
Der Roman ist die Form des Teufels
Tübinger Vorlesungen
Als Karl Ove Knausgård im Dezember 2019 seine zwei Vorlesungen zur Tübinger Poetik-Dozentur hielt, war sein neuer Roman »Der Morgenstern« noch im Entstehen - wie auch (noch unbemerkt) die Pandemie. Prophetisch und programmatisch mutet an, was er in seiner zweiten Vorlesung vorträgt: »Lawrence Durell sagte einmal, ein Kunstwerk zu erschaffen, heiße, sich ein Ziel zu setzen und anschließend im Schlaf dorthin zu wandeln. Das habe ich getan, ich habe mir zwei Ziele gesetzt und nun bin ich schlafend auf dem Weg in dieser Richtung.Bei meinem ersten Ziel geht es um ein Gefühl, das mich seit längerem umtreibt, dass die Zukunft nicht mehr existiert, weil die Jetztzeit uns in Formen vermittelt wird, die so fest sind und so auf Wiederholung basieren, dass das Zukunftsartige an der Zukunft, Ihre Unvorhersehbarkeit, verschwunden ist, ähnlich einem Fluss, der in eine Röhre verlegt wird.Bei meinem zweiten Ziel geht es darum, dass wir uns von der Natur abgewendet haben.Wie schreibt man darüber einen Roman?«
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| Original Titel | Tübingen Lectures |
| Veröffentlichung: | 15.02.2023 |
| Höhe/Breite/Gewicht | H 21,6 cm / B 13,6 cm / 216 g |
| Seiten | 128 |
| Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
| Preis DE | EUR 15.00 |
| Preis AT | EUR 15.50 |
| ISBN-13 | 978-3-442-77277-3 |
| ISBN-10 | 344277277X |
Über den Autor
Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor der Gegenwart. Die Romane seines sechsbändigen, autobiographischen Projektes wurden weltweit zur Sensation. Sie sind in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach preisgekrönt. Knausgård erhielt u.a. den WELT-Literaturpreis, den italienischen Malaparte-Preis, den Wall Street Journal's Innovator Award for Literature, den Sunday Times Award for Literarey Exellence sowie den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Er lebt in London.So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche entstand anlässlich der Zusammenarbeit des Autors mit dem Munch-Museum und der von ihm kuratierten Munch-Ausstellung in Oslo, die im Sommer 2017 eröffnet wurde und für die Knausgård unter anderem mehrere Gemälde, Graphiken und Skulpturen auswählte, die nie zuvor öffentlich gezeigt wurden. Über die Ausstellung schreibt Knausgård: „Ich wollte unbekannte Bilder zeigen, geleitet von der Vorstellung, dass man dadurch Munch sehen könnte, als sähe man ihn zum ersten Mal und als das, was er war, ein Maler, der niemals stehenblieb und niemals erstarrte.“
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