Die silberne Orgel

Nordsee - Mordsee. Mit diesem Gleichnis beginnt Sophie Kloerss ihre Novelle "Die silberne Orgel", eine Geschichte von der Insel Sylt. Sie lässt uns zurückschauen in das Jahr 1362, auf die grausame Sturmflut, die als "grote Mandrenke" oder Marcellusflut im Gedächtnis der Küstenbewohnen haften geblieben ist und Eingang in viele Chroniken gefunden hat. Das alte Wenningstedt auf Sylt, seine Menschen und sein Vieh haben diese Katastrophe überlebt. Viele viele Orte, ganze Kirchspiele hat es ins Meer gerissen. Doch das Meer nimmt nicht nur, es gibt auch. Die Wenningstedter bergen das Strandgut und retten einen kleinen Jungen aus einem gestrandeten Schiff. bald ist klar, das Kind stammt aus Rungholt, ist der Sohn des stolzen Kaufmanns Jan Persen. Doch ein Lohn für die wundersame Rettung ist nicht zu erhoffen, denn über der legendär reichen Stadt rollen nun die grauen Nordseewogen. Also muss Andreas Persen in der Hütte seines Ziehvaters das harte Leben eines Sylter Fischers und Bauern fristen. Andreas weiß jedoch von klein auf an, er sei zu etwas anderem bestimmt. Auf seiner ersten Fahrt nach Hamburg verzaubern ihn die Töne einer Kirchenorgel und erwecken in ihm den unbändigen Wunsch, Orgelbauer zu werden.