Hochschulschriften

"Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)

Chronologie aller Bände (1 - 2)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Flucht in Ketten, Sehnsucht hinter Mauern". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Jörg Wollenberg beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Flucht in Ketten, Sehnsucht hinter Mauern" ist am 02.06.2024 erschienen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Flucht in Ketten, Sehnsucht hinter Mauern".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
  • Ø Bewertung der Reihe: 0
  • Start der Reihe: 10.04.2023
  • Neueste Folge: 02.06.2024

Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.

Cover: Flucht in Ketten, Sehnsucht hinter Mauern
  • Autor: Keßler, Mario
  • Anzahl Bewertungen: 0
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  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 02.06.2024
  • Genre: Politik

Flucht in Ketten, Sehnsucht hinter Mauern

„Dieses Buch versammelt einige der Essays zur Geschichte, Politik und Kultur, die ich unmittelbar vor oder seit meinem Eintritt in den Ruhestand 2021 schrieb. Dass dies ein Unruhestand ist und möglichst lange bleiben soll, dokumentiert die Spannweite der hier diskutierten Themen, die nun auch die Sozial- und Kulturgeschichte der USA einschließen… Menschen werden ,aus Leiden und Niederlagen, Hoffnungen und Kampf‘ geboren, schrieb Leo Trotzki im Jahr 1915, inmitten eines mörderischen Weltkrieges, über Jean Jaurès. Heute wissen wir: Die Ermordung von Jean Jaurès, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wie von Leo Trotzki und Jitzchak Rabin stellte Weichen in der Geschichte, die den Weg bereiteten für schlimme Entwicklungen und finstere Gestalten, denen die Massen zujubelten – und in selbstverschuldeter Unmündigkeit weiter zujubeln. Doch so gering alle Aussichten selbst auf Teilerfolge heute sein mögen, sollten wir die vor uns liegenden Kämpfe nicht verloren geben, noch bevor sie ausgetragen werden.“ (Aus dem Einführungstext)
Prof. Dr. Mario Keßler ist Senior Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.
Cover: "Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)
  • Band: 63
  • Autor: Wollenberg, Jörg
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 10.04.2023
  • Genre: Politik

"Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)

Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat eine lange Vorgeschichte. Er begann mit dem Ende des Kalten Krieges und der Osterweiterung der NATO ab 1997. Der US-amerikanische Diplomat George F. Kennan (1904–2005) hatte als ehemaliger Architekt der Eindämmungspolitik gegenüber der UdSSR schon am 5. Februar 1994 in „The New York Times“ davor gewarnt: „Die Nato-Erweiterung wäre der folgenschwerste Fehler der amerikanischen Politik seit dem Ende des Kalten Krieges. Denn es ist damit zu rechnen, dass diese Entscheidung nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in der russischen Öffentlichkeit schürt, einen neuen Kalten Krieg in den Ost-West-Beziehungen auslöst …“ Auch die Zustimmung zur Einbeziehung des geeinten Deutschlands in die NATO war mit der Zusage verbunden, die NATO nicht nach Osten auszuweiten.
Über diese Hintergründe zu reden, wurde in Deutschland nach der Ende Februar 2022 vom Bundeskanzler Scholz verkündeten „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“ tabuisiert.
Auch die Optionen gegen Waffenlieferungen und für einen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen als Verpflichtung des Grundgesetzes nach den zwei von Deutschland ausgelösten Weltkriegen, die auch das Kapitel der Massenmorde an Millionen von Menschen in der Ukraine enthält, fielen unter dieses Tabu.
An diesen Morden beteiligten sich ab Juni 1941 auch Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) um Stepan Bandera. Noch heute werden ihm Denkmäler in der Ukraine gewidmet, selbst am Denkmal der Judenverfolgung mit mehr als 30.000 ermordeten Menschen in Baby Yar. Seit 2015 trägt Bandera den Ehrentitel „Held der Ukraine“. Und das wohl auch, weil die OUN von Bandera und Melnyk schon 1918 an dem Bürgerkrieg der ukrainischen Separatisten gegen Russland beteiligt war.
Das komplizierte Tauziehen um die Selbständigkeit oder Zugehörigkeit der Ukraine zu Russland im Gefolge des I. Weltkrieges endete 1922 mit dem Sieg prorussischen Kräfte. Die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik wurde offiziell Teil der neu gegründeten Sowjetunion.
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die fortexistierende nationalistische und antisemitische OUN von Bandera und Melnyk das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht im Juni 1941 erneut als Befreier von der sowjetischen Zwangsherrschaft begrüßte, sich an der Deportation und Erschießung der Juden beteiligte. Bandera rief am 30. Juni 1941 in Lemberg den unabhängigen ukrainischen Nationalstaat aus und trug so mit dazu bei, dass der Holodomor Stalins den Holocaust von Hitler in der Ukraine immer mehr verdrängte.
In diesem Buchprojekt geht es darum, aus den Fehleinschätzungen der Vergangenheit zu lernen. Das scheint auch vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der 12 Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse von 1947/48 gegen die Eliten des NS-Systems als besonders geboten. Und einer der wichtigsten damalige Hauptkriegsschauplatz war – wie heute – die Ukraine.

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