Management als Balance zwischen Gewinn und Gemeinwohl. Ein Vademecum
n der Wirtschaft einer nächsten Gesellschaft existieren die Gewinn-Variante und die Purpose-Varianten weiterhin. Sie befinden sich in einem paradoxen Spiel, das die andere Seite der Medaille nicht vollkommen ausklammern kann. So entstehen Mischformen, in denen mal der Purpose und mal der Gewinn im Vordergrund stehen - im Gründungsmodus eines Unternehmens, im Wachstumsmodus, im Konsolidierungsmodus oder im Krisenmodus. Unternehmen geraten dann bisweilen in Sinnkrisen, drohen ihre strategische Orientierung zu verlieren und müssen lernen, den Sinn von morgen mit provisorischen Strukturen neu zu justieren. Unternehmen sind aber gut beraten, zu beobachten, in welche Richtung sich liberale und offene Gesellschaften entwickeln und das Management dann entscheidet, mit was oder mit wem man möglicherweise bald keine Geschäfte mehr machen kann oder will. Die zunehmende Vielfalt der offenen Gesellschaft ist ihre Stärke, auch weil ihre Organisationen anpassungsfähig bleiben. Die liberale Moderne schafft in einer Purpose-Wirtschaft laufend neue Gelegenheiten, aus gesellschaftlichen Problemen neue Lösungen und damit Geschäftsmodelle zu schaffen. In einer Purpose-Wirtschaft besteht die Aufgabe des Managements darin, eine Balance zwischen Gewinn und Gemeinwohl zu finden und zu halten
Winfried Weber ist Professor für Management an der Hochschule Mannheim und leitet dort das Mannheimer Institut für Angewandte Managementforschung. Er begleitet Organisationen beim Prozess des Organisierens, der Erhöhung der Produktivität von Wissensarbeit und bei den Prozessen des Sensemaking. Winfried Weber verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in Führungspositionen in privatwirtschaftlichen, gemeinnützigen oder öffentlichen Organisationen. Er ist Initiator und Vorstand der gemeinnützigen Mannheimer Peter Drucker Society, die regelmäßig den Purpose Summit veranstaltet, siehe https://www.pdpurpose.de/