
Polizeigeschichten
Über Armut und Verbrechen im Vormärz. Deutsche Polizei-Akten entlarven staatliche Willkür und soziale Verrohung im 19. Jh.
Nicht nur in Romanen sind schicksalhafte Geschichten zu lesen, man muss nur in Polizeiakten schauen. Genau das tat der Publizist Ernst Dronke, ein enger Wegbegleiter von Karl Marx, vor knapp zweihundert Jahren. Er entdeckte Fälle von dummen Fehltritten, die tief ins Elend führten, von überzogenem Amtseifer und drakonischen Strafen gegen kleine Sünder. Seine »Polizeigeschichten« von 1846 geben tiefe Einblicke in den Alltag und die Sinnesart einer Zeit, die nur widerwillig in die Moderne aufbrach und dabei auch klarsichtige Köpfe wie Dronke ins Exil vertrieb.
- Der deutsche True-Crime-Klassiker
- »Herr Ernst Dronke hat sich durch die Erfindung einer neuen Dichtungsart dauernde Verdienste um die deutsche Literatur erworben. (…) In jedem Paragraphen steckt ein Roman, in jedem Reglement eine Tragödie. Herr Dronke, der als Berliner Literat selbst gewaltige Kämpfe mit dem Polizeipräsidio bestanden, konnte hier aus eigner Erfahrung sprechen.« Friedrich Engels, 1847
- Der Journalist und Erzähler Ernst Dronke war enger Wegbegleiter von Karl Marx und Friedrich Engels während des Revolutionsjahres 1848
- Die „Polizeigeschichten“ sind auch eine Anklagen gegen eine verrohende Gesellschaft, deren Opfer zusätzlich noch mit Strafen belegt, ja, sogar verhöhnt werden
- Für die Publikation von »Berlin« wurde Dronke wegen Majestätsbeleidigung, Beleidigung des Berliner Polizeipräsidenten und Kritik an den Landesgesetzen zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt
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Veröffentlichung: | 19.03.2025 |
Art des Mediums | Buch |
Preis DE | EUR 6.95 |
ISBN-13 | 978-3-730-61494-5 |
ISBN-10 | 3730614940 |
Ăśber den Autor
Ernst Dronke (*1822 in Koblenz; †1891 in Liverpool) entstammte einer Koblenzer Intellektuellenfamilie. Den vorgezeichneten Weg einer Gelehrtenlaufbahn verließ er, als er im Zuge einer Fahndung nach „geheimen politischen Tendenzen“ 1842 zuerst von der Bonner Universität relegiert wurde und an seiner neuen Alma Mater in Marburger unter den Einfluss seiner Professoren und der „Rheinischen Zeitung“ von Karl Marx geriet und dort zum „Junghegelianer“ wurde. In Berlin, wo er sich promovieren wollte, entstanden während eines anderthalbjährigen Aufenthalts die Notizen, die er wenig später – bereits der Stadt verwiesen und durch den Entzug des Bürgerrechts von Kurhessen und Preußen zum Staatenlosen geworden, zu seinem Berlin-Buch verarbeiten sollte. Nach der Flucht aus der Festungshaft wurde Dronke zu einer der zentralen Figuren der „Neuen Rheinischen Zeitung“ um Karl Marx und Friedrich Engels.