
Tess von den D'Urbervilles. Illustrierter Roman
VollstĂ€ndige und ungekĂŒrzte, völlig neue Ăbersetzung von Barbara Scholz. Die einzige Ausgabe mit Personenverzeichnis, Portrait u. Landkarte, Ăberschriften zu allen 59 Kapiteln und allen 11 ganzseitigen Original-Illustrationen v. 1891.
Vorbemerkung: Warum wir "D'Urbervilles" und nicht "d'Urbervilles" schreiben: In den englischen und amerikanischen Ausgaben ist die Schreibweise stets "Tess of the D'Urbervilles"; niemals "... d'Urbervilles" mit kleinem "d" geschrieben! ---
Warum ist eine vierte Ăbersetzung dieses Romans notwendig geworden? Auszug aus einem ĂŒbersetzungswissenschaftlichen Essay von Dr. phil. Pauline Bengelmann, London, und Sarah Bezalel-Bengelmann M.A., London:
Thomas Hardy hat sehr viele, heute nicht gĂ€ngige Fremdwörter in den Text des Romans âTess von den DâUrbervillesâ eingebracht. In den Ă€lteren drei Ăbersetzungen â vom Anaconda Verlag (Ăberarbeitung nach der deutschen ErstĂŒbersetzung; Ăbersetzer unbekannt), Piper Verlag (Ăbersetzer: Paul Baudisch) und Deutscher Taschenbuch Verlag (Ăbersetzer: Helga Schulz) â sind diese Fremdwörter hĂ€ufig nicht in die deutsche Sprache ĂŒbertragen worden. Dadurch sind die davon betroffenen Abschnitteâ selbst fĂŒr einen gebildeten Leser â sehr schwer oder gar nicht verstĂ€ndlich. DarĂŒber hinaus ist den Möglichkeiten der deutschen Sprache durch allzu wortwörtliche Ăbersetzung oft nicht Rechnung getragen worden. "Pars pro toto" sei folgendes Beispiel einer Textstelle mit ihren unterschiedlichen deutschen Ăbersetzungen genannt: ----
Hier die englische Textstelle im Original von 1891: "Its transcendental aspirations--still unconsciously based on the geocentric view of things, a zenithal paradise, a nadiral hell--were as foreign to his own as if they had been the dreams of people on another planet. Latterly he had seen only Life, felt only the great passionate pulse of existence, unwarped, uncontorted, untrammelled by those creeds which futilely attempt to check what wisdom would be content to regulate." ----- Und hier nachfolgend die vier verschiedenen Ăbersetzungen in den 4 vorliegenden Verlagsausgaben (Anaconda, Piper, dtv, Bengelmann);
1) Ausgabe Anaconda Verlag, Ausgabe 2013, behutsam ĂŒberarbeitet nach der deutschen ErstĂŒbersetzung in âFremde Zungenâ, 1895, Ăbersetzer unbekannt; Kapitel 1, Viertes Buch, S. 224; Zitat: âDie transzendentalen Ambitionen desselben â die unbewuĂt von der geozentrischen Weltanschauung, einem Paradies im Zenit und einer Hölle im Nadir, ausgingen â die Termini â transzendentalen Ambitionen, geozentrischen...' wer kann sich beim Lesen streĂfrei diese Fremdwörter erklĂ€ren?---- 2) Ausgabe Piper Verlag, 1 Auflage Oktober 2012, ĂŒbersetzt von Paul Baudisch; Kapitel 25, S. 204; Zitat: âDie transzendentalen SehnsĂŒchte â die dennoch unbewuĂt auf einer geozentrischen Weltanschauung basierten âŠ; Seit kurzem hatte er lediglich Leben gesehen, nur den groĂen, leidenschaftlichen Puls des Daseins gefĂŒhlt, unbefangen, nicht verzerrt und nicht geknebelt durch jene Glaubensanschauungen, die sich fruchtlos bemĂŒhen, zu unterdrĂŒcken, was echte Weisheit in kluger BeschrĂ€nkung nur regeln wĂŒrde.â â Spontan beim Lesen verstĂ€ndlich? -
3) Ausgabe Deutscher Taschenbuch Verlag, Ausgabe 2013, ĂŒbersetzt von Helga Schulz; Kapitel 25, S. 226; Angel Clare besucht seine Eltern im Pfarrhaus und stellt fest, daĂ er sich hier von Mal zu Mal mehr wie ein Fremder fĂŒhlt; Zitat: âDie transzendentalen Bestrebungen des Pfarrhauses, die noch unbewuĂt auf der geozentrischen Sicht der Dinge ... beruhten...In letzter Zeit hatte er nur das volle Leben kennengelernt, nur den groĂartigen leidenschaftlichen Pulsschlag des Daseins gefĂŒhlt, unbeeinfluĂt, unverzerrt, ungehindert durch jene Glaubensbekenntnisse, die vergeblich zu unterdrĂŒcken suchen, was echte Weisheit in kluger SelbstbeschrĂ€nkung nur regeln wĂŒrde.â Unschwer VerstĂ€ndlich? ---
4) Ausgabe Bengelmann Verlag, Ausgabe 2016, ĂŒbersetzt von Barbara Scholz; Zitat:
âDie verworrenen Bestrebungen seiner Familie â die unbewuĂt auf der Anschauung, die Erde sei der Mittelpunkt des Weltenraums, mit einem Paradies im Zenit und einer Hölle im Nadir , beruhten âŠ; In jĂŒngster Zeit hatte er nur pulsierendes Leben empfunden, nur den betĂ€ubenden leidenschaftlichen Pulsschlag des Daseins gefĂŒhlt, unbefangen, unverfĂ€lscht, nicht gefesselt durch jene Glaubensbekenntnisse, welche vergeblich zu hemmen suchen, was kluge Einsicht willens ist zu regeln.â
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WARUM EINE VIERTE ĂBERSETZUNG DER âTESSâ VON THOMAS HARDY? - Die Hamburger Lektorin und Ăbersetzerin Barbara Scholz, bekannt durch ihre frĂŒhere Arbeit bei Egon Fein (1928 - 2006) in der Romanredaktion der BUNTEN im Burda Verlag, sowie bei dem Medienmanager, Verleger und Filmproduzenten Josef Ferenczy (1919 - 2011), legt mit diesem Titel die nunmehr vierte Ăbersetzung von Thomas Hardyâs âTessâ in die deutsche Sprache vor. BuchhĂ€ndler, Philologen, Journalisten und vor allem die Literaturkonsumenten, also die KĂ€ufer, werden an Verlag und Herausgeber hoffentlich recht oft die Frage stellen, warum eine vierte Ăbersetzung sinnvoll und notwendig geworden war. Hier unsere Antwort: Dieser 1891 in London erschienene viktorianische Skandal-, Liebes- und Gesellschaftsroman von Thomas Hardy liegt bisher in drei Ăbersetzungen in die deutsche Sprache vor: die erste, allerdings gekĂŒrzte, Ăbersetzung ist 1895 anonym erschienen und ist heute in behutsam ĂŒberarbeiteter Form bei Anaconda erhĂ€ltlich. Die zweite Ăbersetzung hatte Paul Baudisch (heute bei Piper) besorgt, die dritte Helga Schulz (dtv). - Warum eine vierte Ăbersetzung? Nun, Thomas Hardy hat sehr viele heute nicht gĂ€ngige Fremdwörter in den Text des Romanes âTess von den DâUrbervillesâ eingebracht, die meisten der von ihm verwendeten Fremdwörter haben zahlreiche Bedeutungen, je nach Sinnzusammenhang, und sind obendrein seither noch einem Bedeutungswandel unterworfen gewesen. Die auffallende Vorliebe Thomas Hardyâs fĂŒr Fremdwörter rĂŒhrt vermutlich daher, daĂ der englischen Sprache nicht der Umfang der Ausdrucksmöglichkeiten zur VerfĂŒgung steht wie der deutschen Sprache. In den bisherigen drei Ăbersetzungen sind Thomas Hardyâs Fremdwörter gröĂtenteils nicht in die deutsche Sprache ĂŒbertragen worden. Dadurch sind die davon betroffenen Abschnitteâ selbst fĂŒr einen philologisch gebildeten Leser â sehr schwer oder meist gar nicht verstĂ€ndlich. DarĂŒber hinaus ist bei den drei Ă€lteren Ăbersetzungen den Möglichkeiten der deutschen Sprache infolge allzu wortwörtlicher Ăbersetzung oft nicht Rechnung getragen worden. -- Die LektĂŒre dieser völlig neuen Ăbersetzung, welche nach bisher drei vorliegenden Ăbersetzungen nunmehr die vierte Ăbersetzung in die deutsche Sprache darstellt, kann zu einer völlig anderen Rezeption dieses Werkes fĂŒhren. In dieser von Barbara Scholz vorgelegten NeuĂŒbersetzung wurden vor allem die ĂŒberaus zahlreichen Fremdwörter, die bisher bei den Ă€lteren drei vorliegenden Ăbersetzungen oft einfach so ĂŒbernommen wurden, entsprechend ihrem jeweiligen Sinnzusammenhang ĂŒbersetzt. ------ WARUM EINE VIERTE ĂBERSETZUNG DER âTESSâ VON THOMAS HARDY? - Die Hamburger Lektorin und Ăbersetzerin Barbara Scholz, bekannt durch ihre frĂŒhere Arbeit bei Egon Fein (1928 - 2006) in der Romanredaktion der BUNTEN im Burda Verlag, sowie bei dem Medienmanager, Verleger und Filmproduzenten Josef Ferenczy (1919 - 2011), legt mit diesem Titel die nunmehr vierte Ăbersetzung von Thomas Hardyâs âTessâ in die deutsche Sprache vor. BuchhĂ€ndler, Philologen, Journalisten und vor allem die Literaturkonsumenten, also die KĂ€ufer, werden an Verlag und Herausgeber hoffentlich recht oft die Frage stellen, warum eine vierte Ăbersetzung sinnvoll und notwendig geworden war. Hier unsere Antwort: Weil in dieser neuen Ăbersetzung die zahlreichen unverstĂ€ndlichen Fremdwörter (die wohl meist ĂŒberlesen werden) nicht einfach ĂŒbernommen, sondern sinngemĂ€Ă ĂŒbersetzt worden sind. FĂŒr alle begeisterten Tess-Leser ist diese NeuĂŒbersetzung ein wahrer Leckerbissen, der zu einem neuen VerstĂ€ndnis dieses Romanes fĂŒhrt.
---------Unser 'unique selling point' (= USP, Alleinstellungsmerkmal) fĂŒr dieses Buch: VollstĂ€ndige, wortgetreue und ungekĂŒrzte Ăbersetzung der unzensierten Originalfassung von 1891 aus der englischen in die deutsche Sprache.--Eine frische, elegante und glanzvolle, völlig neue, vollstĂ€ndige, ungekĂŒrzte Ăbersetzung, die aufgrund ihrer feinfĂŒhligen Sprache flieĂend und genuĂvoll zu lesen ist. - Diese moderne Ăbersetzung zeichnet sich u.a. auch dadurch aus, daĂ die Ăbersetzerin Barbara Scholz die zahlreichen von Thomas Hardy verwendeten, heute oft auch fĂŒr "Fremdwortfreaks" unverstĂ€ndlichen Fremdwörter - die von den deutschen Lesern heute wohl schnell 'ĂŒberlesen' werden mĂŒssen - nicht aus dem Englischen ĂŒbernommen hat, sondern bedeutungsgerecht in heutiges Deutsch ĂŒbersetzt hat. -------Thomas Hardyâs TESS OF THE DâURBERVILLES in einer glanzvollen vollstĂ€ndigen NeuĂŒbersetzung, die den Roman in seiner ganzen ModernitĂ€t prĂ€sentiert. ------------- Eine frische, elegante und glanzvolle zeitgenössische Ăbersetzung aus der Feder der Hamburger Ăbersetzerin Barbara Scholz. --------------------- Dr. phil. Pauline Bengelmann, London: Wer Thomas Hardy's TESS OF THE D'URBERVILLES wirklich im englischen (London 1891) oder amerikanischen Original (Harper & Brothers, N.Y. 1892) gelesen hat, wird sich wundern, daĂ in zahlreichen Internet-BeitrĂ€gen zur TESS davon die Rede ist, TESS sei vergewaltigt worden. FĂŒr diese Behauptung gibt es nicht den geringsten Hinweis. Wer das Kap. XI in Phase 1, Maiden, gelesen hat, also die Szene der Defloration beim ersten Geschlechtsverkehr des jungen MĂ€dchens, weiĂ, daĂ es keine Vergewaltigung war, sondern eine ganz normale Liebesgeschichte zwischen einem verdammt hĂŒbschen, unbedarften, naiven BauernmĂ€del und einem charmanten VerfĂŒhrer! So etwas ist kein Straftatbestand! Der Versuch, dies literaturwissenschaftlich als Beschreibung einer Vergewaltigung hinzustellen, ist NICHT WERKGETREU, ist völlig aus der Luft gegriffen und zeigt von Ignoranz gegenĂŒber Thomas Hardy, der selbst in seinem 44. Kapitel den ersten Liebhaber der TESS nicht etwa als kriminellen Vergewaltiger bezeichnet, sondern als 'Seducer' = 'VerfĂŒhrer'. Beweis: Nachfolgendes Zitat aus der unzensierten, uns vorliegenden Originalfassung von Hardy's TESS, London 1891: "But her attention was given to the central figure, who stood upon some sacks of corn, facing the people and the door. The three o'clock sun shone full upon him, and the strange enervating conviction that her seducer confronted her, which had been gaining ground in Tess ever since she had heard his words distinctly, was at last established as a fact indeed." (Ende Zitat aus Hardy, TESS, 1891, Kapitel 44). QUOD ERAT DEMONSTRANDUM: ES WAR KEINE VERGEWALTIGUNG -es war ein Liebesakt, der auch von dem jungen MĂ€dchen gewollt war, auch wenn das junge MĂ€dchen - befangen in der damaligen entsagungsvollen Sexualmoral - sich durch ihr schlĂ€friges Verhalten beim ĂŒblichen Ablauf einer solchen Angelegenheit den Anschein der PassivitĂ€t gegeben hat. -----------------------------------------------------------Eine frische, elegante und glanzvolle zeitgenössische Ăbersetzung aus der Feder der Hamburger Ăbersetzerin Barbara Scholz (soeben bekannt geworden durch ihre Ăbersetzung des Renaissanceromans LE MOYEN DE PARVENIR - DER WEG ZUM ERFOLG von BĂšroalde de Verville aus dem Französischen), die aufgrund ihrer feinfĂŒhligen Sprache flieĂend und genuĂvoll zu lesen ist. -----------
Kapitel 12, MAIDEN NO MORE:
Tess: âIch verstand nicht, was Sie wollten, bis es zu spĂ€t war.â
DâUrberville: âDas ist das, was jedes MĂ€dchen sagtâ.
Zitat entnommen aus: Hardy, Tess, Ăbersetzung Barbara Scholz 2013. Zweite Phase, MAIDEN NO MORE - Kein MĂ€dchen mehr. XII.Kapitel (C) Bengelmann Verlag. Abdruck fĂŒr den Buchhandel nach den buchhĂ€ndlerischen Usancen ausdrĂŒcklich gestattet!
Auszug aus einem literaturwissenschaftlichem Essay von Dr. phil. Pauline Bengelmann, London, zur moralphilosophischen Problematik in Hardyâs Roman TESS © Bengelmann Verlag (Publishing House) âą EDITION BONVICINI, Munich 2013. All rights reserved. Abdruck als Zitat unter Angabe der Zitierstelle nach dem deutschen Zitierrecht und nach den buchhĂ€ndlerischen Usancen wird dem Buchhandel ausdrĂŒcklich gestattet!
Das damals noch dreibĂ€ndig (vorsorglich fĂŒr den Fall, daĂ ein Band wegen einer inkriminierten Textstelle verboten werden sollteâŠ) edierte Werk TESS OF THE DâURBERVILLES - A PURE WOMAN by THOMAS HARDY war in einem Paket, welches in dem Roman SHADES OF GREY von E. L. JAMES (13. Aufl. 2012, Goldmann Verlag) an Miss Anastasia Steele adressiert war. Aus der Sicht der Motivgeschichte und der Komparatistik scheint es viele Parallelen zwischen den beiden Romanen von Thomas Hardy und E. L. James zu geben. Es ist das tiefenpsychologische Dilemma, in Zweierbeziehungen die Verschiedenheit der sozialen Herkunft zu verarbeiten (PYGMALION-Effekt bei G.B. SHAW). Bei einem denkbaren Remake von SHADES OF GREY wĂ€re vorstellbar, daĂ die Protagonistin Anastasia Steele den Hardy-Roman anders verarbeitet und skeptischer wird; sie hĂ€tte auch den skeptizistischen französischen Renaissanceroman LE MOYEN DE PARVENIR (1610) - DER WEG ZUM ERFOLG von BĂ©roalde de Verville zuerst als wertvolles Geschenk eines MultimillionĂ€res in einem Paket erhalten können; die LektĂŒre dieses Romanes hĂ€tte das Unvermögen ihrer ungebildeten Mutter (siehe unten) ausgleichen können und sie womöglich skeptischer gemacht, was die MĂ€nner ('danger in men-folk' im eng. Originaltext, siehe unten) betrifft. ------- Nachfolgend aus dem englischen Originaltext der TESS-Ausgabe von 1891 (Original im Besitz des Bengelmann Verlages) das bedeutungsvolle Zitat am Ende des 12. Kapitels, nachdem Tess verfĂŒhrt (nicht etwa vergewaltigt, wie leider oftmals fĂ€lschlich behauptet wird) worden war und somit den Status der VirginitĂ€t verloren hatte, bevor sie verheiratet war. Denn diese Tatsache und diese MoralsoĂe wegen eines kleinen HĂ€utchens, das die groĂartige SĂ€ngerin MILVA (Zitat aus diesem Macho-Lied â schade, denn MILVA konnte wirklich faszinierend singen, und fĂŒr den Text kann sie wohl auch nichts dafĂŒr!):
---'Wer wird als Frau denn schon geboren? Man wird zur Frau doch erst gemacht'---
noch in den 70er Jahren mit ihrer schönen Stimme besungen hat:
'âO mother, my mother!â cried the agonized girl, turning passionately upon her parent as if her poor heart would break. âHow could I be expected to know? I was a child when I left this house four months ago. Why didn't you tell me there was danger in men-folk? Why didn't you warn me? Ladies know what to fend hands against, because they read novels that tell them of these tricks; but I never had the chance o' learning in that way, and you did not help me!â ---------Her mother was subdued. '( Ende des Zitates aus: Thomas Hardy, TESS, 1891). ------------------------------------
-------------------------Dr. phil. Pauline Bengelmann, London, zur unverschuldeten DemĂŒtigung von Tess, zur Jungfernschaft im viktorianischen Zeitalter und zu Pocahontas:
Hardy begann 1888 mit der Arbeit an diesem Roman, den er ursprĂŒnglich âToo Late, Belovedâ (deutsche Ăbersetzung: "Zu spĂ€t, Geliebte") nennen wollte; dies scheiterte jedoch am Widerstand des Verlegers.- In der viktorianischen Epoche muĂte der von Thomas Hardy prĂ€ferierte Buchtitel freilich bei den zustĂ€ndigen Zensurbehörden und dem willfĂ€hrigen Kulturmanagement als anstöĂig gebrandmarkt werden â wie konnte ein MĂ€dchen, das vorehelich seine JungfrĂ€ulichkeit verloren hatte und somit entehrt und durch den Verlust ihrer Jungfernschaft fĂŒr ihr weiteres Leben als Frau entwertet worden war (!), und die dann auch noch im Sinne eines Justizmordes als Mörderin verurteilt und aufgehĂ€ngt worden war, mit dem PrĂ€dikat âBeloved â sehr geliebtâ geehrt werden! Wir haben uns deshalb entschlossen, den Titelwunsch Hardyâs jetzt endlich zu verwirklichen. - Welche immense Bedeutung das erhaltene Hymen, also das unverletzte JungfernhĂ€utchen, in der englischen Kultur und gesellschaftlichen Moral schon in frĂŒheren Zeiten hatte, zeigen die zahlreichen historischen Berichte ĂŒber die sexuelle Verbindung der nicht mehr jungfrĂ€ulichen Indianerprinzessin POCAHONTAS (die bei ihrem Staatsbesuch in London mit ihrer FreizĂŒgigkeit AnstoĂ erregte) und dem GrĂŒnder der ersten englischen Siedlung inVirginia im Jahre 1609, dem TabakhĂ€ndler Captain John Smith. Die Indianer vom Volk der Powhatan (einer Hochkultur mit den WeiĂen unbekannten Erfolgen in der ZĂŒchtung von HĂŒlsenfrĂŒchten, mit denen sie auch die hungernden weiĂen Eindringlinge ernĂ€hrten), sollen sich den Berichten der Chronisten zufolge sehr darĂŒber amĂŒsiert haben, wie hoch die Bedeutung des erhaltenen Hymens von den WeiĂen veranschlagt wurde. Aber auch in der neueren europĂ€ischen Kunst und Literatur gibt es noch solche patriarchalischen Macho-Moralvorstellungen, wonach die fertige Frau erst durch den ersten Geschlechtsverkehr mit Zerreissung des Hymens entsteht: âWer wird als Frau denn schon geboren? Man wird zur Frau doch erst gemachtâ, konnte Milva noch in 1970 er Jahren singen. Heute wĂŒrde man sie vermutlich auslachenâŠoder auspfeifen. Auch eine Frau mit erhaltenem Hymen ist eine Frau, eine Frau muĂ nicht erst zur Frau gemacht werden, und eine Frau kann auch nicht durch den Verlust des intakten Hymens entehrt worden sein.denn eine Frau ist eine Frau, weil eine Frau eine Frau ist! Und so war auch Tess nicht wirklich entehrt. -------Thomas Hardyâs TESS OF THE DâURBERVILLES in einer glanzvollen vollstĂ€ndigen NeuĂŒbersetzung, die den Roman in seiner ganzen ModernitĂ€t prĂ€sentiert. ------
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Original Titel | Tess of the d' Urbervilles. A pure woman faithfully presented by Thomas Hardy |
Veröffentlichung: | 01.01.2023 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 14,8 cm / - |
Seiten | 560 |
Art des Mediums | Buch |
Preis DE | EUR 19.99 |
Preis AT | EUR 20.60 |
Auflage | 1. Auflage |
Reihe | Bengelmann Geschenkausgaben 8 |
Reihe | Bengelmann Weltliteratur 11 |
ISBN-13 | 978-3-930-17733-2 |
ISBN-10 | 3930177331 |
Ăber den Autor
Zur Ăbersetzerin Barbara Scholz: Die gebĂŒrtige Hamburgerin studierte Germanistik, Anglistik und Komparatistik in Hamburg und MĂŒnchen. Als Lektorin und Ăbersetzerin begann sie ihre Laufbahn bei der Frauenzeitschrift VITAL im Jahreszeiten Verlag, dann im Kindler & Schiermeyer Verlag, und schlieĂlich bei der Illustrierten QUICK im Heinrich-Bauer-Verlag, anschlieĂend bei Egon Fein in der Romanredaktion der BUNTEN im Burda Verlag. Eckpfeiler ihrer Ausbildung und Karriere im Literaturbetrieb waren Egon Fein (1928 - 2006) bei der BUNTEN und der Medienmanager, Verleger und Filmproduzent Josef Ferenczy (1919 - 2011). Ăbersetzungen und Bearbeitungen von Barbara Scholz: â Wahrer Bericht ĂŒber die Entdeckung von Florida durch Fernando de Soutoâ von Fidalgo de Elvas, âGeschichte der Eroberung von Florida durch Hernando de Soto 1539-1543. Ein historischer Jahrtausendromanâ von Garcilasso de la Vega el Inca, âDer Weg zum Erfolg - Le Moyen de Parvenirâ von BĂ©roalde de Verville, âTess von den d'Urbervillesâ von Thomas Hardy