Vor hundert Jahren veröffentlichte Hermann Hesse seinen Roman Siddhartha. Das Werk wäre 1962 nach seinem Tod beinah in Vergessenheit geraten, wenn nicht die Hippies der Flower-Power-Bewegung aus San Francisco Hesse zu einem ihrer Gurus erklärt hätten. Die Mythologien Indiens wurden zu ihrer Orientierung und Siddhartha damit zu ihrer Kultdichtung.

Früh begab sich Hesse auf Sinnsuche, durch Studium der grossen Überlieferungen, aber auch deshalb, weil er von tiefen inneren Konflikten geprägt war. Er versuchte wie Buddha, durch radikale Askese von seinen inneren Spannungen frei zu werden. Allein, es gelang ihm nicht; zu viel Zwang, zu viel Lust- und Willensunterdrückung. Also wandte er sich Laotse zu. Nach dessen Lehre müsse man der Welt nicht entsagen, sondern sie in ihren Polaritäten von Yin und Yang verstehen, schreibt Karl-Josef Kuschel, Präsident der Hesse-Gesellschaft in dieser Du-Ausgabe. Weg von der buddhistischen Weltverneinung hin zur taoistischen Weltbejahung – so kam es zum grossen Wandel in Hesses Denken, aus dem Siddhartha entstand.
Cover: Bienen
  • Band: 913
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 30.03.2022
  • Genre: Sonstiges

Bienen

Ohne Bienen kein Leben!

Bienen sind wichtig für unser Leben. Sie bestäuben Pflanzen, die uns als Nahrung dienen. Ohne Bestäubung wachsen keine neuen Pflanzen. Das Heranreifen von Obst und Gemüse bliebe grösstenteils aus. Es braucht Bienen, um die Biodiversität aufrechtzuerhalten. Ohne Bienen gerät unser Ökosystem aus den Fugen.

Doch Bienen sind bedroht durch Krankheitserreger, Monokulturen, Umweltgifte, Klimawandel, Zerstörung von Lebensraum. Bienen brauchen aber Lebensräume und Nahrungsquellen. Wild lebende Honigbienen etwa sind in vielen Regionen der Welt ausgestorben. Zu den Bienen zählen aber auch Hummeln und Solitärbienen, die häufig ebenfalls als Wildbienen bezeichnet werden, obwohl auch sie zunehmend als Nutztiere zum Einsatz kommen.

Diese Ausgabe der Kulturzeitschrift „Du“ zeigt auf, wie wichtig Bienen für unser Leben sind und schon immer waren. Wie der Mensch die Honigbiene als Nutztiere gebraucht, aber sie auch gefährdet.
Cover: Pride
  • Band: 914
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 25.05.2022
  • Genre: Politik

Pride

Jeden Sommer tanzen Millionen Menschen in den Strassen, an vielen Orten der Welt. Es geht aber nicht um Party, sondern um Anerkennung. Es sind queere Menschen, also schwule, lesbische, bisexuelle und Transmenschen.

Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität nicht der Norm entsprechen, wurden bereits früher kriminalisiert. Sie wurden unterdrückt und verfolgt. Ab Ende der 1960er-Jahre wehrten sie sich, und in manchen Bereichen erkämpften sie sich erfolgreich Rechte.

Die globale Bewegung von queeren Menschen feiert die erkämpfte Emanzipation lesbischer, schwuler, bisexueller und Transmenschen jährlich an der Pride, einem Demonstrationszug für queere Rechte, deren Erhalt und weiteren Ausbau in der ganzen Welt. Pride heisst «Stolz». Queere Menschen sind stolz, dass sie so sind, wie sie sind. Und auf das, was sie in den letzten Jahrzehnten erreicht haben.
Cover: Im Casino
  • Band: 915
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 29.06.2022
  • Genre: Politik

Im Casino

Casino. «Angefangen hat alles im Venedig des frühen 17. Jahrhunderts, damals eine mächtige, aber auch dreckige und übel riechende Stadt», schreibt Marc Baumann, CEO von Swiss Casinos. Wegen ihrer Grösse wurden sie als casinos bezeichnet, kleine Häuschen. Es waren Umkleideräume für die Nobili auf dem Weg in die Stadt. Und sie eigneten sich hervorragend als Liebeshäuschen und Stätten der Geselligkeit ausserhalb der Palazzi. Auch der als Frauenheld in die Geschichte eingegangene Schriftsteller Giacomo Casanova wohnte zeitweise in einem dieser Casinos.

Sprung ins 20. Jahrhundert. 1941 wurde das erste Hotel-Casino El Rancho Vegas eröffnet, dann das legendäre Flamingo. Warum in der Wüste von Nevada? Mit dem Hoover-Damm gab es plötzlich Strom. Die Mafia aus Chicago und Miami musste ihr illegal verdientes Geld waschen. Sie verlor dieses gern in den Casinos, die ihnen ja selbst gehörten.

In der Schweiz begannen die Glücksspiele mit Spielsalons in den 1980er-Jahren. Erst später wurden sie legal, und 2002 öffneten die ersten Casinos ihre Tore. Doch es gibt ein ernsthaftes Problem: die Spielsucht. Spieler freuen sich, wenn sie gewinnen, aber einige können nicht mehr aufhören, wenn sie verlieren, weil sie Verluste wieder wettmachen wollen. Resultat: Schulden. Das betrifft viele Familien. Wir thematisieren die Problematik in dieser Du-Ausgabe – nebst der Geschichte der Casinos, zum Beispiel mit einem Situationsbericht aus Monte Carlo im Jahr 1902.

Menschen wollen Unterhaltung, wollen spielen, wollen andere Hasardeure, Zocker, Blender, Snobs, falsche und echte Adlige kennenlernen, wollen ein bisschen James Bond sein. Im Casino ist all das möglich.
Cover: CO₂ – die unsichtbare Gefahr
  • Band: 917
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 28.09.2022
  • Genre: Ratgeber

CO₂ – die unsichtbare Gefahr

Kohlendioxid: Bedrohung für die Erde

CO2 ist einer der ältesten Stoffe unseres Planeten. Er war schon da, als die Erde noch nackt war – ohne Vegetation und Lebewesen. Kohlendioxid war Teil der Ursuppe, aus der sich unsere Schöpfung kristallisierte. Seither prägt dieser faszinierende gasförmige Stoff unsere Erdengeschichte. Angesichts seiner heutigen Bedrohung für die Erde, ist das Image des Kohlendioxids alles andere als erfreulich. Diese Ausgabe der "Du" zeigt, wie das Treibhausgas das Klima verändert.
Cover: Georg Gerster
  • Band: 918
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 30.11.2022
  • Genre: Ratgeber

Georg Gerster

In den 1950er- und 1960er-Jahren leistete der Schweizer Georg Gerster (1928 bis 2019) Pionierarbeit in der Luftbildfotografie. Er entdeckte die Welt von oben neu, er war ein Denker mit Scharfblick, der den Dingen auf den Grund ging. Seine erste Leidenschaft war aber das Schreiben. Gerster war ein hervorragender Autor und lange wissenschaftlicher Redaktor bei der Weltwoche. Erst später kam zu seiner Sprachkunst auch das Fotografieren hinzu. Aus der Not heraus: Zu seinen journalistischen Texten fehlten Fotos, die seinem Anspruch genügten. Er brachte sich das Fotografieren selbst bei und reiste von da an rund um die Welt, um Länder, Menschen, Kulturen und Landschaften zu dokumentieren.

Seine Reisen führten ihn oft an Orte, die anderen verborgen blieben. So begleitete er etwa die erste Apollo-Mondlandung der NASA 1969 in Cape Canaveral – journalistisch wie fotografisch. Einige Bilder sind in dieser Du-Ausgabe zu sehen. Georg Gerster liess sich selten von den Umständen abhalten, um seine Fotos machen zu können. Er war durchsetzungsstark und scheute keine Risiken, lehnte sich weit aus Flugzeugen durch die Öffnung der immer entfernten Tür, damit er freie Sicht hatte. So war es auch bei seinem ersten Fotoflug 1963 im Sudan, wo er Tempel, Pyramiden und Festungen des antiken Nubien dokumentierte. Es sollten ungezählte Flüge folgen, immer inspiriert von Gersters Begeisterung für die Schönheit der Welt, die von oben gesehen noch einmal anders und besonders erscheint. Sie zeigt sich in nie gesehenen, aufregenden Mustern, geformt von der Natur oder vom Menschen.

Gersters Archiv umfasst über eine Million Flugbildaufnahmen aus über hundert Ländern, fotografiert über sechs Jahrzehnte hinweg. Sein Vermächtnis wird seit 2019 professionell vom Estate Georg Gerster weitergeführt.

In dieser Ausgabe der Kulturzeitschrift "Du" werden einige Arbeiten aus dem Archiv gezeigt, die zu Georg Gersters Lieblingsbildern zählten. Bei manchen erkennt man auch nach dem dritten Blick nicht, was man da eigentlich sieht. Umso erstaunter ist man dann, wenn man es erfährt.
Cover: Saint Moritz Bobsleigh Club
  • Band: 919
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 22.02.2023
  • Genre: Ratgeber

Saint Moritz Bobsleigh Club

Als 1897 der Saint Moritz Bobsleigh Club gegründet wurde, hatten die Engländer den Ort längst als Ferienort entdeckt und den Wettbewerb auf Schlitten gleich mit. Nicht nur auf der Bobbahn, sondern schon früher auf dem Cresta Run. Mit einem kleinen Metallgestell – einem Blechtablett gleich – schossen sie liegend und kopfvoran einen Abhang hinunter. Es waren diese Schlichtheit und der Nervenkitzel während der wilden Fahrt, die die anhaltende Anziehungskraft ausmachten. Natürlich trug auch die Gefahr eines Sturzes zur Faszination bei.

Der Bob-Run wurde zehn Jahre nach dem legendären Cresta Run gebaut. Die beiden Bahnen liegen nicht weit voneinander und verlaufen kurz parallel. Es gibt auch zwei verschiedene Klubs: den Saint Moritz Bobsleigh Club, um den es in dieser Ausgabe gehen wird, und den 1887 gegründeten St Moritz Tobogganing Club für die Crestafahrer. Der Crestafahrer ist ein Einzelgänger, während Bobfahrer Mannschaftssportler sind. Diese fahren zu zweit oder zu viert. Sie müssen harmonieren, um erfolgreich zu sein. Der Unterschied zeigt sich sehr deutlich im Temperament und in der Einstellung der Athleten.

Das Bobfahren entwickelte sich nicht zuletzt aus St. Moritz heraus zur olympischen Disziplin. Geadelt durch royale Prominenz wie Kaiser Wilhelm II., Zar Nikolaus II. und den Schah von Persien, ist St. Moritz seit Langem zu einem Sehnsuchtsort des internationalen Jetsets geworden. Viele seiner Mitglieder waren und sind Mitglieder des Saint Moritz Bobsleigh Club.
Cover: Adolf Dietrich
  • Band: 921
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 24.05.2023
  • Genre: Sonstiges

Adolf Dietrich

Einige wenige Schweizer Maler um das Ende des 19. Jahrhunderts haben Bedeutung erlangt: Ferdinand Hodler, Albert Anker, Félix Vallotton, Cuno Amiet. Erst heute schätzt man auch das Werk von Adolf Dietrich, der von 1877 bis 1957 in Berlingen am Bodensee lebte.

Christoph Blocher, der die grösste Sammlung von Malern aus dieser Zeit in seinem Schaulager in Herrliberg zeigt, hängt in die Reihe von Dietrich-Landschaftsbildern einen Hodler und zwischen Dietrich-Blumensträusse einen Vallotton. Es gibt keinen Qualitätsunterschied: Dietrich kann es mit den sogenannt Grossen aufnehmen.

Die Kulturzeitschrift „Du“ hat erstmals im Januar 1958 ein Heft über Adolf Dietrich veröffentlicht. Seitdem wurde er im Kontext der Neuen Sachlichkeit in ganz Deutschland gezeigt, dann als Teil der naiven Kunst auch vermehrt in der Schweiz, in Frankreich und den USA.

Wer war Adolf Dietrich? Er lebte in einem einfachen Haus im kleinen Dorf Berlingen am Ufer des Bodensees. Seine Familie hatte, wie man sagt, zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. Er arbeitete in der Tricotfabrik, in der Landwirtschaft und zu Hause. Aber an Sonntagen zeichnete und malte er leidenschaftlich. Dietrich war Autodidakt, er ging nicht mit der Staffelei nach draussen, sondern machte vor Ort Skizzen und malte danach am Esstisch in seiner Stube. Sein Durchbruch kam, als ihn der deutsche Galerist Herbert Tannenbaum entdeckte, der die Einzigartigkeit seiner Kunst erkannte. Dietrich schuf über tausend Bilder – Aquarelle, Gouache- und Ölgemälde. Doch erst als Fünfzigjähriger gelangte er zu Anerkennung und zu etwas Wohlstand.

Adolf Dietrichs Welt ist eine einfache und biedere, eine Wirklichkeit, wie es sie in der Schweiz gab und gibt. Er gehört zu den grössten Schweizer Künstlern des letzten Jahrhunderts und wird immer wieder ausgestellt; aktuelles Beispiel: „Kostbarkeiten von Adolf Dietrich“ im Kunstmuseum Thurgau (bis Mitte September 2023).
Cover: Ekstase
  • Band: 923
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 27.09.2023
  • Genre: Ratgeber

Ekstase

Es geht in dieser „Du“-Ausgabe um Entgrenzung, um einen Zustand, den der Mensch, wahrscheinlich seit es ihn gibt, immer wieder sucht: um die Ekstase. Jene Gemütslage also, die Aldous Huxley einmal «Urlaub von sich selbst» nannte. In diesem grenzenlosen Raum spielen Zukunft und Vergangenheit keine Rolle mehr, man verlässt vielleicht sogar seinen Körper und geht eine Verbindung mit etwas Grösserem ein.

Dem Menschen stehen verschiedene Wege offen, aus sich herauszutreten. Er reist dann in sein Unbewusstes oder zu Gott, verbindet sich mit etwas Grösserem oder findet sich in einer formlosen Leere wieder. Das kann erschreckend sein, aber auch heilsam. Einzelne Beiträge berichten daher auch darüber, wie ein ichloser Zustand Depressionen und unbestimmte Ängste lindern kann, welchen Einfluss psychedelische Substanzen auf Philosophie und die Gegenkultur hatten oder wie die Ekstase als Motiv in der Malerei verwendet wurde.

Die Beiträge dieser Ausgabe berichten darüber, welche Techniken der Mensch gefunden hat, um sich in einen solchen Zustand zu versetzen, und welche Auswirkungen er auf die Kunst, die Gesellschaft und individuelle Geisteshaltungen hat und hatte. Auch, welche Rolle die Ekstase in den Religionen spielte und spielt.

Wir wünschen Ihnen eine erhellende Reise in die Welt neben der Welt.
Cover: 50 Jahre Stiftung Kinder in Brasilien
  • Band: 926
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 21.02.2024
  • Genre: Politik

50 Jahre Stiftung Kinder in Brasilien

In den 1970er-Jahren reiste der Basler Fotograf Onorio Mansutti mit Models und Crew wiederholt nach Rio de Janeiro, um Bademode für Kataloge von Versandhäusern aufzunehmen. Neben der Schönheit der Stadt fiel ihm auch die Armut dort auf, er sah etwa, wie Kinder in Mülltonnen wühlten, um Essensreste zu finden. Entsetzt entschloss er sich, etwas dagegen zu unternehmen. Und so entstand am 14. März 1974 in einer Churrascaria im Stadtteil Ipanema die Idee zur Stiftung Kinder in Brasilien (Kib) – vor fünfzig Jahren also.

Mittlerweile ist daraus ein beachtliches Hilfswerk geworden, das bisher 30 000 Kinder unterstützt und ihnen die Schulbildung finanziert hat.

Später stiess Monica von Senger zum Projekt, die ein Patenschaftsprogramm
einführte, das guten Schülerinnen und Schülern eine Berufsausbildung oder ein Universitätsstudium ermöglichte. So wurde etwa aus Marcelo de Almeida ein Flugkapitän, aus João Bastos ein bekannter Flötist, aus Simone da Conçeicão Silva eine Anthropologin oder aus Késia Estácio ein Fernsehstar. Es gibt unzählige weitere Beispiele wie diese.

Diese Du-Ausgabe würdigt die Lebensleistung von Onorio Mansutti, der mithalf, solche Karrieren zu ermöglichen. Das Geld für die Stiftung stammt unter anderem aus einer jährlichen Auktion von Kunstwerken in Basel, die inzwischen zum Kult geworden ist. Künstler auch vom Rang eines Jean Tinguely stiften Werke, deren Erlös Kinder in Brasilien zugutekommt. Die Auktion im Musikklub
Atlantis ist zu einer Basler Institution geworden. Genau wie das jährliche Basler Klosterbergfest, bei dem Tausende Besucher drei Tage und Nächte lang zu Sambaklängen bei Speis und Trank feiern. Die Einnahmen des Festes gehen ebenfalls an die Stiftung.

Über die Jahre hinweg haben viele Menschen Kinder in Brasilien unterstützt, darunter waren und sind auch viele bekannte Persönlichkeiten. Etwa der Fussballer Pelé, der frühere Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna, Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr oder der Rockstar Peter Maffay.
Cover: Marvels Superhelden
  • Band: 927
  • Autor: Prange, Oliver
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 24.04.2024
  • Genre: Fantasy

Marvels Superhelden

Bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg liebten Comicleser Superhelden im Kampf zwischen Gut und Böse. Doch viele Figuren wie etwa Captain America waren reine Propaganda. So flaute das Interesse bald ab – bis Marvel in den 1960er-Jahren einen neuen Typus Superheld erfand. Zwar hatte der nach wie vor Superkräfte, aber jetzt war er plötzlich unvollkommen, hatte seine Probleme, wirkte wie ein echter Mensch.

Spider-Man muss auch Miete zahlen, fühlt sich unsicher im Umgang mit Mädchen und ist beladen mit Selbstzweifeln. Der Leser kann sich bestens mit ihm identifizieren. Durch diese Konflikte wird der Kern des Charakters herausgestellt. Dabei unterstützt das Kostüm die Darstellung der Seele; das Publikum erfasst, wer die Figur eigentlich ist. Das macht die Geschichte erst interessant – wir finden Gefallen daran, dass die Figur im Grunde genauso unvollkommen ist wie wir selbst.

Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter, als Comics als Kindermedium galten. Aber Stan Lee, Jack Kirby und Steve Ditko, die Erfinder und Gestalter bei Marvel, waren damals in ihren Vierzigern. Sie reflektierten die Unsicherheiten und Ängste ihrer eigenen Jugend aus einer erwachsenen Position heraus.

Oft rangen die Superhelden damit, das Richtige zu tun, und es war ihnen nicht immer klar, ob sie ihre Kräfte als Segen oder Fluch ansehen sollten. Die Reaktionen auf übermenschliche Kräfte waren eben nicht mehr eindeutig, ebenso die Frage, wie die Menschheit mit diesen aussergewöhnlichen Wesen umgehen sollte.

Auf dieser Grundlage erschufen die Schöpfer ganze Universen von Superhelden, die zum Teil zwischen den verschiedenen Marvel-Titeln wechseln, sodass der Eindruck einer gigantischen, miteinander verflochtenen Erzählung entsteht.

Viele dieser Figuren sind derzeit in einer Ausstellung zu sehen, die durch die USA tourte und bis Ende August 2024 als Europapremiere in Basel ist. Und sie werden auch weiterhin in immer neuen Variationen in kommenden Comics und Filmen zu sehen sein.

Diesen Artikel teilen