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Werner, Ruth
Ruth Werner, geboren 1907 in Schöneberg, lernte Buchhändlerin, trat in die KPD ein und ging 1930 mit ihrem Ehemann, der einen Auftrag als Architekt erhielt, nach Shanghai. Von Top-Spion Richard Sorge angeworben, ging sie zur Ausbildung als Funkerin nach Moskau und arbeitete für den sowjetischen Militärnachrichtendienst GRU. Sie funkte aus China, Polen, der Schweiz und ab 1940 aus England. Hier führte sie auch einen Offizier der Royal Air Force, übernahm Kurierdienste für den Atomspion Klaus Fuchs, zapfte den amerikanischen Geheimdienst an. In diesen gefährlichen und konspirativen Jahren wurde sie Mutter dreier Kinder. 1950 beendete sie die Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Geheimdienst, kehrte nach Berlin zurück und arbeitete als Schriftstellerin. Ruth Werner starb im Juli 2000.
Sonjas Rapport
Als 1977 »Sonjas Rapport« erschien, staunte der 35-jährige Sohn der Autorin nicht schlecht: Seine Mutter war eine Spionin, Deckname Sonja, im Rang eines Oberst der Roten Armee. Ihr Lebensweg: als Ursula Kuczynski in Berlin geboren, geht sie 1930 mit ihrem Mann nach Shanghai, lernt den Top-Spion Richard Sorge kennen, der sie nach Moskau zur Ausbildung als Funkerin schickt.