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Rössler, Michael

1956 in Baden-Württemberg geboren und zwischen Schwarzwald und Bodensee aufgewachsen, Vater von zwei Töchtern. 1975: Praktikum als Schäfer in Südfrankreich, 1976 – 79: Wanderschaft und Zivildienst in Deutschland. Ab 1980 in der Schweiz: sozial engagiert mit Flüchtlingspfarrer Cornelius Koch (1940 – 2001), publizistisch tätig für verschiedene Menschenrechtsinitiativen, lebt im Schweizer Jura sowie in Basel und schreibt Gedichte und Prosa.
Bisherige Publikationen: „Atemlose Schmetterlinge“, Gedichte, EBF, Basel 1999; mit Co-Autor Claude Braun: „Ein unbequemes Leben – Cornelius Koch, Flüchtlingskaplan“, Biografie und Zeitgeschichte, Zytglogge Verlag, Oberhofen b.Thun 2011; „Danube – mon amour“, poetisch-musikalisches Hörbuch, Edition Simili, Erlach 2022.
Kains Aufzeichnungen

Rössler, Michael

Kains Aufzeichnungen

„Jetzt, da die Mutter ihren Sohn nicht mehr hat, hat sie auch keine Tränen mehr. Die hat sie ausgeweint, in wer weiß nicht wie vielen Stunden. Auch meine, die des jüngeren Bruders, sind versiegt. Aber der Jüngere weiß, dass er schuldig ist. Er redet mit niemandem darüber, fragt niemanden, ob er meint, dass er schuldig sei, denn er hat Angst, dass derjenige sagen würde: Ja, es stimmt, du bist schuldig.