Kein Foto

Bastian, Horst

wurde 1939 im polnischen Exin geboren. Die Familie floh 1945 nach Brandenburg.
Nach einer Lehre als Maurer arbeitete er kurzzeitig als Requisiteur am Deutschen Theater in Ost-Berlin.
„Erzähler bin ich aus Notwehr geworden. Ich war ein Umsiedlerkind, ein Armenhäusler und mein erstes Honorar war eine dicke Stulle mit Leberwurst, weil ich zu fantasieren verstand.“
1965/66 studierte er am Institut fĂĽr Literatur in Leipzig.
Bastian war Jugendbuchschriftsteller, Film –und Hörspielautor („Der Kinnhaken“ zusammen mit Manfred Krug), hinterließ aber auch ein umfangreiches Erzählwerk für Erwachsene.
Seine Romane „Die Moral der Banditen“ und „Wegelagerer“, in denen die Probleme ostdeutscher Jugendlicher in der unmittelbaren Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg geschildert werden, gehören zu den bedeutenden Werken der Jugendliteratur der DDR.
Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen.
Horst Bastian starb 1986.

Die Moral der Banditen</a>

Die Moral der Banditen

Sie schlagen zu und meinen damit Gerechtigkeit. Sie halten zusammen und misstrauen ihrer eigenen Stärke. Sie werden verachtet und das macht sie stolz. Krieg und Nachkrieg haben ihnen ihre Kindheit genommen, aber dennoch sind sie nicht erwachsen. Die Abwege, auf die sie geraten, werden zu Umwegen, die sie gehen müssen, um allmählich an die Menschen glauben zu können, die diese Wege mit ihnen gehen, und sie Recht und Unrecht aufs Neue lehren.