Der Weg meiner Vorfahren nach Ostpreußen

Angefangen hat alles in der Corona-Zeit, und fast drei Jahre hat er an dem Buch gearbeitet. Heinrich Kinzler, Handwerksunternehmer aus Marl und langjähriger Kreishandwerksmeister in Recklinghausen, hat Ahnen-
forschung betrieben und die abenteuerliche Geschichte seiner Vorfahren vom 18. Jahrhundert bis in die 1960er
Jahre aufgeschrieben.
Einmal per Planwagen aus dem Schwabenland nach Ostpreußen und gut 200 Jahre später zurück in den Westen, ins Ruhrgebiet – es ist eine lange, manchmal beschwerliche, aber oft auch von fröhlichen Ereignissen geprägte Familiengeschichte, die Heinrich Kinzler erzählt. Sie handelt vom Mut, das Glück in der Ferne zu suchen, von der Fähigkeit, als Familie auch schwierige Situationen zu bewältigen und vor allem: von der Bereitschaft neu anzufangen, wo sich Chancen bieten.
Für sein Werk hat Kinzler im kollektiven Familiengedächtnis Erinnerungen seiner Angehörigen ausgegraben, Archive von Kirchen und Dorfgemeinden im heutigen Polen besucht, im Internet recherchiert und all das zu einer gut lesbaren Geschichte verarbeitet.
Auf 172 Seiten bietet der Titel „Der Weg meiner Vorfahren nach Ostpreußen” somit nicht nur eine sehr persönliche Familiengeschichte, sondern auch einen Einblick in die verschlungenen Wege von Menschen auf Wanderschaft in Europa.
Seine Erzählung hat Heinrich Kinzler – ganz typisch Handwerker – mit liebevoll detailreich gezeichneten Karten und handkolorierten Porträts seiner Vorfahren illustriert. Nicht alles, was Kinzler erzählt, kann er belegen, doch darum geht es auch gar nicht: Die fiktiven Teile sind so plastisch und persönlich erzählt, dass man sich gut vorstellen kann, dass es so gewesen sein könnte – und es war auf jeden Fall spannend.