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Conrad, Gerhard
Gerhard Conrad studierte Völkerrecht, Politologie und promovierte in Islamwissenschaften, bevor er seinen Dienst im militärischen Nachrichtenwesen der Bundeswehr und beim Bundesnachrichtendienst begann. Seit 1990 BND-Agent mit dem Schwerpunkt Naher Osten. Von 2009 bis 2012 Leiter des präsidialen Leitungsstabes des BND, danach Vertreter des Dienstes in London und schließlich von 2016 bis 2019 Direktor im Europäischen Auswärtigen Dienst (EU- INTCEN) in Brüssel. Seit seiner Pensionierung Ende 2019 ist er unter anderem Visiting Professor am King’s College London, Dozent an der Hochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung, Abteilung Nachrichtendienste und an Sciences Po in Paris. Darüber hinaus unterstützt er als Intelligence Advisor die Munich Security Conference, als Senior Advisor die Agora Strategy Group AG und als Vorstandsmitglied den Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland e.V. (GKND).
Nichtwissen ist tödlich
Der Mann, der mit Hamas und Hisbollah verhandelt hat Der Nahost-Konflikt hat erneut tiefe Gräben aufgerissen und drängende Fragen aufgeworfen. Wie konnte passieren, was am 7. Oktober in Israel geschah? Wie haben die Geheimdienste die nahende Katastrophe nicht erkennen können, auf welchen Ebenen sind sie oder auch Entscheidungsträger gescheitert? Wie kommt es, dass Nachrichtendinste in ihrer Kernaufgabe »Speaking truth to power« immer wieder scheitern? Es ist schwieriger denn je, in Zeiten von Fake News und hybrider Kriegsführung belastbare Informationen zu beschaffen, sie zu einem Lagebild zu integrieren, dieses zu beurteilen und verwertbare Hinweise zur weiteren Entwicklung zu geben.
Keine Lizenz zum Töten
Nichtwissen kann tödlich sein Gerhard Conrad war 30 Jahre lang Agent des Bundesnachrichtendienstes und an vielen Brennpunkten der Welt mit streng geheimen Missionen betraut. Der Islamwissenschaftler und Experte für den Nahen Osten verhandelte etwa mit Terrororganisationen und Regierungen den Austausch von Gefangenen.