diaphanes Broschur

»53 Tage«

Chronologie aller Bände (1 - 6)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "W oder die Kindheitserinnerung". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Eugen Helmlé beginnen. Der zweite Teil der Reihe "W oder die Kindheitserinnerung" ist am 28.02.2012 erschienen. Mit insgesamt 6 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 9 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "»53 Tage«".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 15
  • Ø Bewertung der Reihe: 4.62
  • Start der Reihe: 28.02.2012
  • Neueste Folge: 20.02.2021

Diese Reihenfolge enthält 6 unterschiedliche Autoren.

Cover: W oder die Kindheitserinnerung
  • Autor: Helmlé, Eugen
  • Anzahl Bewertungen: 10
  • Ø Bewertung: 4.1
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 28.02.2012
  • Genre: Autobiographie

W oder die Kindheitserinnerung

Mit der Neuauflage dieses lange vergriffenen Werks wird eine der »faszinierendsten Autobiographien des 20. Jahrhunderts« (DIE ZEIT) endlich wieder der deutschsprachigen Leserschaft zugänglich. In einer meisterlichen und verstörenden Erzählung verdichten sich Perecs Kindheitsphantasien von der utopischen Insel W, auf der das ganze Leben dem Sport gewidmet ist, mit den Erinnerungen an den Holocaust und den frühen Verlust der Eltern zu einer alptraumhaften Vision, die niemanden unberührt lässt.

Zwei Erzählungen, die sich überkreuzen, verschränken und schließlich in einem fulminanten Crescendo ineinander übergehen, prägen den Aufbau des Buches: die Phantasiewelt, die sich Perec als 13-jähriger Junge erfand, und ein autobiographischer Bericht, der eine chronologische Familiengeschichte nachzuzeichnen versucht. Das Ringen um eigene, intime Erinnerungen im Nebel einer unerträglichen Vergangenheit findet eine unerhört kühne formale Darstellung, die es in der sorgsamen Übersetzung von Eugen Helmlé wiederzuentdecken gilt.

Cover: Rue Ordener, Rue Labat
  • Autor: Kofman, Sarah
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 14.02.2014
  • Genre: Autobiographie

Rue Ordener, Rue Labat

Der Vater, Rabbiner in der Rue Ordener in Paris, der von der Gestapo abgeholt und in Auschwitz ermordet wird; die Mutter, der es gelingt, sich und die sechs Kinder an verschiedenen Orten versteckt zu halten; Sarah, die sich weigert, anderes zu sich zu nehmen als koscheres Essen, die die rettende Taufe verweigert, die sich weigert, mehr als fünf Minuten von ihrer Mutter getrennt zu sein – die sich jedoch schließlich der blonden »Dame« aus der Rue Labat zuwendet, bei der sie mit der Mutter Unterschlupf findet: sich von ihr »umändern« lässt, ihr Judentum, den Vater vergisst und die hilflos kämpfende Mutter verrät. Sarah Kofmans autobiographisches Fragment, ihr letztes Buch vor ihrem Freitod, ist »ein Requiem auf ein zerissenes Leben« (Iris Radisch), das Protokoll einer im Überleben verlorenen Kindheit, das insistierende Dokument einer Wunde, die der Preis der Rettung war.

Cover: JLG/JLG
  • Autor: Godard, Jean-Luc
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 26.11.2014
  • Genre: Autobiographie

JLG/JLG

»Sätze«, der zweite Untertitel des Buches, markiert die Reduktion des 1994 entstandenen filmischen »Selbstporträts im Dezember« von Jean-Luc Godard auf den Wortstreifen. Und da liest (oder hört) man den Widerhall einer Stimme, die mit sich selbst im Gespräch ist, Fragmente eines Essays im Augenblick seiner Entstehung; insistierende Momente einer Selbstbefragung über das Altern und über die eigene Rolle als Filmemacher-Philosoph, Gefühle, Ideen, Einfälle, Zitate, Emotionen. Die Reflexionen über Werk, Kunst und Zeitgenossenschaft überlagern einander, geraten ins produktive Strudeln. Und immer wieder tritt, anstelle des Künstlers, der Tennisspieler als zentrale allegorische Figur auch des Films in den Vordergrund, der seine Bälle abschlägt und sie mit Wucht zurückgespielt erhält; ob präzise oder schludrig, hängt nicht zuletzt von ihm selbst ab.

Cover: Die wandernden Schatten
  • Autor: Quignard, Pascal
  • Anzahl Bewertungen: 2
  • Ø Bewertung: 5.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 10.04.2015
  • Genre: Autobiographie

Die wandernden Schatten

»Wenn man ein Buch öffnet, weiß man nicht, wohin man geht. Man lässt sich führen in Zeiten, an Orte, zu Gefühlen, mit denen man sich sonst nicht ohne weiteres eingelassen hätte. Überhaupt sind unsere Leben Irrpfade, die wir auf verschiedene Weisen rekapitulieren – je nachdem, zu welcher Zeit und mit welchen Personen wir leben.«
Zu den Wanderbewegungen von Lesen und Leben gesellt sich hier die Stimme des Schreibenden, der sich unablässig neu befragt – ob vor dem langen Schatten der Menschheitsgeschichte oder vor dem eigenen, dunklen autobiografischen Hintergrund: dem autistischen Verstummen, dem Hungern, dem Verschlingen von Büchern statt von Nahrung.
»Die wandernden Schatten« eröffnet ein gewaltiges Schreibprojekt: eine stets Fragment bleibende Sammlung aus hingetupften biografischen Skizzen, eindringlichen Aphorismen, Romananfängen und (prä)historischen Erzählungen, welche mal das Persönlichste, mal das Abstrakteste in kristalline Wortmusik bannt.

Für »Die wandernden Schatten« erhielt Pascal Quignard 2002 den Prix Goncourt.

Cover: Meine Eltern
  • Autor: Thomaneck, Katrin
  • Anzahl Bewertungen: 1
  • Ø Bewertung: 4.0
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 14.11.2016
  • Genre: Autobiographie

Meine Eltern

»Für einen Schriftsteller ist die Familie eine wahre Goldgrube: anstatt seinen Erbteil einzufordern, verzichtet der Autor lieber darauf und lässt sich diesen direkt in Form von Fiktion (?) auszahlen«. Was genau in dem nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Schlüsseltext Hervé Guiberts autobiografisch ist und was fiktiv, auch dafür steht das Fragezeichen in obigem Zitat. Als brennende Unbekannte formt und deformiert es die autofiktionale Projektionsfläche einer »Familien-Live-Show« aus Kindheits- und Jugendszenen. Der Leser sieht sich einem flirrenden Spiegel aus Literatur gegenüber, in dessen ätzend-scharfen, traurig-matten, fleischig-sinnlichen Bildern er nicht nur Guibert als radikalen Autor, sondern vielleicht auch sich selbst wiederzuerkennen vermag.

Cover: »53 Tage«
  • Autor: Perec, Georges
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 20.02.2021
  • Genre: Autobiographie

»53 Tage«

Schauplatz dieses als Detektivgeschichte getarnten autobiographischen Vexierspiels ist Grianta, die Hauptstadt einer fiktiven Bananendiktatur mit dem dort üblicherweise aufwartenden Personal. Auf der Suche nach dem spurlos verschwundenen Krimiautor Robert Serval, aus dessen letztem Werk »Die Krypta« er die Indizien eines tödlichen Verbrechens klaubt, verliert sich der Ich-Erzähler nach einer verwicklungsreichen Abenteuergeschichte schließlich vollends in einem labyrinthischen Spiegelkabinett. Denn je näher er der Lösung zu kommen glaubt – und je mehr mit ihm die Leser sich einen Reim auf die Geschichte in der Geschichte zu machen hoffen –, desto kunstreicher verschwimmen Fiktion und Leben, Autor, Leser und sämtliche Figuren zu einem Roman im Roman.
In gewohnt verschachtelter Manier und mit ungebrochenem Witz ist »53 Tage« das literarische Testament eines der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts und der fragmentarische, letzte Teil des von Perec schon früh konzipierten autobiographischen ­Groß­projekts, das mit W oder die Kindheitserinnerung seinen Anfang genommen hatte.

 

Der postum von seinem Freund Harry Mathews und Jacques Roubaud herausgegebene Text präsentiert die ersten zwölf, rasant geschriebenen Kapitel ergänzt um die hinterlassenen, fragmentarischen Aufzeichnungen – für eine für immer offen bleibende Deutung.

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