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Loewenthal, Eduard
Dr. Eduard Loewenthal (1836-1917), geboren am 12. März 1836 als Sohn einer jüdischen Familie in Ernsbach (Württemberg), "absolvierte das Stuttgarter Gymnasium und studierte in Tübingen Jurisprudenz und Philosophie von 1855-1859. In letztgenanntem Jahre mittels einer Dissertation über Spinoza und Leibnitz zum Doktor der Philosophie promoviert, begründete er in Frankfurt a.M. die 'Allgemeine deutsche Universitätszeitschrift' und trat als Mitredakteur in den 'Arbeitgeber' von Max Wirth ein. 1860 wurde Loewenthal infolge eines Artikels über einen Studentenkrawall in Greifswald aus Frankfurt ausgewiesen. Jedoch wurde diese Maßregel infolge eines Missbilligungsvotums des 'gesetzgebenden Körpers' der damaligen freien Reichsstadt wieder rückgängig gemacht. Loewenthal folgte aber einem von Wiesbaden an ihn ergangenen Rufe, um die Redaktion der 'Wiesbadener Zeitung' zu übernehmen. ... Bald darauf übernahm er die Redaktion der Payneschen 'Glocke' in Leipzig, gründete daselbst auch den 'Zeitgeist'. 1863 lernte er in Leipzig Ferdinand Lassalle kennen, der ihn veranlasste, nach Berlin überzusiedeln, wo er in der Tagespresse tätig war. 1871 übernahm er die Chefredaktion der 'Neuen Freien Zeitung', gründete auch den 'Deutschen Verein für internationale Friedenspropaganda' (1874). In zwei Pressprozessen zu Gefängnisstrafen bis zu fünf Monaten verurteilt, begab sich Loewenthal 1875 nach Brüssel, von da nach einjährigem Aufenthalt nach London und 1877 nach Paris. ... Auch hier bekämpfte er in energischer Weise den Militarismus. Im Jahre 1888 kehrte Eduard Loewenthal infolge der von Kaiser Friedrich erlassenen Amnestie für politische und Pressvergehen nach Berlin zurück und trat wieder an die Spitze des neukonstituierten 'Deutschen Vereins für internationale Friedenspropaganda', der ... den Namen 'Weltverein für obligatorische internationale Friedensjustiz' angenommen hat, sowie der Cogitantenallianz" (Für unser Heim. Leipzig 1902, S. 188).
Der Krieg ist abzuschaffen
Eduard Loewenthal (1836-1917) stammte aus einer jüdischen Familie in Württemberg und musste aufgrund seiner publizistischen Arbeit wiederholt staatliche Repressionen erleiden. Er ist im 19. Jahrhundert als scharfer Kritiker des Militarismus, Verfechter einer obligaten internationalen Friedensjustiz und Pionier der damals im deutschen Sprachraum noch kaum entwickelten Friedensbewegung hervorgetreten.