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François-Poncet, André

André François-Poncet (1887–1978), Germanist, Literat, Politiker und überzeugter Humanist, zählt zu Europas schillerndsten Diplomaten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Ob als französischer Botschafter in Berlin und Rom oder als alliierter Hochkommissar und erster Botschafter seines Landes in der BRD: Er begleitete wie kein Zweiter während eines Vierteljahrhunderts die Geschicke Deutschlands, beeinflusste maßgeblich die französisch-deutsche Annäherung nach 1945 und gilt als wichtiger Wegbereiter des vereinten Europa. Seit früher Jugend ein 'homme de lettres', hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter bedeutende Dokumente voll erzählerischer Kraft, die bis heute Historikern als wichtige Quelle dienen.#Dr. Thomas Gayda ist im Kleinen Walsertal aufgewachsen. Als Musikhistoriker spezialisierte er sich auf das Gebiet der Exilforschung und realisierte federführend die CD-Edition 'Entartete Musik' für das Klassik-Label Decca. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte stieß er auf die Tagebuchtexte François-Poncets, die er 2015 in Tagebuch eines Gefangenen publizierte. Zusammen mit dessen Tochter Geneviève sorgte er nun für eine Neuveröffentlichung von Botschafter in Berlin.

Botschafter in Berlin 1931–1938</a>

Botschafter in Berlin 1931–1938

Am 28. September 1938 läuft das Ultimatum des Deutschen Reiches an die Tschechoslowakei ab. An diesem Tag sucht der französische Botschafter André François-Poncet in der Reichskanzlei um eine Audienz bei Adolf Hitler nach. 'Sie wissen, Herr Reichskanzler, ich bin immer Ihr guter Stern gewesen', lauten seine Begrüßungsworte.