Saalegeflüster

Halle an der Saale im Jahr 1690:
Die Mitglieder der französischen Kolonie in der Stadt sind sich einig: Der Mörder Jean de Morin muss sterben. Nur die Hallenserin Magdalene will den Mann nicht am Galgen enden sehen. Sie hat genug an den Folgen der Missverständnisse zu tragen, die sie zur Mutter eines unehelichen Kindes gemacht haben. Aber wie soll die junge Frau das ihrem Vormund, dem Kirchenvorstand Conrad Bertram, erklären? Oder ihrem zukünftigen Ehemann?

Halle an der Saale im Jahr 1693:
Else lügt, und alle glauben ihr! Die Großmagd tut so, als ob sie Glaubens-Visionen hätte. Sogar Magdalenes Mann hängt an Elses Lippen. Sieht er nicht, dass alles nur ein Schauspiel ist? Wie kann er glauben, dass Magdalene zu den Saaleweibern gehört, den zauberkräftigen Frauen, die sich abends am Saaleufer treffen und ihre Zauberkräfte aus Tieropfern ziehen? Magdalene kann das Lügenwerk und seine Folgen nicht hinnehmen. Aber bald zieht das Geschehen größere Kreise…

Schauplatz dieses Romans ist das historische Halle mit dem Wohnhaus der Rehnikels am Klaustor, dem Marktplatz, dem Haus der Bertrams in der Märkerstraße, der Marktkirche, Häusern am Sandberg und weiteren Orten in der Stadt.
Leser lernen die Geschehnisse um die „extraordinären Frauen“ in Halle und die Streitigkeiten zu Beginn des Wirkens der Pietisten kennen, deren bekanntester Vertreter in Halle August Hermann Francke war.

Halle an der Saale, 1704:
Magdalene ist traurig. Nicht nur, dass sie ein Kind an die Pocken verloren hat, auch dessen Vater Daniel lässt sie im Stich. Zu allem Unglück erscheint ein Fremder im Laden und behauptet, sie schuldeten ihm viel Geld für einen Wechsel. Magdalene muss nach Leipzig reisen, um diese Sache aufklären zu können, aber das scheint kaum gelungen zu sein, da trifft sie das nächste Unglück. Jakob wird unter eine schreckliche Anklage gestellt. Wer steckt hinter dieser Teufelei?
Schauplätze dieses Romans sind das Haus des Spezereienhandels am Halleschen Klaustor, Bertrams Haus in der Märkerstraße, die Saaleschleuse und die Kirche der Reformierten im Dom. Magdalenes Weg führt auch nach Leipzig, wo sie die Börse, einen heruntergekommenen Gasthof und ein feines Haus im Böttchergässchen kennen lernt.
Leser finden im Roman einiges darüber, wie der Großhandel funktioniert – die Bezahlung mit Wechseln, Auktionen und die Messe, die Schifffahrt auf der Saale und die Schleusen – und sie erfahren von den dramatischen Folgen für alle in seinem Umfeld, wenn ein Mann anders ist als die anderen.