Jeremias Gotthelf – Historisch-Kritische Werkausgabe

Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)

Chronologie aller Bände (1 - 3)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Barbara Mahlmann-Bauer beginnen. Mit insgesamt 3 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 2 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
  • Ø Bewertung der Reihe: 0
  • Start der Reihe: 01.02.2021
  • Neueste Folge: 15.05.2023

Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.

Cover: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)
  • Band: 4
  • Autor: Gotthelf, Jeremias
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 15.05.2023
  • Genre: Roman

Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)

Anfang der 1840er-Jahre wurde Jeremias Gotthelf gebeten, mit einer breitenwirksamen Schrift auf fragwürdige und gefährliche medizinische Praktiken im damaligen Kanton Bern aufmerksam zu machen. Es entstand der zweibändige Roman „Wie Anne Bäbi Jowäger haushaltet und wie es ihm mit dem Doktern geht“ (1843/44), in dem die Protagonistin Anne Bäbi – und neben ihr deren Familie – an den Folgen ihrer Entscheide gegen angemessene und neuartige Behandlungsmethoden nahezu verzweifelt. Anne Bäbis Beispiel stößt ein sowohl umfangreiches wie tiefgreifendes Gespräch über das Verhältnis von physischer und psychischer Krankheit, Medizin und Theologie an und greift damit in einen Diskurs ein, der bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Cover: Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)
  • Band: 5
  • Autor: Mahlmann-Bauer, Barbara
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 01.02.2021
  • Genre: Sonstiges

Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)

Jeremias Gotthelf erzählt in diesem Roman die Geschichte der Wirtin Eisi, welche nach dem durch die Trunksucht verursachten Tod ihres Mannes mit ihrem heruntergewirtschafteten Wirtshaus „vergeltstagt“ wird. Das Wirtshaus steht „auf der Gnepfi“ („auf der Kippe“), eine treffende fiktive Ortsbezeichnung für den schwankenden ökonomischen Zustand, in dem es sich befindet. Doch nicht nur der Finanzhaushalt, sondern auch der moralische Zustand des Wirtepaars ist zweifelhaft. Aufgrund der haltlosen Geschäfts- und Lebensführung muss die Witwe das verschuldete Wirtshaus einem Nachlassverfahren unterziehen lassen und geht schliesslich Konkurs. Das Wort „Wirthschaft“ bezeichnet bekanntlich nicht nur die Ökonomie im Allgemeinen, sondern auch eine Einrichtung zum Verzehr von Speis und Trank. Ausgehend vom konkreten Erfahrungsraum eines Gasthauses überführt Gotthelf den lehrhaften Gehalt des Romans in aufklärungskritische Kommentare. Den Grund für das Debakel „auf der Gnepfi“ sieht er erstens in der „neumodischen“ Bildung, die als oberflächliche Schnellbleiche Hochmut und Hoffahrt fördere und den echten Bildungsauftrag des Lebens verpasse. Zweitens kritisiert Gotthelf das liberale Menschenbild des Radikalismus, das am Bedürfnis des Menschen nach Gesetzen vorbeiziele. Dies gelte gerade auch für Wirtshäuser, die mit dem Alkoholausschank zum schädlichen Zeitvertreib einlüden und als verfehlte Bildungsstätten dienten. Dabei beanstandet er neben den verheerenden individuellen und sozialen Auswirkungen auch die Folgen für die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt. Dass in der „neumodischen“ Lebensführung vieler Menschen sozusagen Hopfen und Malz verloren sind, wird an der Causa auf der Gnepfi exemplarisch vorgeführt. Am Ende bleibt die Hoffnung, dass eine neue Generation heranwachse, die sich von den Altvätern bilden lässt. Zu diesem Roman liegen weder Handschriften noch weitere Auflagen vor, die zu Lebzeiten des Autors entstanden wären, so dass sich die Edition auf die Erstausgabe mit Emendationsapparat und einen separat erscheinenden Kommentarband beschränkt.
Cover: Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)
  • Band: 31
  • Autor: Mahlmann-Bauer, Barbara
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 01.05.2021
  • Genre: Sonstiges

Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)

Die 1830er-Jahre waren im bernerischen Emmental eine soziale Krisenzeit. Die große Mehrheit der ländlichen Dienstboten und Tagelöhner lebte in drückender Armut. Diese 'Armennoth' griff Gotthelf in seiner gleichnamigen sozialpolitischen Schrift von 1840 auf. Er propagiert darin die christliche Lehre vom Haus als Mittel der Armutsbekämpfung: Der bäuerliche Hausherr sollte gegenüber seinen Bediensteten wie ein Vater auftreten und sie zu späterer Selbständigkeit anleiten, das Gesinde seinerseits sollte gehorsam und treu dienen. Der 1841 in Zürich und Frauenfeld im Verlag von Christian Beyel erschienene Roman 'Wie Uli, der Knecht, glücklich wird' spielt die in der 'Armennoth' skizzierte Erziehung exemplarisch am Protagonisten durch: Unter Anleitung seines überaus frommen Meisters gelingt dem Waisenkind Uli ein beispielloser sozialer Aufstieg vom armen, verschuldeten Knecht zum Pächter eines der größten Höfe im ganzen Bernerland. Der Roman vereint Elemente des Bildungsromans mit solchen der alten christlichen Form der Bekehrungsgeschichten. Obwohl er durchaus zu erkennen gibt, dass Ulis Werdegang ganz und gar außerordentlich ist, monierten zeitgenössische Kritiker, das Buch mache armen Mägden und Knechten falsche Glücksversprechen. Nach der sehr erfolgreichen Edition im Berliner Verlag von Julius Springer (1846), die im Gegensatz zur Beyel-Ausgabe eine Kapiteleinteilung aufwies, avancierte der 'Uli' zu Gotthelfs 'bekannteste[m]' Roman (Hanns Peter Holl), seinem 'klassische[n] Buch' (Walter Muschg). Die längste Zeit war sowohl für die Forschung wie auch für Lizenz- und Taschenbuchausgaben allerdings die Textfassung der 'Sämtlichen Werke' von 1921 maßgeblich, obwohl diese Ausgabe weder den Originaltext der Beyel- noch denjenigen der Springer-Ausgabe bietet. Sie beruhte zwar auf dem bei Beyel erschienenen Text, übernahm aus der Springer-Ausgabe aber die Kapiteleinteilung; außerdem wurden Orthografie und Interpunktion modernisiert und Dialektschreibweisen vereinheitlicht. Mit der HKG-Edition ist der erste 'Uli'-Roman, von dem kein Manuskript überliefert ist, nun endlich wieder im unverfälschten Wortlaut der bei Beyel erschienenen Erstausgabe lesbar.

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