Cuba Sí, pero aSÍ NO!:

Eine Essaysammlung über die als Urlaubsinsel beliebte „Perle der Karibik“, über ihre Leute, ihr Elend und ihren Fluch, einen Fidel Castro zum Landsmann gehabt zu haben.

Die in Kuba geborene und seit mehr als vier Jahrzehnten in Deutschland lebende Autorin Nat Neumann setzt sich in kurzen, teils ernsthaften, teils unterhaltsamen Essays mit dem Zeitgeschehen in ihrem Geburtsland auseinander und spiegelt die kubanische Realität mit zum Teil aberwitzigen Wahrheiten wider. Auf 242 Seiten in 80 betitelten Kapiteln bestätigt die Autorin die alte revolutionäre Lösung „Cuba sí“ mit der wortspielerischen Einschränkung pero así no, „aber nicht so“. So ist das kurzweilige Buch eine Ode an ein freies Kuba für alle Kubaner und es ist den politischen Gefangenen gewidmet. Es richtet sich gleichermaßen an Fidel-Castro-Bewunderer und Revolución-Romantiker, an potentielle Urlauber und Kuba-Interessierte.

Bewegt von der weitgehend unbekannten Wahrheit über ein Land, das sich einerseits als Urlaubsziel etabliert hat, das andererseits unter Castros Revolución und dem dröhnenden Schweigen der internationalen Linken ebenso leidet wie unter dem empfundenen Mangel an internationaler Empathie, möchte die Autorin insbesondere auf das hierzulande oft verkannte politische Klima in Kuba und auf die permanenten Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Ziel ist es, das kubanische Unrechtssystem zu entlarven und Solidarität mit den über tausend aus politischen Gründen und unter menschenunwürdigen Bedingungen Inhaftierten zu entfachen.

"Was kommt Ihnen zuerst in den Sinn, wenn Sie an Kuba denken?" Mit der Frage und den zu erwartenden Antworten: Sonne, Urlaub, wunderschöne Strände, mit den längst überholten Nachrichten von hervorragender Gesundheitsversorgung und vorbildlicher Bildung fordert die Autorin die Leserinnen und Leser heraus, sich der Wirklichkeit im karibischen Urlaubsziel zu stellen, indem sie anhand von Tatsachenberichten über Diktatur, Unterdrückung, Machtmissbrauch, Machismo, Rassismus, Flucht und andere Missstände aufklärt. Bereits im ersten Kapitel „Kuba, ein ewiger Sommer?“ liefert die Autorin Daten und Fakten über das Land, deren Unkenntnis oder falsche Darstellung über Jahrzehnte den Mythos Revolución genährt und zu seiner Romantisierung beigetragen haben. Diese Daten sind, wie alle anderen in den folgenden Kapiteln, gut recherchiert. Die Quellen wurden in den jeweiligen Fußnoten angegeben. Das Buch enthält auch eine Bibliographie mit weiterführender Literatur.

In Kapiteln mit Titeln wie „Das Schweigen der Linken“ oder „Kubas anderes Modell“ scheut die Autorin nicht die offene Auseinandersetzung mit öffentlichen Fehleinschätzungen, Meinungen und Äußerungen von Vertretern der deutschen Partei „Die Linke“ über das „sozialistische“ Kuba.

Als Ausgleich zu all dem kubanischen Elend, das in den meisten Kapiteln geschildert wird, versöhnt die Autorin den Leser zwischendurch mit erfreulicheren und interessanten Berichten über Land und Leute, wie in den Kapiteln „La vida es un carnaval“ und „El caballero de Paris“, sowie einigen Fotos.