Raben – Spaziergänge mit dem Vater

Aufeinanderprall zweier Welten – alle raten Eri von dieser Eheschließung ab. Und alle behalten sie Recht damit. Dem Gatten gelingt der Sprung aus dem Kreuzberger Arme-Leute-Viertel in die Laufbahn von Eris Vater – Lokomotivführer bei der Deutschen Reichsbahn! Die Gattin leidet, unterstützt nur vom älteren Bruder, der die Familie ernährt.
Cora, der einzige Spross aus dieser Ehe, erlebt in den 1950er Jahren dennoch eine behütete, glückliche Kindheit. Als sie alle ihre Angehörigen zu Grabe getragen hat, taucht sie zurück in Zeiten, die lange vor ihrer Geburt liegen und das Zueinander der drei Erwachsenen erklären: Hitlerdeutschland kurz vor Kriegsausbruch.
Im Trauern, sofern wir das noch können, erleben wir Vergangenes und Gegenwärtiges gleichzeitig, und manchmal stürzt die Zeit zurück; so ist dieses Buch geschrieben. Wenn sich Vorher und Nachher verwischen, wenn Wahrgenommenes und Vorge-stelltes verschwimmt und die Grenze zwischen Leben und Tod durchlässig wird, betreten wir den Bereich des Mythischen, und der hat in diesem Roman seinen realen Ort: Island, die Insel aus Feuer und Eis, wo die Lieder-Edda entstand.