Zwischen Markt und Marx

Was verbindet die ökologische Frage mit der sozialen und industriellen Revolution im 19. Jahrhundert? Nach welchen Mechanismen funktionieren Reformen und welche Rolle spielte die christlich-soziale Alternative im Wettbewerb mit marxistischen und marktradikalen Konzepten? Wer nachforschen will, weshalb sich Deutschland in Europa so entwickelte, wie es heute ist, der findet in diesem Buch Antworten und Anregungen; auch manche überraschenden Erkenntnisse.
Dabei werden in kompakter Form die Entwicklung der industriellen Revolution, Kriterien eines eigenständigen mittleren Weges zwischen Marx und Markt mit konkreten Ereignissen verbunden. Hilfreich ist auch eine Zeittafel christlich-sozialer Initiativen von 1835 und die Ausarbeitung einer Schrift zum Proletarierproblem bis zum Lieferkettengesetz aus dem Jahr 2021. Als zentrale Lehre aus dem Widerstand zum Nationalsozialismus werden Strukturen der „Bonner Republik“, die mit dem „Rheinischen Kapitalismus“ einherging, dargestellt.
Mit der deutschen und europäischen Einigung verbinden sich die soziale und ökologische Frage mit einem Wirtschaftssystem, dass nicht mehr kapitalgesteuert, sondern einem ethischen Ordnungsrahmen unterworfen ist. Mit Prof. Matthias Zimmer, Armin Laschet MdB und Ralf Brinkhaus MdB hat Uwe Schummer den aus der Geschichte entwickelten Ausblick auf eine Öko-Soziale Marktwirtschaft aufbereitet. Aus seiner eigenen politischen Erfahrung steuert der Autor Linien bei, die in der Einzelbetrachtung oft verloren gehen, aber im Zusammenhang ihre Bedeutung wiedergewinnen. Aktuelle Hinweise, die Papst Franziskus für eine „geschwisterliche Welt“ formuliert hat, zeigen, dass die christlich-soziale Idee mehr ist als eine Traditionslinie; sie hat die Substanz für ein Morgen in Menschlichkeit, wenn ihre Initiatoren ihrem politischen Auftrag gerecht werden.