Chronologie aller Bände (1 - 2)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "Die Übermacht des Üblichen". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Gabriele Treige beginnen. Der zweite Teil der Reihe "Ganz normale Tage" ist am 26.01.2023 erschienen. Mit insgesamt 2 Bänden wurde die Reihe über einen Zeitraum von ungefähr 3 Jahren fortgesetzt. Der neueste Band trägt den Titel "Ganz normale Tage".
- Anzahl der Bewertungen für die gesamte Reihe: 20
- Ø Bewertung der Reihe: 4.75
- Start der Reihe: 01.05.2020
- Neueste Folge: 26.01.2023
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Autor: Treige, Gabriele
- Anzahl Bewertungen: 1
- Ø Bewertung: 5.0
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 01.05.2020
- Genre: Sonstiges
Die Übermacht des Üblichen
Es war etwas geschehen. Nichts, das sich anderen mitteilen ließe, und wenn sie es dennoch täte, von ihnen nicht als das, was es für sie bedeutete, verstanden würde. Sie war wieder einmal gescheitert und, so wusste sie, dies würde der letzte Versuch gewesen und durch keinen weiteren aufzuheben sein.
Es war ihr immer ums Gesehenwerden gegangen, darum, sich so zeigen zu können, wie sie war, und ums Überwinden der Fremdheit, mit der sie der Welt gegenüberstand. Dass es nur eines einzigen Menschen bedurfte, hatte sie immer geglaubt, der, wenn es ihr gelänge, sich ihm zu offenbaren, fähig wäre, eine Brücke zur Welt zu bauen.
Was blieb, war nur noch, das Gewesene aufzuschreiben, als letzte Möglichkeit des Sich-zur-Sprache-Bringens, des Ankämpfens gegen die Übermacht des Üblichen, die sie zu ersticken drohte. Dieses Aufschreiben, so wusste sie, würde kein stringentes Nacherzählen des Gewesenen sein, sondern eine reflexive, assoziative, alle Sinne einbeziehende Auseinandersetzung mit allem, was ihr bisheriges Leben ausgemacht hatte, und wenn es glückte, könnte die Abhängigkeit von einem Gegenüber dadurch überwunden werden.
Es war ihr immer ums Gesehenwerden gegangen, darum, sich so zeigen zu können, wie sie war, und ums Überwinden der Fremdheit, mit der sie der Welt gegenüberstand. Dass es nur eines einzigen Menschen bedurfte, hatte sie immer geglaubt, der, wenn es ihr gelänge, sich ihm zu offenbaren, fähig wäre, eine Brücke zur Welt zu bauen.
Was blieb, war nur noch, das Gewesene aufzuschreiben, als letzte Möglichkeit des Sich-zur-Sprache-Bringens, des Ankämpfens gegen die Übermacht des Üblichen, die sie zu ersticken drohte. Dieses Aufschreiben, so wusste sie, würde kein stringentes Nacherzählen des Gewesenen sein, sondern eine reflexive, assoziative, alle Sinne einbeziehende Auseinandersetzung mit allem, was ihr bisheriges Leben ausgemacht hatte, und wenn es glückte, könnte die Abhängigkeit von einem Gegenüber dadurch überwunden werden.
- Autor: Jäger, Anna Irmgard
- Anzahl Bewertungen: 19
- Ø Bewertung: 4.5
- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 26.01.2023
- Genre: Comedy
Ganz normale Tage
In klarer wie poetischer, emotionaler wie analytischer Sprache erzählt Anna Irmgard Jäger über eine Kindheit und ein Erwachsenwerden, über Erika, das Kind verrückter Eltern, das irgendwann selbst verrückt wird. Die Mama schizophren und bipolar, der Papa Alkoholiker. Zwischen Griechenland und Deutschland, Athen und Bremen, ein ständiges Hin und Her. Großwerden im Zigarettenrauch der Eltern; ein Schluck Bier zum Einschlafen, wenn "Lalelu" nicht wirkt. Wie Erika eine Tablettensucht entwickelte; wie sie morgens als Deutschlehrerin und abends als Tabledancerin arbeitete. Für Erika waren es ganz normale Tage, für andere eine besorgniserregende Kindheit. Der Fluch ihrer schizophrenen Mutter, ein Kind mit Behinderung zu bekommen, ist Teil von Erikas Heilung. Ein Fluch, der zum Geschenk wurde. Die Autorin glaubt, dass jede Seele ein Anliegen hat. Ihres ist das Teilen von Geschichten: Es gibt einen Weg raus aus dem Dunklen, zu einem Leben, das weiterhin lebenswert ist.

