Akademie im Dialog

Joint Academy Day 2021

Chronologie aller Bände (1 - 3)

Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Joint Academy Day 2021". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Österreichische Akademie der Wissenschaften beginnen. Die Reihe umfasst derzeit 3 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "Was können die Wissenschaften in der Corona-Pandemie leisten?".

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Cover: Joint Academy Day 2021

Joint Academy Day 2021

EDITORIAL
ANTON ZEILINGER | President, Austrian Academy of Sciences
JEREMY MCNEIL | President, Royal Society of Canada
PAUL YOUNG | International Secretary, Royal Society of Canada
INTRODUCTTION
OLIVER JENS SCHMITT | President of the Division of Humanities and the Social Sciences
PANELS
Ideas Crossing the Atlantic: Multicultural Citizenship, Minority Cultures and Religious Diversity
as Challenges in Liberal Democracies
Interdisciplinary Responses to Global Challenges
Coping with the COVID-19 Crisis
Arctic and Alpine Environmental Change
Freedom of Speech and Freedom of Research: Challenges and Responsibilities for Academies and
Academics in the 21st Century
Healthy Societies
Cover: Russlands Krieg gegen die Ukraine

Russlands Krieg gegen die Ukraine

(Vorwort von Anton Zeilinger): Am Morgen des 24. Februar 2022 war die Welt geschockt. Der russische Präsident Vladimir Putin hatte tatsächlich einen Krieg gegen die Ukraine befohlen, den er als „Spezialoperation“ gegen angeblich neonazistische Kräfte in der Ukraine zu tarnen versuchte. Obwohl der Aufmarsch der russischen Armee an der Nord-, Ost- und Südgrenze der Ukraine bereits über den Winter im Gange war und obwohl Putin mehrmals sein imperialistisches Ziel der Ausdehnung des russischen Einflusses bis an die deutsch-polnische Oder-Neiße-Grenze öffentlich kundgetan hatte, wollten es vor allem die West- und Mitteleuropäer/innen nicht glauben, dass ein militärischer Überfall Russlands auf ein ostslawisches „Brudervolk“ möglich wäre.
Viele politische, militärische, ökonomische und ideologische Analytiker/innen fragten sich, was die Motive des russischen Präsidenten und seines Umfelds für ein derart beispielloses militärisches Vorgehen 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sein könnten: ein Wiederbeleben des russischen und sowjetischen Imperialismus? Angst vor einer weiteren Demokratisierung der Ukraine und vor ihrer fortgesetzten Annäherung an den Westen? Die Sorge vor einem zunehmenden wirtschaftlichen Rückfall Russlands und vor steigender Unruhe in der russischen Bevölkerung? Angst vor einem weiteren Vorrücken der NATO Richtung Osten? Das Ausnützen einer vermeintlichen Schwächeperiode in führenden westlichen Staaten?
Ich freue mich, dass das Präsidium der ÖAW den besten Fachmann unter den deutschsprachigen Osteuropa-Historikerinnen und -Historikern gewinnen konnte, die geschichtlichen Hintergründe des aktuellen Konfliktes zu beleuchten. Der emeritierte ordentliche Universitätsprofessor Dr. Andreas Kappeler ist gebürtiger Schweizer, lehrte als Ordinarius an den Universitäten zu Köln und Wien und ist seit 1999 Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Der vorliegende Text beruht auf dem Festvortrag von Professor Kappeler in der Feierlichen Sitzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am 13. Mai 2022 anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens.
Cover: Was können die Wissenschaften in der Corona-Pandemie leisten?

Was können die Wissenschaften in der Corona-Pandemie leisten?

(Vorwort von Anton Zeilinger): Die COVID-19-Pandemie hat unser Leben der letzten Jahre in ungeahnter Weise beherrscht und beeinträchtigt. Sie hat uns alle, unsere Gesellschaft als Ganze und alle ihre Subsysteme – Politik, Wirtschaft, Bildungswesen usw. – vor enorme Herausforderungen gestellt. In besonderer Weise gilt dies für die Wissenschaft. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass auf ihr in dieser Krisensituation die ganze Hoffnung der Öffentlichkeit ruhte – und ruht –, das Virus und seine Auswirkungen möglichst rasch und möglichst gut in den Griff zu bekommen: durch die Erforschung der virologischen und epidemischen Abläufe, durch die Entwicklung von Impfstoffen, von Medikamenten. Die medizinische Forschung ist wie nie zuvor ins Zentrum des Geschehens gerückt. Doch die Wissenschaft insgesamt steht heute im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sie führt in der Corona-Krise „ihren eigenen Lernprozess sozusagen live und in Echtzeit vor“, wie das der Soziologe Alexander Bogner formuliert hat. Er spricht von der Corona-Krise als einer „Sternstunde der Wissenschaft“ – eine Formulierung nicht ohne versteckten Doppelsinn, kommt doch der Begriff der Sternstunde aus der Astrologie und damit aus einem vorwissenschaftlichen Weltbild. Die Konfliktlinien entlang von Falschinformationen, Fehlinterpretationen, Wissenschaftszweifel, die sich in den letzten zwei Jahren auch gezeigt haben, sind damit angedeutet. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften sieht sich an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit in einer besonderen Verantwortung, die Rolle der Wissenschaft in dieser Situation gründlich zu reflektieren. Sie hat 2018 die Tradition der wissenschaftlichen Preisfrage erfolgreich wiederbelebt, die ursprünglich auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie galt im Juni 2020 die Ausschreibung einer neuen Preisfrage dem Thema: „Was kann die Wissenschaft bei Pandemien leisten?“ Zu dieser Frage erreichten die Akademie nicht weniger als 120 Einreichungen. Die besten drei Beiträge wurden prämiert und in unserer Broschürenreihe „Forschung und Gesellschaft“ veröffentlicht. Der erste Preis
ging an den Soziologen Alexander Bogner, Mitarbeiter des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der ÖAW, aus dessen Essay oben zitiert wurde. (Die Preiskommission agierte selbstverständlich völlig unabhängig von der Akademie.) Es schien naheliegend, das wichtige Thema über die Preisfrage hinaus auch im Rahmen eines internationalen Symposiums mit namhaften Expert/inn/en zu erörtern. Ich freue mich ganz besonders, dass wir die Gesellschaft der Ärzte in Wien, mit der die Akademie in historischer Verbindung steht, für eine gemeinsame Veranstaltung gewinnen konnten. Die Vorträge und Diskussionsbeiträge zur Tagung, die den facettenreichen Themenkomplex aus verschiedenen Blickwinkeln ausloten, sind in dieser Broschüre versammelt. (Den Link zum kostenlosen Gesamt-PDF finden Sie am Ende dieser Seite sowie unter "weiterführende Links")

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