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Lili Körber

Lili Körber wurde 1897 als Tochter eines österreichischen Importkaufmannes und einer polnischen Mutter in Moskau geboren. 1915 musste die Familie das Land verlassen und ging nach Wien. Lily Körber absolvierte das Gymnasium in Lausanne und studierte anschließend in Wien und Frankfurt Literatur. 1923 schloss sie ihr Studium mit einer Dissertation über die LyrikFranz Werfels ab.
Von da an lebte sie als freie Schriftstellerin in Wien. Sie war Mitarbeiterinzahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, u.a. Arbeiter-
Zeitung, Neues Wiener Tagblatt, Pariser Tageszeitung, Prager Tagblatt. 1932 erschien im Rowohlt Verlag ihr Reportage-Roman „Eine Frau erlebt den roten Alltag“, der ein großer Erfolg wurde. Im Januar 1933 reiste sie nach Berlin. Unter dem Eindruck des heraufziehenden Nationalsozialismus schrieb sie den Roman „Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland“. Das Buch erschien 1934 in Wien und wurde direkt nach seinem Erscheinen in Österreich verboten. Im März 1938, drei Tage nach dem so genannten „Anschluss“ an das Deutsche Reich, flüchtete sie zusammen
mit ihrem Mann Erich Grave zunächst in die Schweiz, dann nach Paris. Mit Unterstützung des Emergency Rescue Committees gelangten beide über Marseille, Madrid und Lissabon
schließlich nach New York, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Ihre Versuche, mit englischsprachigen Texten auf dem amerikanischen Buchmarkt erfolgreich zu sein, scheiterten. In
den 1980er-Jahren wurde das Werk Lili Körbers teilweise neu aufgelegt und vom deutschsprachigen Feuilleton begeistert besprochen. Von diesem späten Erfolg erlebte Lili Körber nur noch die Anfänge. Im Oktober 1982 starb sie in New York. Ihr Nachlass wird im Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt aufbewahrt.
Abschied Von Gestern

Abschied Von Gestern

Lili Körbers bisher unveröffentlichter Roman Farewell To Yesterday, im New Yorker Exil auf Englisch geschrieben, erzählt nah an Körbers eigenem Erleben die Geschichte des aus Wien geflohenen und in New York lebenden Ehepaars Genia und Robert Schicht.