Bonner islamwissenschaftliche Hefte
„Miṣrī fallāḥ“ – Ägypter, also Bauer
Chronologie aller Bände (1 - 2)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "„Miṣrī fallāḥ“ – Ägypter, also Bauer". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Simon Weiser beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Heft 49: Der letzte Akt des Widerstands".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
- Ø Bewertung der Reihe: 0
- Start der Reihe: 01.01.2021
- Neueste Folge: 01.01.2022
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Band: 47
- Autor: Weiser, Simon
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 01.01.2021
- Genre: Autobiographie
„Miṣrī fallāḥ“ – Ägypter, also Bauer
Vorliegende Arbeit untersucht die Autobiographie Ṭifl min al-qarya (Kindheit auf dem Lande, 1946) des ägyptischen Schriftstellers und Denkers Sayyid Quṭb. Dafür setzt Simon Weiser das Werk in seinen literatur-historischen Kontext und zeigt, dass das Dorf eine nationale Identität symbolisiert. So führten der Kolonialismus und die vermeintliche Überlegenheit Europas zu einer Debatte, was Ägypten ausmache und wie der angebliche Rückstand aufgeholt werden könne. Während die einen forderten, Länder wie Frankreich und Großbritannien als Vorbilder anzusehen, setzten sich die anderen für eine Rückbesinnung auf das eigene kulturelle Erbe ein. Das Dorf wurde Symbol dieses Konflikts. Manche Autor*innen interpretierten die Traditionen des rīf (Land) als Zeichen der eigenen Rückständigkeit, manche sahen darin ein noch authentisches Ägypten verwirklicht. Indem Sayyid Quṭb das Dorf als Heterotopos im Sinne Michel Foucaults konstruiert, verdeutlicht er, dass dort noch etwas bewahrt sei, was die Identität Ägyptens ausmache – im Gegensatz zum restlichen Land und vor allem den Städten, die schon zu sehr von andersartigen Einflüssen verfremdet wurden.
- Band: 49
- Autor: Hüllinghorst, Yannik
- Anzahl Bewertungen: 0
- Ø Bewertung:
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 01.01.2022
- Genre: Politik
Heft 49: Der letzte Akt des Widerstands
Saudi-Arabien hat eine lange Geschichte der systematischen Unterdrückung abweichender Meinungen. Parteien sind verboten, Kritiker:innen werden inhaftiert, gefoltert oder gar getötet. Den Widrigkeiten zum Trotz wurden und werden immer wieder Stimmen des Widerstandes laut, die gegen Tagespolitik, soziale Umstände oder das System selbst protestieren. Eine der wichtigsten Gruppen ist die Ṣaḥwa, ein Netzwerk aus Rechtsgelehrten, Predigern und Laien, das seit den 1970er Jahren die sunnitische Protestbewegung anführte und im Zuge des Zweiten Golfkriegs das Regime herausforderte. Einer der Anführer der Bewegung ist Safar al-Ḥawālī. Er wurde, wie viele andere, Mitte der 1990er Jahre inhaftiert und nahm daraufhin eine regimefreundlichere Position ein. Der Aufstieg Muḥammad b. Salmāns zur Führungsfigur in Saudi-Arabien rief jedoch erneut Kritik vonseiten der Ṣaḥwa hervor. Al-Ḥawālī veröffentlichte 2018 ein Buch, in dem er den Kronprinzen und dessen Politik scharf kritisierte. Yannik Hüllinghorst analysiert anhand dieses Buches den dogmatischen Kampf zwischen al-Ḥawālī und der neuen saudischen Führung, um zum Verständnis der bisher kaum erforschten jüngsten Geschichte der Ṣaḥwa beizutragen.