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Gugić Sandra

Sandra Gugić, *1976 in Wien, ist eine österreichische Autorin serbischer Herkunft. 2009 begann sie zu schreiben. Sie studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, Arbeiten für Theater und Film. Sie ist Mitbegründerin von Nazis & Goldmund, Autor*innenallianz gegen die europäische Rechte (nazisundgoldmund.net), und war mitverantwortlich für die künstlerische Leitung der Literaturkonferenz Ängst is now a Weltanschauung 2018 in Berlin. Das Kollektiv Writing with CARE / RAGE (care-rage.de), das für die Vereinbarkeit von künstlerischer Arbeit und Sorgearbeit / CARE eintritt, wurde 2020 von ihr mitbegründet.
Zuletzt wurden Sandra Gugić das Stipendium des Berliner Senats und das Heinrich-Heine-Stipendium zugesprochen.
2019 erschien ihr Lyrikband Protokolle der Gegenwart im Verlagshaus Berlin.
FLÜSTERN

FLÜSTERN

FLÜSTERN. Essay. Sandra GugićWas hat es auf sich mit diesem tonlosen Sprechen? Was bedeutet es, dass Flüstern Schreien sein kann, Raunen, Brüllen, Wispern? Sandra Gugićs Essay befragt das sprachlose Sprechen, das immer auch als Metapher gelesen werden kann: Was sagen wir, wenn die Stimme versagt? Wie schreiben wir, wenn wir eine neue Stimme suchen müssen? Was, wenn die Gegenwart schreit, die Vergangenheit (ver)schweigt? Ist unsere Zukunft dann im Flüstern zu finden?Sandra Gugićs Essay geht hinein in die Ambivalenz des tonlosen Sprechens: Wann flüstern wir? Warum? Und an wen richten wir unser Flüstern? Flüstert etwa auch das Gedicht? Und was, wenn uns etwas eingeflüstert wird – durch Scham, Angst, Zweifel, aber auch Zufall? Wie artikulieren wir, wenn Modulation ausbleibt? Und wie fühlt sich das Flüstern an – beim eigenen Flüstern, aber auch beim Hören? Was macht das Flüstern mit unseren Lippen, mit unserer Haut?Verortet ist es im wörtlichen Sinne im Schutzraum, im Theater, am Schreibtisch, im Club – zwischen Sirenen, Gezischel, Verachtung und Balladen.