
Isele/Reick/Stauß/Storchmann
Ethik in Beratung und Psychotherapie
- Materialien für Praxis und Weiterbildung
ISBN: 978-3-926-84259-6
96 Seiten | € 15.90
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
01.12.2022
Ratgeber
der GwG sein Handbuch „Ethik in psychosozialen Berufsfeldern.
Materialien für Ausbildung und Praxis“ veröffentlicht. Eine Pionierleistung!
Neben theoretischen Überlegungen zu unterschiedlichen Aspekten einer
personzentrierten Beratungsethik findet man darin eine Fülle von Anregungen
für die praktische Umsetzung: Bausteine für die Behandlung ethischer
Fragestellungen im Rahmen der Weiterbildung, Fallbeispiele zu ethischen
Konfliktsituationen, rechtliche Regelungen und Regelungen innerhalb der
GwG. Weil es als Fundgrube für Ethikfragen verschiedenen Inhalts erhalten
bleiben soll, ist es weiterhin online zugänglich unter dem Link www. gwg-ev.
org/ethik2006.
Warum nun legen wir als Ethikrat, 16 Jahre später, mit dieser neuen Publikation
eine weitere Handreichung vor? Die Auseinandersetzung mit ethischen
Fragen, der gesellschaftliche ethische Diskurs, hat in den letzten Jahren
regelrecht Fahrt aufgenommen. Wir leben in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche
und Krisen, in der sich in vielen Bereichen ethische Fragen neu und
virulent stellen: in der Medizin, im Umgang mit dem Internet, der Pandemie,
der Umwelt, dem Krieg, dem Recht auf Selbstbestimmung. Für den Bereich
Beratung und Psychotherapie hatte das Thema des sexuellen Missbrauchs in
der allgemeinen Diskussion zunächst mit Recht viel Raum eingenommen, hat
aber nach unserem Eindruck die grundsätzlichere Klärung ethischer Fragen,
wie sie sich in der Praxis in den unterschiedlichsten Konfliktsituationen stellen,
eher verhindert. Deshalb haben wir uns der Thematik neu gestellt.
Wer anfängt, sich mit dem Thema Ethik zu beschäftigen, fühlt sich nicht
selten erst einmal verunsichert und überfordert. Das betrifft nicht nur die
Vielzahl oft gegensätzlicher theoretischer Konzepte, sondern auch unsere Alltagsintuitionen
von „moralisch richtig“ oder „falsch“, diese zuweilen zittrige
Nadel im moralischen Kompass. Werden sie doch oftmals durch ethisches
Überprüfen in Frage gestellt. Mit der neuen Handreichung wollen wir zu
einer Klärung ethischer Grundbegriffe und Kriterien beitragen, untersuchen,
in welcher Beziehung der Personzentrierte Ansatz zu ethischen Fragen steht
und Wahrnehmungshilfen, Methoden und Strategien für die eigene ethische
Reflexion in Konfliktsituationen anbieten.
6
Teil I soll daher in die grundlegenden Begriffe der philosophischen Ethik
einführen und einige wichtige ethische Konzepte vorstellen, ergänzt um Thesen
aus neueren sozialwissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen
Studien. Es geht uns dabei weniger um Wissensvermittlung als vielmehr um
eine Einladung zu eigenständiger Reflexion dieser Grundbegriffe und Modelle
und darum, sich vielleicht selbst einmal eingehender mit der einen oder
anderen Literaturquelle zu befassen. Dies alles als Hintergrund für die Frage,
wie denn nun eine Brücke von der Theorie zur Praxis geschlagen werden
kann, wie im (beruflichen) Alltag Antworten auf die Frage nach der moralischen
„Richtigkeit“ unseres Handelns gefunden werden können.
Teil II befasst sich mit dem speziellen Verhältnis von Ethik und Personzentriertem
Ansatz. Ausgehend davon, dass unser Ansatz zwar viele moralische
Implikationen enthält, aber keine ausformulierte Ethik, werden seine
Grundannahmen und seine Praxis aus ethischem Blickwinkel befragt und
erweitert. Auch hier steht die Anregung zu eigenem Weiterdenken im Vordergrund.
Teil III ist ganz der Praxis gewidmet. Zunächst werden drei Fallsituationen
mittels konkreter Fragestellungen erörtert und der jeweilige ethische
Konflikt herausgearbeitet. Es schließen sich für die eigene Weiterarbeit oder
für die Diskussion in Weiterbildungsgruppen eine Auswahl von Fallsituationen
und Fragen an.
Teil IV (Anhang) macht Materialien zu Ethikfragen, die sonst verstreut
sind, leichter zugänglich: die Ethischen Richtlinien, die Verfahrensordnung
bei Beschwerden und alle weiteren ethischen Regelungen der GwG; darüber
hinaus bietet er eine Sammlung wichtiger weiterführender Links und zusätzlicher
hilfreicher Materialien.
Jeder Teil ist von einer anderen Autor: in verfasst, wurde aber von allen Herausgeber:
innen in gemeinsamer Diskussion überarbeitet und aufeinander
abgestimmt.
Uns war eine inklusive Schreibweise wichtig. Wir haben uns für den Binnen-
Doppelpunkt entschieden und für Personalpronomina durchgängig die
weibliche Form gewählt. Die Intention war, den verschiedenen Identitäten
Rechnung zu tragen, aber nicht durch Stolpereffekte beim Lesen von der
Konzentration auf die Inhalte abzulenken.
Gabriele Isele, Dr. Robert Reick, Dr. Hans Stauß, Ruth Storchmann
Isele/Reick/Stauß/Storchmann
Ethik in Beratung und Psychotherapie
Materialien für Praxis und Weiterbildung
Auszug
2006 hat der damalige Ausschuss für Ethische Angelegenheiten und Beschwerdender GwG sein Handbuch „Ethik in psychosozialen Berufsfeldern.
Materialien für Ausbildung und Praxis“ veröffentlicht. Eine Pionierleistung!
Neben theoretischen Überlegungen zu unterschiedlichen Aspekten einer
personzentrierten Beratungsethik findet man darin eine Fülle von Anregungen
für die praktische Umsetzung: Bausteine für die Behandlung ethischer
Fragestellungen im Rahmen der Weiterbildung, Fallbeispiele zu ethischen
Konfliktsituationen, rechtliche Regelungen und Regelungen innerhalb der
GwG. Weil es als Fundgrube für Ethikfragen verschiedenen Inhalts erhalten
bleiben soll, ist es weiterhin online zugänglich unter dem Link www. gwg-ev.
org/ethik2006.
Warum nun legen wir als Ethikrat, 16 Jahre später, mit dieser neuen Publikation
eine weitere Handreichung vor? Die Auseinandersetzung mit ethischen
Fragen, der gesellschaftliche ethische Diskurs, hat in den letzten Jahren
regelrecht Fahrt aufgenommen. Wir leben in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche
und Krisen, in der sich in vielen Bereichen ethische Fragen neu und
virulent stellen: in der Medizin, im Umgang mit dem Internet, der Pandemie,
der Umwelt, dem Krieg, dem Recht auf Selbstbestimmung. Für den Bereich
Beratung und Psychotherapie hatte das Thema des sexuellen Missbrauchs in
der allgemeinen Diskussion zunächst mit Recht viel Raum eingenommen, hat
aber nach unserem Eindruck die grundsätzlichere Klärung ethischer Fragen,
wie sie sich in der Praxis in den unterschiedlichsten Konfliktsituationen stellen,
eher verhindert. Deshalb haben wir uns der Thematik neu gestellt.
Wer anfängt, sich mit dem Thema Ethik zu beschäftigen, fühlt sich nicht
selten erst einmal verunsichert und überfordert. Das betrifft nicht nur die
Vielzahl oft gegensätzlicher theoretischer Konzepte, sondern auch unsere Alltagsintuitionen
von „moralisch richtig“ oder „falsch“, diese zuweilen zittrige
Nadel im moralischen Kompass. Werden sie doch oftmals durch ethisches
Überprüfen in Frage gestellt. Mit der neuen Handreichung wollen wir zu
einer Klärung ethischer Grundbegriffe und Kriterien beitragen, untersuchen,
in welcher Beziehung der Personzentrierte Ansatz zu ethischen Fragen steht
und Wahrnehmungshilfen, Methoden und Strategien für die eigene ethische
Reflexion in Konfliktsituationen anbieten.
6
Teil I soll daher in die grundlegenden Begriffe der philosophischen Ethik
einführen und einige wichtige ethische Konzepte vorstellen, ergänzt um Thesen
aus neueren sozialwissenschaftlichen und entwicklungspsychologischen
Studien. Es geht uns dabei weniger um Wissensvermittlung als vielmehr um
eine Einladung zu eigenständiger Reflexion dieser Grundbegriffe und Modelle
und darum, sich vielleicht selbst einmal eingehender mit der einen oder
anderen Literaturquelle zu befassen. Dies alles als Hintergrund für die Frage,
wie denn nun eine Brücke von der Theorie zur Praxis geschlagen werden
kann, wie im (beruflichen) Alltag Antworten auf die Frage nach der moralischen
„Richtigkeit“ unseres Handelns gefunden werden können.
Teil II befasst sich mit dem speziellen Verhältnis von Ethik und Personzentriertem
Ansatz. Ausgehend davon, dass unser Ansatz zwar viele moralische
Implikationen enthält, aber keine ausformulierte Ethik, werden seine
Grundannahmen und seine Praxis aus ethischem Blickwinkel befragt und
erweitert. Auch hier steht die Anregung zu eigenem Weiterdenken im Vordergrund.
Teil III ist ganz der Praxis gewidmet. Zunächst werden drei Fallsituationen
mittels konkreter Fragestellungen erörtert und der jeweilige ethische
Konflikt herausgearbeitet. Es schließen sich für die eigene Weiterarbeit oder
für die Diskussion in Weiterbildungsgruppen eine Auswahl von Fallsituationen
und Fragen an.
Teil IV (Anhang) macht Materialien zu Ethikfragen, die sonst verstreut
sind, leichter zugänglich: die Ethischen Richtlinien, die Verfahrensordnung
bei Beschwerden und alle weiteren ethischen Regelungen der GwG; darüber
hinaus bietet er eine Sammlung wichtiger weiterführender Links und zusätzlicher
hilfreicher Materialien.
Jeder Teil ist von einer anderen Autor: in verfasst, wurde aber von allen Herausgeber:
innen in gemeinsamer Diskussion überarbeitet und aufeinander
abgestimmt.
Uns war eine inklusive Schreibweise wichtig. Wir haben uns für den Binnen-
Doppelpunkt entschieden und für Personalpronomina durchgängig die
weibliche Form gewählt. Die Intention war, den verschiedenen Identitäten
Rechnung zu tragen, aber nicht durch Stolpereffekte beim Lesen von der
Konzentration auf die Inhalte abzulenken.
Gabriele Isele, Dr. Robert Reick, Dr. Hans Stauß, Ruth Storchmann
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| Veröffentlichung: | 01.12.2022 |
| Seiten | 96 |
| Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
| Preis DE | EUR 15.90 |
| Preis AT | EUR 15.90 |
| Auflage | 1. Auflage |
| ISBN-13 | 978-3-926-84259-6 |
| ISBN-10 | 3926842598 |
