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Braun, Jutta / Wiese, René
Sportgeschichte vor Gericht
Die Gerichtsakten der „Doping-Prozesse“ der 1990er Jahre bieten eine umfangreiche Grundlage, um die Dopingpraxis der DDR aus doppelter Perspektive neu zu beleuchten: Weshalb war Doping trotz staatlicher Planung von Willkür geprägt? Wie und warum radikalisierten sich die Methoden in unberechenbarer Weise? Wer waren die Mitwisser der Dopingschäden in Sport und Gesellschaft? Welche Repression war mit der Dopingpraxis verbunden?Neben der Rekonstruktion historischer Details gilt es zudem, die nachträgliche Deutung von Geschichte zu hinterfragen: Wie rechtfertigten die Verantwortlichen ihr Handeln im Rückblick, weshalb wirkten Schweigegebote bis weit nach der Zeit der Friedlichen Revolution 1989/90?Die Studie von Jutta Braun und René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte) wurde vom Landessportbund Thüringen e.