Was wie eine Liebesgeschichte beginnt, entpuppt sich als eindringliche Neurosenstudie. Diese changiert zwischen literarisch psychoanalytischen Perspektiven und politischem Antikriegspathos mit dem Drang, eine unerwünschte Realität zu verdrängen. Wir befinden uns in einer fiktiven Welt, in der Elend und Ironie Hand in Hand gehen.
Lange Zeit hat Sokolows zweiter Roman durch seine komplexen Wortspiele, Reime und Neologismen viele Übersetzer eingeschüchtert. Denn nicht die Handlung treibt die Geschichte an, sondern die Sprache, so dass Zeit, Figuren und Tod sich als unbeständig erweisen.
Mit Kollision lässt Pjotr Pawlenski zwei seiner weltberühmten Aktionen aufeinandertreffen: Bedrohung — das Inbrandsetzen der Tür des russischen Geheimdienstes FSB in Moskau 2015 und Erleuchtung — das Anzünden der Fenster der Banque de France in Paris 2017.