Gesellschaft - Geschichte - Gegenwart

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Chronologie aller Bände (1 - 2)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Probleme der Geschichte der DDR. Die Ulbricht-Ära (1950–1970)". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Gerhard Oberkofler beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973".

  • Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 0
  • Ø Bewertung der Reihe: 0
  • Start der Reihe: 25.05.2023
  • Neueste Folge: 20.09.2024

Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.

Cover: Probleme der Geschichte der DDR. Die Ulbricht-Ära (1950–1970)
  • Band: 43
  • Autor: Prokop, Siegfried
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 20.09.2024
  • Genre: Autobiographie

Probleme der Geschichte der DDR. Die Ulbricht-Ära (1950–1970)

Gerhard Zwerenz, 1956 in der DDR neben Wolfgang Harich einer der schärfsten linken Kritiker Ulbrichts, brachte ein Jahrzehnt später in der Bundesrepublik eine Ulbricht-Biografie heraus, die von Sebastian Haffner im September 1966 in „Konkret“ ausführlich besprochen wurde. Als stärkste Passage in Zwerenz Buch benannte Haffner die folgende: „Ob man es schätzt oder nicht, Walter Ulbricht stellt in seiner Person und als Exponent seiner Partei die Kontinuität der deutschen revolutionären Tradition dar; und indem er sich einen Staat schuf, vereitelte er alle westdeutschen Bestrebungen, die revolutionäre Tradition der Linken in Deutschland zu eliminieren.“ Haffner fügte ergänzend hinzu: „Vielleicht erklärt das den wilden persönlichen Haß des westdeutschen Bürgertums (einschließlich seines sozialdemokratischen Flügels) gegen Ulbricht. Vielleicht liegt aber auch gerade darin Ulbrichts historisches Verdienst um Deutschland: den Mord an der deutschen revolutionären Tradition, der Hitler schon einmal zwölf Jahre lang gelungen schien und den das deutsche Bürgertum gar zu gern aus der Hitlerschen Hinterlassenschaft herüber gerettet hätte, verhindert zu haben.“ Haffner nutzte die Lektüre der Schrift von Zwerenz zu einem eigenen Ulbricht-Porträt, das in der Feststellung gipfelte: „Ulbricht ist der erfolgreichste Politiker nach Bismarck und neben Adenauer“.

Cover: Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973
  • Band: 44
  • Autor: Oberkofler, Gerhard
  • Anzahl Bewertungen: 0
  • Ø Bewertung:
  • Medium: Buch
  • Veröffentlicht: 25.05.2023
  • Genre: Politik

Österreichs Spitzendiplomatie vor Ort. Das Beispiel Chile 1973

Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die „verschärfte Vernehmung“ eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet („Schwellung in der rechten Scheitelgegend mit blutender Hautdurchtrennung von 1,2 cm Länge, haselnußgroße Schwellung unmittelbar links vom linken äußeren Augenwinkel. Streifenförmige Blutunterlaufungen in der Umgebung von 5 und 3 cm Länge … Durchtrennung der Kopfschwarte über dem rechten Scheitelbein“). Im ukrainischen Charkow hat die dorthin vorgedrungene deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ eingesetzt, um größere Gruppen von Menschen jeden Alters durch eingeleitete Auspuffgase zu ermorden. Das Verbrennen von Menschen mit Napalm war eine vom US-Imperialismus angewandte massenhafte Folter. Noam Chomsky schreibt, es hätten ihm schier die Worte gefehlt, als er den völkermörderischen Aufruf zur Bombardierung von Kambodscha („Alles, was fliegt, auf alles, was sich bewegt“) von Richard Nixon und Henry Kissinger gelesen hat. Weltweit hungern Millionen von Kindern und jeder neue Tag bedeutet für diese hungernden Kinder ein Martyrium. In den Minen des Kongos, wo etwa die Hälfte der weltweit bekannten Kobalt-Reserven lagern, verrichten unzählige schwarze Kinder Sklavenarbeit für die Rohstoffkonzerne des Westens. Ungezählt sind die Opfer der Rüstungsindustrie, die deutsche Rüstungsindustrie macht Profite wie vor dem zweiten Weltkrieg. Das System des Imperialismus nimmt diese menschliche Tragödie in Kauf, eine reiche Minderheit kreuzigt die Massen von Armen, unterdrückt und beutet sie aus.
In unserer Gesellschaft bedienen Botschaften wie Auslandskorrespondenten der ideologisch vorherrschenden Zeitungen den Staatsapparat ihrer Heimatländer. Tritt das in den Residenzen beschäftigte Personal für den Frieden ein? Der Blick auf die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de Chile in den Monaten vor dem vom Westen unterstützten faschistischen Putsch (1973) macht deren Doppelmoral erschreckend deutlich.

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