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Michael Chizzali
Italienische Musik als Modell im mitteldeutschen Raum des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts
In der Kulturgeschichtsschreibung zur Frühen Neuzeit stellt die Ausstrahlung Italiens auf die europäischen Länder unter Rekurs auf den Modellbegriff seit Fernand Braudels „Modèle italien“ eine wirkmächtige Konstante dar. Aber ist das Konzept eines „Modells“, das kulturelle Überlegenheit impliziert, tatsächlich so tragfähig, wenn musikalische Rezeptionsprozesse in einem politisch, konfessionell und soziokulturell heterogenen Raum wie Mitteldeutschland in der Zeit zwischen ausgehendem Mittelalter und beginnendem Dreißigjährigen Krieg zu skizzieren sind? Auf der Grundlage eines aus Kybernetik und Systemtheorie abgeleiteten und kulturwissenschaftlich nutzbar gemachten Modellbegriffs, der dem Braudel’schen Verständnis gegenübergestellt wird, fragt Chizzali nun nach dem spezifisch „Italienischen“ in der mitteldeutschen Musikpflege des 16.
