Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch-historische Klasse
Erzählte Heiligkeit
Chronologie aller Bände (1 - 2)
Die Reihenfolge beginnt mit dem Buch "‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘". Wer alle Bücher der Reihe nach lesen möchte, sollte mit diesem Band von Jens Haustein beginnen. Der zweite Teil der Reihe "‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘" ist am 04.07.2024 erschienen. Die Reihe umfasst derzeit 2 Bände. Der neueste Band trägt den Titel "‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘".
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- Start der Reihe: 11.07.2022
- Neueste Folge: 04.07.2024
Diese Reihenfolge enthält 2 unterschiedliche Autoren.
- Autor: Streck, Michael P.
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- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 04.07.2024
- Genre: Sonstiges
‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘
Das biblische Buch Genesis verband die Sprachenvielfalt mit dem frevelhaften Turmbau in der Stadt Babylon im Zweistromland. Diese Erzählung erinnert an die Mehrsprachigkeit, die zu allen Zeiten im antiken Mesopotamien herrschte: Babylonisch, Assyrisch, Sumerisch, Aramäisch, Hurritisch, Elamisch, Hethitisch, Phönizisch und manche weiteren Sprachen wurden dort gesprochen und geschrieben. Die altorientalischen Texte sind direkte Zeugnisse jener Sprachen, deren Grammatik und Lexikon aus ihnen mehr oder weniger wieder gewonnen werden kann; doch es gibt auch indirekte Zeugnisse, nämlich Erwähnungen dieser Sprachen in eben diesen Texten. Die Abhandlung bespricht wichtige Kontexte, in denen Sprachen in den Keilschrifttexten genannt werden: die Entstehung der Sprachen in mesopotamischer Vorstellung, Sprachbeherrschung als Zeichen des gebildeten Herrschers, Sprachbeherrschung als Ausdruck von Schreiberbildung, Dolmetschen und die Unübersetzbarkeit fremder Sprachen, Mehrsprachigkeit im Imperium sowie Sprache als ethnisches Charakteristikum.
- Band: 143
- Autor: Haustein, Jens
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- Medium: Buch
- Veröffentlicht: 11.07.2022
- Genre: Roman
Erzählte Heiligkeit
Unmittelbar nach dem Tod Elisabeths von Thüringen entstehen im Zusammenhang des Heiligsprechungsprozesses die ersten Viten. Überaus wirkmächtig bis in die frühe Neuzeit hinein wurde die 'Elisabeth-Vita' Dietrichs von Apolda, der auch als erster den Sängerstreit auf der Wartburg in den Zusammenhang mit der Elisabeth-Vita gestellt hat. Der Beitrag analysiert zwei volkssprachliche Elisabeth-Viten, die aufgrund ihres epischen Umfangs 'ins Erzählen geraten' und dabei Anleihen bei anderen Gattungen als der Hagiographie machen. Zum einen geht es um die um 1300 entstandene sogenannte hessische Verslegende, in der der unbekannte Verfasser in Motivik, Wortwahl und Figurenzeichnung immer wieder Anleihen beim höfischen Roman macht und so ein geradezu dem Leben und Wirken Elisabeths gegenläufiges Interesse an höfischer Pracht und Kultur zeigt. Die Spannung, die so die Dichtung prägt, bildet in gewisser Weise die Spannung nach, die Elisabeths Leben am Thüringer Landgrafenhof gekennzeichnet haben wird. Rund 100 Jahre später ist Johannes Rothes Elisabeth-Dichtung entstanden, die sich nun deutlich der Chronistik annähert, indem sie zahlreiche Passagen aus der Landesgeschichte aufgreift, die wenig oder nichts mit Elisabeths Leben zu tun haben. Ein besonderes Interesse findet deshalb auch das Leben und Wirken Ludwigs, des Ehemanns der heiligen Elisabeth, sowie seines 'bösen' Nachfolgers, Heinrich Raspe, der für die Vertreibung Elisabeths verantwortlich war und aus der Perspektive Rothes auch für die Ermordung ihres Sohnes. Mit der Prophezeiung Klingsors, dass Elisabeth dem Lande Thüringen zu Nutzen und Freude dienen werde, wird die Heilige als Landesmutter konturiert.