Die Tote am Fastensee
Bereits mehrere BĂ€nde gibt es rund um die Inselkommissarin Lena Lorenzen schon. Doch alle sind fĂŒr sich abgeschlossen, ohne zu sehr auf vergangene Dinge einzugehen.
In diesem Buch blickt man auch viel auf das Privatleben von Lena, denn sie hat einen mittlerweile fast 2-jĂ€hrigen Sohn zu Hause auf dem Festland, zusammen mit ihrem Partner. Dieser wĂŒnscht sich selbstverstĂ€ndlich mehr Zeit mit seiner Frau, und einen weniger gefĂ€hrlichen Job. UnterstĂŒtzt sie aber dennoch so gut es geht. Dass beide trotzdem mit ganz alltĂ€glichen Problemen zu kĂ€mpfen haben, ist mehr als verstĂ€ndlich. Diese Nebenstory stört den Fluss um den spannenden Todesfall von Merle ĂŒberhaupt nicht.
Bei den Ermittlungen muss Lena zusammen mit ihrem Team - wo Naya neu hinzukommt und sehr sympathisch wirkt - in die Vergangenheit der Jugendclique von Merle. Jahre spÀter entpuppt sich manches als Schein. Und so muss sich Lena immer wieder fragen, wer die Wahrheit sagt, wer etwas verschweigt und wer gar ein falsches Spiel spielt. Vor allem das Motiv wirft Fragen auf, denn da kommt tatsÀchliches vieles infrage, was den Kreis der VerdÀchtigen erweitert.
Man rÀtselt die ganze Zeit mit, glaubt den TÀter entlarvt zu haben, und dann baut Anna Johannsen wieder eine Wendung ein. Sie wirft immer neue kleine Details ein, und so wird die ganze Sache noch viel dramatischer, als es Anfangs den Anschein hatte
Der einfache Schreibstil, ohne viel Geschnörkel, gefĂ€llt mir. Das Buch liest sich flĂŒssig und man möchte es einfach nicht aus der Hand legen. Das Ende kam fĂŒr mich dann etwas ĂŒberraschend.