Mila Carin gelingt mit „Die Liebe ist ein blaues Wunder“ ein kleines literarisches Juwel, das überrascht, berührt und zum Nachdenken anregt. In drei feinfühligen Kurzgeschichten und einem poetischen Gedicht entfaltet sich eine erfrischend neue Perspektive auf das wohl älteste Thema der Welt: die Liebe.

Was dieses Buch besonders macht, ist die Art und Weise, wie es sich von klischeehaften Liebesdarstellungen löst. Statt vorhersehbarer Romanzen oder kitschiger Happy Ends eröffnet Mila Carin einen Raum für leise Momente, für Wendepunkte, die im Inneren der Figuren stattfinden – und damit auch bei den Leser:innen. Ihre Sprache ist zugleich leichtfüßig und tiefgründig, oft durchzogen von feinem Humor und einer liebevollen Ironie, die zum Schmunzeln, manchmal auch zum Innehalten einlädt.

Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr die Geschichten dazu anregen, über eigene Vorstellungen von Liebe nachzudenken – über Muster, die wir übernehmen, über Rollen, in die wir schlüpfen, und über die Möglichkeiten, die entstehen, wenn wir all das hinterfragen. Mila Carins Blick auf die Liebe ist überraschend – im besten Sinne. Sie zeigt, dass sich Liebe manchmal ganz anders zeigt, als wir erwarten, und gerade darin liegt ihr Zauber.

„Die Liebe ist ein blaues Wunder“ ist kein Buch, das laut daherkommt – aber eines, das bleibt. Es eignet sich perfekt für Leser:innen, die sich nach Tiefe sehnen, ohne dabei auf Leichtigkeit zu verzichten. Für mich war es ein echtes Lesevergnügen mit nachhaltiger Wirkung.

Fazit:
Ein liebevoll geschriebenes, überraschendes und erfrischendes Buch über die vielen Facetten der Liebe – poetisch, nachdenklich und unbedingt lesenswert.