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Marcus J. Ludwig

Marcus Johannes Ludwig, geboren 1971 in einem westfälischen Sommergewitter, gestorben voraussichtlich 2071 in einer sternschnuppendurchsummten Septembernacht in Rom, vielleicht auch in Heidelberg, Luzern oder Tel Aviv, ist Essayist und Erzähler. Realist und Romantiker, Kritiker und Humorist. Auf seinem Blog „EMPORE – Flugschriften ins Offene“ begrübelt er die interessantesten, lächerlichsten und gefährlichsten Gestörtheiten der Gegenwart, besichtigt die Ungereimtheiten der gesitteten Welt und beschweigt ihre letzten unverwüstlich-geheimen Schönheiten – was ihm allerdings zur Freude seiner schönheitssüchtigen und sprachgewaltaffinen Leserschaft nicht immer gelingt.
Letzte Veröffentlichungen: Der Geist von Carson Cokes (Roman), Meine feindlichen Freunde (Essays).

Damals im Coronismus

Damals im Coronismus

„Ich hoffe, es kommt noch einmal eine Zeit, in der ich diese Texte mit Befremden überfliegen werde: Wirklich? Das habe ich einmal geschrieben? Dazu fand ich mich genötigt? Diese Töne musste ich anschlagen, diese Register musste ich ziehen? Kaum noch nachvollziehbar, dass solche Zustände tatsächlich einmal geherrscht haben sollten … aber es gibt ja schließlich auch Bilder aus diesen Zeiten, Bilder von maskierten Menschen, es gibt Briefwechsel aus diesen Zeiten, Briefe von verfeindeten Freunden, es gibt Sammlungen von kaum mehr glaublichen Dokumenten, es gibt Gesetzestexte, Parlamentsprotokolle, Videos und O-Töne von Machthabern und Medienmenschen und „moralischen“ Instanzen, die zu wissen meinten, im Krieg gegen das Virus sei jedes Mittel recht und kein Preis zu hoch.