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Taufer, Lutz
Lutz Taufer wurde 1944 in Karlsruhe geboren. Er politisierte sich in der 68er-Bewegung und schloss sich 1970 dem Sozialistischen Patientenkollektiv (SPK) in Heidelberg an. 1975 beteiligte er sich als Mitglied des Kommandos Holger Meins an der Geiselnahme und Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm. Er wurde 1977 zu zweimal lebenslänglich verurteilt und verbrachte zwanzig Jahre im Gefängnis. Nach seiner Haftentlassung arbeitete er bei einer brasilianischen NGO in den Favelas von Rio de Janeiro. Lutz Taufer ist heute Vorstandsmitglied des Weltfriedensdienstes.
Über Grenzen
Von der RAF zum Weltfriedensdienst: Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das gesamte Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird: Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes.