Das lange 19. Jahrhundert: 1794–1914

Die Beiträge des Buchs geben Einblicke in ein Jahrhundert, in dem sich im rheinischen Protestantismus unter den verschiedensten Gesichtspunkten ein fundamentaler Wandel vollzog. Mit der Auflösung des Alten Reichs zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dem Intermezzo der französischen Herrschaft auf dem linken Rheinufer, das auch auf die rechtsrheinischen napoleonischen Satellitenstaaten wie das Großherzogtum Berg ausstrahlte, und der anschließenden Integration der Rheinlande in den preußischen Staat nach 1815 änderten sich nicht nur die äußeren, staatspolitischen Rahmenbedingungen evangelischen Lebens. Zugleich markierte die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert auch den Beginn eines modernen Staatskirchenrechts.
Große Veränderungen prägten die evangelische Kirchengeschichte im Rheinland nicht nur mit Blick auf kirchenverfassungsrechtliche und konfessionelle Fragen, sondern auch in kultureller und sozialer Hinsicht. Auf die hieraus entspringenden Herausforderungen musste die evangelische Kirche Antworten finden.