Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe, Positionen zur Agrardebatte

Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022

Chronologie aller Bände (1 - 3)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von AgrarBündnis e.V. beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022" ist am 19.01.2023 erschienen. Die Reihe umfasst derzeit 3 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 2
  • Ø Bewertung der Reihe: 5
  • Start der Reihe: 20.01.2022
  • Neueste Folge: 18.01.2024
Cover: Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022
  • Autor: AgrarBündnis e.V.
  • Anzahl Bewertungen: 2
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 20.01.2022
  • Genre: Politik

Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“ Der Satz stammt zwar aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und geht auf den irischen Schriftseller Oscar Wilde (1854-1900) zurück. Er charakterisiert aber nur zu gut die heutigen Menschen vor den Regalen der Supermärkte und Discounter bei der Suche nach Sonderangeboten. In kaum einer Produktgruppe dürfte die Diskrepanz zwischen dem Wert einer Sache bzw. den Werten, für die sie steht, und dem Preis, für den sie angeboten und verkauft wird, größer sein als bei Lebensmitteln.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich Vieles auch gar nicht in Geld umrechnen lässt: der ästhetische Wert einer bäuerlichen Kulturlandschaft, das Wohl der Tiere, die Qualität der Arbeit. Was nicht heißt, dass man sich nicht um Annäherungen an die „wahren Verhältnisse“ und um „faire Preise“ bemühen sollte. „Preis Werte Lebensmittel“ – dieser meist disharmonische Dreiklang bildet den diesjährigen Themenschwerpunkt des Kritischen Agrarberichts. 13 der insgesamt 48 Beiträge sind ihm gewidmet:

Sie analysieren und bewerten die meist „unsichtbaren“ externen Kosten der Lebensmittelproduktion, die auf Kosten der Natur, der Allgemeinheit oder zukünftiger Generationen gehen;
weisen auf die methodischen Schwierigkeiten hin, Wertschöpfungen angemessen in Preise zu übersetzen und Kosten zu internalisieren;
zeigen die Grenzen marktwirtschaftlicher Prozesse der Preisbildung auf und verweisen auf notwendige ordnungsrechtliche Vorgaben und Rahmensetzungen;
gehen aber auch auf die Verantwortung der Konsument:innen für „faire“ Preise ein und berichten von Projekten, wo es gelungen ist, durch Solidarität mit den landwirtschaftlichen Produzent:innen wirtschaftliche Wertschöpfungsketten in zwischenmenschliche Wertschätzungsketten zu überführen.

Kurz vor Abschluss der Arbeiten an diesem Agrarbericht wurde die neue Bundesregierung vereidigt. In ihrem Koalitionsvertrag heißt es: „Mehr Fortschritt wagen“. Die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Umbaus des Agrarsystems, der auch den sozialen und ökonomischen Interessen der Bäuerinnen und Bauern gerecht wird und gleichzeitig den Schutz der Tiere und der natürlichen Lebensgrundlagen in den Fokus rückt – dieses existenzielle Thema rückt immer erkennbarer ins Zentrum der Politik.
Um diesen Prozess weiterhin konstruktiv-kritisch zu begleiten, finden sich erstmals mit diesem Kritischen Agrarbericht in den Jahresrückblicken („Entwicklungen & Trends“) eines jeden Kapitels Kernforderungen an die neue Bundesregierung, 50 insgesamt: umfangreicher und detaillierter als alles, was man im Koalitionsvertrag an Zielvorgaben der Politik finden kann.
Cover: Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022
  • Autor: AgrarBündnis e.V.
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 19.01.2023
  • Genre: Politik

Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022

Klimakrise, Corona, Krieg – unsere Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Krisen, wohin das Auge reicht. Die Folgen der Corona-Pandemie bleiben unabsehbar, gesellschaftlich wie ökonomisch. Die Zahl der Hungernden ist in den letzten zwei Jahren auf 828 Millionen gestiegen –obwohl unser Planet weit mehr als die derzeit acht Milliarden Menschen gut ernähren könnte. Der globale Klimawandel wirkt als Brandbeschleuniger, auf den die Politik auch nach der 27. Weltklimakonferenz keine adäquate Antwort findet. Das alles, während Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine in den zweiten Winter geht.
„Landwirtschaft & Ernährung für eine Welt im Umbruch“, so lautet deshalb der Themenschwerpunkt unseres diesjährigen Kritischen Agrarberichts. 29 der insgesamt 46 Beiträge sind ihm gewidmet. Der Titel deutet bereits an, dass die Probleme der Zukunft nur durch ein stärkeres Ineinandergreifen von Agrar- und Ernährungswende zu meistern sind.
Folgende Fragen und Themen stehen dabei im Zentrum:
Was bedeutet eigentlich das vielbeschworene Konzept der „Resilienz“, das vielfach vereinnahmt wird, um den Status quo nichtnachhaltiger Formen der Landwirtschaft und Agrarpolitik zu verteidigen?
Wodurch zeichnet sich Agrarökologie als nachhaltiges Gegenmodell zur industrialisierten Landwirtschaft aus?
Innerhalb der Agrarökologie kommt dem Ökolandbau eine besondere Rolle zu. Wie könnte mithilfe seines Praxiswissens die Ökologisierung der gesamten Landwirtschaft vorangetrieben werden?
Wie sähe ein neues Miteinander von Landwirtschaft und Gesellschaft konkret aus?
Wie könnten darüber hinaus regionale Wertschöpfungen und Wirtschaftskreisläufe erfolgreich gestaltet werden, um die Versorgung der Bevölkerung mit nachhaltigen Lebensmitteln zu gewährleisten?

Generell stellt sich bei alldem die Frage, wie die Bäuerinnen und Bauern besser eingebunden werden bei den anstehenden Schritten zu mehr Schutz von Umwelt, Klima und biologischer Vielfalt sowie beim dringend erforderlichen Umbau der Tierhaltung und wie ihre Arbeit dann auch fair honoriert wird. Eine Wende zum Guten kann es nur mit, nicht gegen die Bäuerinnen und Bauern geben.
Herausgeber und Autor:innen des Kritischen Agrarberichts haben sich auch in diesem Jahr vorgenommen, diesen gesamtgesellschaftlichen Umgestaltungsprozess mit ihren Beiträgen konstruktiv-kritisch zu begleiten: Hintergründe und oftmals verdeckte Zusammenhänge zu analysieren, gedankliche Impulse zu geben, Geschichten des Gelingens zu erzählen und Mut zu machen. Aber auch Forderungen an die Politik zu richten. So finden sich auch in diesem Kritischen Agrarbericht in den Jahresrückblicken („Entwicklungen & Trends“) eines jeden Kapitels Kernforderungen an die Bundesregierung – fünf aus jedem der zehn Politikfelder, 50 insgesamt.
Cover: Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022
  • Autor: AgrarBündnis e.V.
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 18.01.2024
  • Genre: Politik

Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht. Daten, Berichte, Hintergründe,... / Landwirtschaft - Der kritische Agrarbericht 2022

„Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt. Jetzt muss man nur noch schießen.“ Noch vor zwei Jahren war das eine beliebte Metapher in der Agrardebatte. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hatte ihren Abschlussbericht vorgelegt, zuvor bereits das Kompetenzwerk Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) seine Empfehlungen für den Umbau der Tierhaltung. Alles schien gesagt, durchdacht und durchgerechnet zu sein, was es braucht, um Landwirtschaft und Tierhaltung zukunftsfest zu machen. Zumal all die Kompromisse und Vorschläge für eine Transformation des Agrar- und Ernährungssektors von einem denkbar breit aufgestellten Zusammenschluss unterschiedlichster Interessensgruppen und mit tatkräftiger Unterstützung der Wissenschaft mühsam erarbeitet worden waren – und daher umso mehr eine Steilvorlage für die Politik hätten liefern können.
Statt die Transformation hin zu einem gesunden, gerechten und umweltfreundlichen Agrar- und Ernährungssystem zu beschleunigen, wird sie aber momentan an allen Ecken und Enden ausgebremst.
Dies gilt auch für den Bereich, der den diesjährigen Schwerpunkt unseres Kritischen Agrarberichts bildet und dem 25 der insgesamt 46 Beiträge gewidmet sind: „Tiere und die Transformation der Landwirtschaft“. Der Prozess des Umbaus der Tierhaltung droht an parteipolitischen Querelen, fehlender Finanzierung, aber auch an mangelnder Einsicht in seine gesellschaftliche und ökonomische Notwendigkeit zu scheitern. Die Selbstauflösung der Borchert-Kommission ist symptomatisch für diese Misere.
„Tiere und die Transformation der Landwirtschaft“. Die gedankliche Pointe dieses Schwerpunkts liegt in dem eher unscheinbaren Wörtchen „und“. Denn was die Autor:innen des Agrarberichts – bei aller thematischen Vielfalt – eint, ist die Überzeugung, dass die Transformation der Landwirtschaft als Ganzes nur mit den Tieren gelingen kann, nicht ohne sie. Die Tiere müssen allerdings einen anderen Stellenwert im System der Landwirtschaft erhalten.

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