Klaus Dörre
In der Warteschlange
- Arbeiter*innen und die radikale Rechte
ISBN: 978-3-896-91048-6
354 Seiten | € 30.00
Buch [BA]
Erscheinungsdatum:
01.10.2023
Politik
Klaus Dörre
In der Warteschlange
Arbeiter*innen und die radikale Rechte
Die Umfrageforschung belegt, dass vor allem männliche Arbeiter bei den Sympathisierenden rechtsradikaler Parteien und Bewegungen weit überdurchschnittlich präsent sind. Über die Ursachen wird in den Sozialwissenschaften wie auch in den politischen Öffentlichkeiten heftig gestritten. Viele dieser Kontroversen blieben jedoch ohne empirische Fundierung. Gegen luftige Konstruktionen setzt Klaus Dörre Forschungen, denen er über vier Jahrzehnte hinweg in – teilweise gewerkschaftsnahen – Arbeitermilieus nachgegangen ist. Dokumentiert wird eine rechte Tiefengeschichte, die sich im Zeitverlauf radikalisiert. In der Gesamtschau der Texte zeigt sich, dass eine starre Entgegensetzung von sozioökonomischen und kulturellen Ursachen der Wirklichkeit des Arbeiterlebens nicht gerecht wird. Rechte Orientierungen in der Arbeiterschaft sind kein bloßes Ergebnis einer Spaltung in kulturelle Metaklassen, in Anywheres und Somewheres. Sympathie für die radikale Rechte entsteht, weil sich erhebliche Teile der Arbeiterschaft von den Mitte-Links-Parteien im Stich gelassen fühlen. Sie entsteht, weil Arbeiter*innen in der Öffentlichkeit unsichtbar gemacht wurden. Und sie entsteht, weil ein Denken in Klassenkategorien wissenschaftlich wie politisch aus der Mode gekommen ist. Eine demobilisierte Klassengesellschaft bildet den Nährboden, den die radikale Rechte für eine Umdefinition sozioökonomischer und kultureller Spaltungen nutzt.
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Veröffentlichung: | 01.10.2023 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 21 cm / B 14,8 cm / - |
Seiten | 354 |
Art des Mediums | Buch [BA] |
Preis DE | EUR 30.00 |
Preis AT | EUR 30.90 |
Auflage | 2. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-896-91048-6 |
ISBN-10 | 3896910485 |
Über den Autor
Klaus Dörre, 1957 in Volkmarsen-Külte geboren, ist seit 2005 Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie in Jena. Er ist Gründungsmitglied des Instituts Solidarische Moderne, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac sowie Mitherausgeber u.a. des »Berliner Journals für Soziologie«. Gemeinsam mit Stephan Lessenich und Hartmut Rosa gründete er die Kollegforschungsgruppe Postwachstumsgesellschaften. 2021 erhielt Klaus Dörre den Thüringer Forschungspreis.
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