In „Raum für Männergefühle“ von Benjamin Krauss stößt man nicht wie vielleicht erwartet auf einen Sachtext. Benjamin Krauss legt ganz viel seines Inneren offen. Auch wenn es um Männergefühle geht, habe ich mich als Frau sehr oft wieder gefunden, fühlte mich verstanden. Aufgrund der Texte bin ich auch ins Nachdenken gekommen: über mich, über die Art und Weise wie manche Männer agieren und warum dies so sein könnte. Zum Weiterdenken regen auch die Fragen am Ende eines jeden Kapitels an. Wobei man diese auch nicht für sich beantworten muss, um weiterlesen zu können.
Ein sehr gefühlvolles Buch, das zum Nachdenken anregt und unser Zusammenleben einfacher machen könnte. Daher von mir eine Leseempfehlung!

In dem Eröffnungskrimi "Die Chemie des Verbrechens" von Sabine Weiß wird uns Dr. May Barven vorgestellt. Als DNA Forensikerin und ehemahlige LKA-Mitarbeiterin hat sie sich gerade als Strafverteidigerin selbständig gemacht.
Als Ruben Rickleffs, Sohn eines Werftbesitzers und selbst erfolgreicher Geschäftsmann, aufgrund einer DNA-Analyse beschuldigt wird, vor 18 Jahren den Mord an einer Jugendlichen begangen zu haben, wittert sie ihre Chance.
Mit Hilfe von Tarek Lomann, Privatdetektiv und Freund von Ruben Rickleffs, versucht sie die Unschuld von Ruben zu beweisen. Doch wer könnte den Mord sonst begangen haben.
Ob Ruben der Mörder ist oder wer es sonst gewesen sein könnte, muss man selbst gelesen haben. Es lohnt sich!
Die Wahrheit über die Vorgänge erfährt man nach und nach über Rückblenden, die am Anfang an der Schale des Falls kratzen und dann immer näher zum eigentlichen Geschehen kommen.
Ein spannender Krimi von der ersten bis zur letzten Seite und mit vielen Wendungen. Daher absolute Leseempfehlung.

In dem Politthriller „Der Wortschatz des Todes“ von Martin von Arndt geht es um eine Mord, der vom Geständigen nicht verübt worden sein kann: Oleksi gesteht den Mord an einem Geschäftsmann, obwohl er zur Tatzeit mit seinem Freund unterwegs war. Dieser Freund Konstantin bittet daher seine Schwester Irina, eine russischstämmige ehemalige BKA-Ermittlerin, den Pflichtverteidiger von Oleksi zu unterstützen. Sie sagt ihre Hilfe zu ohne zu Wissen, dass noch viel mehr hinter dem Fall steckt als zu Anfang gedacht.

Was mir an dem Buch gefallen hat:
- Der Schreibstil ist flüssig und spannend.
- Die Personen sind mit Ecken und Kanten gezeichnet, sowie mit Problemen und einer Vergangenheit – halt wie aus dem richtigen Leben.
- Obwohl ein POLITthriller halten sich die politischen Teile und die Handlung des Krimis die Waage. Man bekommt zum Beispiel etwas über die Katastrophe in Tschernobyl mit und auch, dass der Konflikt Russland – Ukraine nicht erst 2024 angefangen hat, ohne dass das zu überfrachtet wirkt.
- Für mich war die Auflösung nicht vorhersehbar – was ich an einem Thriller/Krimi sehr schätze.

Was mir nicht ganz so gefallen hat:
- Irina braucht bei der Recherche die Unterstützung von vielen ehemaligen Kolleg*innen und Freundinnen und alle helfen Ihr ohne groß nachzufragen, auch wenn sie das Dienstgeheimnis und der Datenschutz umgehen mussten. Das war für mich dann doch etwas zu viel Glück.
- Mascha, Irinas Freundin, soll Irina fast am Ende des Buches zu Hilfe eilen und genau da verlässt Irina das Glück. Mascha taucht nicht auf, da sie einen Unfall hatte.
Diese beiden Punkte kamen mir etwas zu konstruiert vor.

Trotzdem hat das Lesen wirklich Spaß gemacht – lohnt sich!

"Frieslandgier“ ist der 8. Band aus der Küstenkrimi Buchreihe und auch wenn es mein erster aus dieser Reihe war, den ich gelesen habe, bin ich gut in die Geschichte gekommen. Die Bände sind in sich abgeschlossen und die nötigen Infos aus der Vorgeschichte flicht Nele Bruun sehr gut ein.

Ich habe mit diesem Buch mein neues Lieblings-Ermittlerpaar gefunden. Ich mag Carsten mit seiner unkonventionellen Art und dem weichen Kern und Fabiu, der mit seiner beruflichen Vergangenheit im Süden von Deutschland zu kämpfen hat, die ihn die immer wieder einholt.

Nele Bruun beschreibt die Menschen, die Orte und Landschaften so toll, dass ich mir alles sehr gut vorstellen kann, auch wenn ich noch nie auf Sylt war. Zum Glück hält sie sich bei den brutalen Morden und auch den Leichen zurück. So ist Spannung da und es ist nicht zu gruselig.

Am Anfang ist unklar, wie die beiden Mordopfer zusammenhängen. Erst nach und nach kommt das Ermittler-Duo Schritt für Schritt vorwärts.

Für mich einen klare Leseempfehlung