Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Parteien, Politik und Staatsgewalt in Dalmatien (1900‒1918)
Chronologie aller Bände (1 - 3)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Parteien, Politik und Staatsgewalt in Dalmatien (1900‒1918)". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Johannes Kalwoda beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 3 Bände. Der neueste Band trägt den Titel ""... das Schulwesen ist und bleibet allzeit ein Politicum ..."".
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- Ø Bewertung der Reihe: 0
- Start der Reihe: 15.11.2023
- Neueste Folge: 26.03.2025
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Band: 38
- Autor: Kalwoda, Johannes
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 15.11.2023
- Genre: Politik
Parteien, Politik und Staatsgewalt in Dalmatien (1900‒1918)
Exemplarische Tiefenbohrungen politischer Ereignisse in Dalmatien (1900–1918) bilden die Basis dieser profunden Arbeit, die das Agieren der österreichischen Staatsverwaltung erforscht. Die Reichsrats- und Landtagswahlen, die bosnische Annexionskrise 1908/09, der Sprachenausgleich von 1909, die politische Entwicklung vor und während Weltkrieg I, die Auflösung der Gemeindevertretungen 1914–1918 und die Einstellung der dalmatinischen Reichsratsabgeordneten während WK I stehen allesamt im Fokus der Analyse.
Die österreichische Staatsgewalt hat in Dalmatien nicht immer fehlerfrei agiert, wie zeitgenössisch-gedruckte Quellen belegen. Wagt man allerdings einen Perspektivwechsel und forscht anhand ungedruckter staatlicher Verwaltungsakten, kommt man in vielen Belangen zum Ergebnis, dass die österreichisch-politische Verwaltung in Dalmatien sehr wohl bemerkenswerte Arbeit geleistet hat. Sie war um Objektivität bemüht, obwohl oder weil die staatlich-politischen Verwaltungsorgane in Dalmatien und Wien auch Gesamtstaatsinteressen zu wahren hatten oder gesamtstaatlich dachten. Grundsätzlich supranational, wusste sie mit Krisen im Land umzugehen. Mehr noch: Sie war um Interessensausgleich zwischen Streitparteien bemüht, nahm Mediationsaufgaben wahr oder wehrte in WK I allzu große restriktive Wünsche der militärischen Verwaltung ab. Dass der Erfolg einer guten Verwaltung im Land wesentlich vom Geist der Statthalterei abhing, die sich als Scharnier zwischen den Interessen von Wien und Dalmatien verstand, wird überzeugend sichtbar.
Viele der in der Literatur bloß gestreiften Entwicklungen werden hier akribisch quellenmäßig belegt und dadurch redimensioniert oder politisch entideologisiert.
Die österreichische Staatsgewalt hat in Dalmatien nicht immer fehlerfrei agiert, wie zeitgenössisch-gedruckte Quellen belegen. Wagt man allerdings einen Perspektivwechsel und forscht anhand ungedruckter staatlicher Verwaltungsakten, kommt man in vielen Belangen zum Ergebnis, dass die österreichisch-politische Verwaltung in Dalmatien sehr wohl bemerkenswerte Arbeit geleistet hat. Sie war um Objektivität bemüht, obwohl oder weil die staatlich-politischen Verwaltungsorgane in Dalmatien und Wien auch Gesamtstaatsinteressen zu wahren hatten oder gesamtstaatlich dachten. Grundsätzlich supranational, wusste sie mit Krisen im Land umzugehen. Mehr noch: Sie war um Interessensausgleich zwischen Streitparteien bemüht, nahm Mediationsaufgaben wahr oder wehrte in WK I allzu große restriktive Wünsche der militärischen Verwaltung ab. Dass der Erfolg einer guten Verwaltung im Land wesentlich vom Geist der Statthalterei abhing, die sich als Scharnier zwischen den Interessen von Wien und Dalmatien verstand, wird überzeugend sichtbar.
Viele der in der Literatur bloß gestreiften Entwicklungen werden hier akribisch quellenmäßig belegt und dadurch redimensioniert oder politisch entideologisiert.
- Band: 39
- Autor: Urbanitsch, Peter
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 26.03.2025
- Genre: Politik
"... das Schulwesen ist und bleibet allzeit ein Politicum ..."
1848 setzte ein umfassender Modernisierungsprozess des Bildungswesens in der Habsburgermonarchie ein, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart erkennbar sind. Entsprechend dem liberal-aufklärerischen Ethos sollte das Bildungsniveau gehoben, der Einfluss der Kirche verringert, die Urteilsfähigkeit gestärkt, das eigenständige Denken angeregt und der Jugend ein an Kaiser und Reich orientierter Patriotismus eingeimpft werden. Die Vermittlung praktischer Kenntnisse sollte das wirtschaftliche Fortkommen ermöglichen. Das Reichvolksschulgesetz von 1869 brachte einen entscheidenden Aufschwung für das Primärschulwesen. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg wurden fast alle Volksschulkinder in der Muttersprache unterrichtet. Das Sprachenproblem spielte auch im höheren Schulwesen eine wichtige Rolle. Nicht allen Nationalitäten stand ein kompletter Bildungsweg „von der Wiege bis zur Bahre“ zur Verfügung. Die Gymnasien waren dem neuhumanistischen Bildungsideal verpflichtet. Dagegen trugen die Realschulen und die berufsbildenden Schulen den Erfordernissen eines neuen, von Naturwissenschaften und Technik geprägten Weltbildes Rechnung. Auch die Universitäten und anderen Hohen Schulen folgten diesem Trend. In vielen Fächern wurden Spitzenleistungen erzielt. Allerdings konnten nur sehr wenige junge Männer, und sehr spät und in noch geringerer Zahl junge Frauen, eine sekundäre oder tertiäre Bildungsanstalt besuchen. Umso bedeutsamer war das von der Zivilgesellschaft getragene, breit gefächerte Volksbildungswesen.
Zwar wurden nicht überall die bereits 1848 formulierten Ziele erreicht, dennoch schufen die von Staat, Ländern, Gemeinden, Interessenvertretungen und der Zivilgesellschaft gesetzten Maßnahmen eine feste Basis zur Bewältigung der neuen Herausforderungen auch nach dem Ende der Habsburgermonarchie.
Zwar wurden nicht überall die bereits 1848 formulierten Ziele erreicht, dennoch schufen die von Staat, Ländern, Gemeinden, Interessenvertretungen und der Zivilgesellschaft gesetzten Maßnahmen eine feste Basis zur Bewältigung der neuen Herausforderungen auch nach dem Ende der Habsburgermonarchie.
- Band: 39
- Autor: Urbanitsch, Peter
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: E-Book
- Veröffentlicht: 26.03.2025
- Genre: Politik
"... das Schulwesen ist und bleibet allzeit ein Politicum ..."
1848 setzte ein umfassender Modernisierungsprozess des Bildungswesens in der Habsburgermonarchie ein, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart erkennbar sind. Entsprechend dem liberal-aufklärerischen Ethos sollte das Bildungsniveau gehoben, der Einfluss der Kirche verringert, die Urteilsfähigkeit gestärkt, das eigenständige Denken angeregt und der Jugend ein an Kaiser und Reich orientierter Patriotismus eingeimpft werden. Die Vermittlung praktischer Kenntnisse sollte das wirtschaftliche Fortkommen ermöglichen. Das Reichvolksschulgesetz von 1869 brachte einen entscheidenden Aufschwung für das Primärschulwesen. Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg wurden fast alle Volksschulkinder in der Muttersprache unterrichtet. Das Sprachenproblem spielte auch im höheren Schulwesen eine wichtige Rolle. Nicht allen Nationalitäten stand ein kompletter Bildungsweg „von der Wiege bis zur Bahre“ zur Verfügung. Die Gymnasien waren dem neuhumanistischen Bildungsideal verpflichtet. Dagegen trugen die Realschulen und die berufsbildenden Schulen den Erfordernissen eines neuen, von Naturwissenschaften und Technik geprägten Weltbildes Rechnung. Auch die Universitäten und anderen Hohen Schulen folgten diesem Trend. In vielen Fächern wurden Spitzenleistungen erzielt. Allerdings konnten nur sehr wenige junge Männer, und sehr spät und in noch geringerer Zahl junge Frauen, eine sekundäre oder tertiäre Bildungsanstalt besuchen. Umso bedeutsamer war das von der Zivilgesellschaft getragene, breit gefächerte Volksbildungswesen.
Zwar wurden nicht überall die bereits 1848 formulierten Ziele erreicht, dennoch schufen die von Staat, Ländern, Gemeinden, Interessenvertretungen und der Zivilgesellschaft gesetzten Maßnahmen eine feste Basis zur Bewältigung der neuen Herausforderungen auch nach dem Ende der Habsburgermonarchie.
Zwar wurden nicht überall die bereits 1848 formulierten Ziele erreicht, dennoch schufen die von Staat, Ländern, Gemeinden, Interessenvertretungen und der Zivilgesellschaft gesetzten Maßnahmen eine feste Basis zur Bewältigung der neuen Herausforderungen auch nach dem Ende der Habsburgermonarchie.


