Chronologie aller Bände (1 - 2)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Poetics of Crime - Die Poetik der Kriminalliteratur". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Dorothee Kimmich beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Roman und Raum: Wie sich Zeit erzählen lässt" ist am 23.11.2022 erschienen. Mit insgesamt 2 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 4 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Roman und Raum: Wie sich Zeit erzählen lässt".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 1
- Ø Bewertung der Reihe: 5
- Start der Reihe: 28.10.2018
- Neueste Folge: 23.11.2022
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Autor: Kimmich, Dorothee
- Anzahl Bewertungen: 1
- Ø Bewertung: 5.0
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 28.10.2018
- Genre: Thriller
Poetics of Crime - Die Poetik der Kriminalliteratur
Der vorliegende Band enthält die Vorlesungen der Tübinger Poetik-Dozentur 2017, die unter dem Titel »Poetics of Crime – Die Poetik der Kriminalliteratur« stand. Kriminalroman, Detektivgeschichte, Roman Noir und Thriller galten lange als Trivialliteratur. Dabei rechtfertigen weder die Literaturgeschichte noch die gegenwärtige Literaturlandschaft ein solches Urteil. Eine ›Poetik‹ der Kriminalgeschichte kann bis in die griechischen Mythen – bis zu Hermes, dem Dieb, und Ödipus, dem Mörder, zu Medea und Herakles, bis in die biblischen Geschichten von Kain und Abel, Joseph und seinen Brüdern, Lot und Judas hinein verfolgt werden. Diebstahl, Mord, Entführung und Vergewaltigung bilden die Plots von Mythen und ihren Variationen. Dabei geht es um die Zerstörung von Ordnung, ihre Wiederherstellung, um Familienzwist, um Landnahme und Betrug, Entführung, Erpressung und immer wieder um Mord. Es geht um die Konkurrenz verschiedener Ordnungssysteme, um Macht, Machterhalt und deren Legitimität.
Mit Friedrich Ani, Arne Dahl, Håkan Nesser und Wolfgang Schorlau waren 2017 vier renommierte Vertreter der modernen Kriminalliteratur Gäste der Tübinger Poetik-Dozentur, die in ihren in diesem Band abgedruckten Vorlesungen Einblick in ihre Poetik und das eigene Schreiben geben.
Mit Friedrich Ani, Arne Dahl, Håkan Nesser und Wolfgang Schorlau waren 2017 vier renommierte Vertreter der modernen Kriminalliteratur Gäste der Tübinger Poetik-Dozentur, die in ihren in diesem Band abgedruckten Vorlesungen Einblick in ihre Poetik und das eigene Schreiben geben.
- Autor: Menasse, Eva
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 23.11.2022
- Genre: Roman
Roman und Raum: Wie sich Zeit erzählen lässt
Eva Menasse und Thomas Hettche haben 2021 die Vorlesungen der Tübinger Poetik-Dozentur gehalten. Bei Autoren weisen in ihren Vorlesungen auf die Beziehung von Roman und Raum hin; Romane sind dem Raum verpflichtet: »Auch solche Romane haben natürlich Spannungsbögen, aber viele kleinere, die nach hierhin und dahin gehen, einander umtänzeln, zögern und abschweifen, und auf diese Weise, wie ein Kreuzrippengewölbe, selbst etwas beitragen zum räumlichen Gefühl.« Eva Menasse besteht darauf, dass Romane nicht nur Räume erzählen und beschreiben, sondern selbst funktionieren wie Räume. Dabei bezieht sie sich nicht nur auf eigenes Schreiben, sondern auch auf die vielen Romane, die sie wie Räume durchlaufen und wie Landschaften erfahren habe.
Auch in der Vorlesung von Thomas Hettche spielt der Raum eine – wenn auch ganz anders angelegte – wichtige, ja zentrale Rolle. Es geht um einen Raum, der keine Grenzen und Begrenzungen kennt und daher auch gar nicht wirklich eine Verortung zulässt: Das Meer, genauer das Mittelmeer, das Odysseus durchkreuzt und sich dabei nicht nur verirrt, sondern ganz selbst verliert. »In der Reise, die den Menschen noch mit dem Tier und der Natur verbindet, weil er, indem er sich aufmacht, seine Sozialität und sich selbst aufs Spiel setzt, zum ›Niemand‹ wird, beginnt Erzählen überhaupt.« Erzählen, so Hettche, heißt also Selbstverlust und nicht Selbstfindung – wie so mancher Bildungsroman vielleicht suggerieren mag.
Auch in der Vorlesung von Thomas Hettche spielt der Raum eine – wenn auch ganz anders angelegte – wichtige, ja zentrale Rolle. Es geht um einen Raum, der keine Grenzen und Begrenzungen kennt und daher auch gar nicht wirklich eine Verortung zulässt: Das Meer, genauer das Mittelmeer, das Odysseus durchkreuzt und sich dabei nicht nur verirrt, sondern ganz selbst verliert. »In der Reise, die den Menschen noch mit dem Tier und der Natur verbindet, weil er, indem er sich aufmacht, seine Sozialität und sich selbst aufs Spiel setzt, zum ›Niemand‹ wird, beginnt Erzählen überhaupt.« Erzählen, so Hettche, heißt also Selbstverlust und nicht Selbstfindung – wie so mancher Bildungsroman vielleicht suggerieren mag.