Cover: Die Ursprünge des arabisch-israelischen Konflikts (1870 – 1950)
Georges Bensoussan
Die Ursprünge des arabisch-israelischen Konflikts (1870 – 1950)
ISBN: 978-3-862-59195-4
200 Seiten | € 25.00
Buch
Erscheinungsdatum:
25.11.2025
Sonstiges
Georges Bensoussan

Die Ursprünge des arabisch-israelischen Konflikts (1870 – 1950)


Nirgends sonst als bei den Diskussionen über den sogenannten Nahostkonflikt zeigt sich drastischer, wie sehr das verbissene Ressentiment gegen Israel das maximale Desinteresse an seinem Gegenstand doch zu seiner konstitutiven Voraussetzung hat. Unvorstellbar darum, dass auch nur einer der ›israelkritischen‹ Dogmatiker und ewigen Bescheidwisser sich je mit dem »Que sais-je?« (dt.: Was weiß ich?) der französischen Frühaufklärung konfrontierte, das titelgebend für die renommierte Reihe im Geiste der Enzyklopädisten ist, in der Georges Bensoussans prägnante historische Untersuchung 2023 in Frankreich erschien.

Auf seiner Suche nach dem gesellschaftlichen Ursprung des damals noch arabisch-israelischen Konflikts geht Bensoussan bis in die Zeit vor der ersten Alija zurück und betrachtet einen historischen Abschnitt, der sich vom Jahr 1870 bis zum Ende des Unabhängigkeitskriegs und den ersten Waffenstillstandsabkommen Israels mit seinen arabischen Nachbarstaaten 1949 erstreckt. Er zeigt dabei, dass der alte Jischuv bereits vor der Einwanderung osteuropäischer Zionisten den Kern einer von Europa inspirierten Nationalbewegung bildet. Während sich für die dortigen Juden schon früh der Weg hin zu einer modernen Gesellschaft mit entsprechenden Institutionen und Organisationen abzeichnet, ist die überwiegende Mehrheit der arabischen Bevölkerung durch die clanbasierte und durch Tradition und Religion gebundene Herrschaft in ihrer gesellschaftlichen Entwicklung gehemmt. Schon bald stehen sich zwei kulturell und gesellschaftlich deutlich differierende Gesellschaften bis zur offenen Feindschaft gegenüber.

Bensoussan macht deutlich, dass sich die Dynamik des arabisch-israelischen Konflikts, die keine der üblichen Erklärungsmodelle – vom Nationalismus über den Imperialismus bis hin zum Kolonialismus – wirklich erfassen kann, auch aus der historischen Ungleichzeitigkeit der beiden Nationalbewegungen und den damit einhergehenden ideologischen Verarbeitungsmustern speist, deren Bedeutung nur ermessen kann, wer sich eine Vorstellung von gesellschaftlichem Fortschritt bewahrt. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch, weil der Historiker über den arabischen und islamischen Antisemitismus nicht schweigt, wird er immer wieder zur Zielscheibe von Hetzkampagnen durch islamische und antirassistische Aktivisten.


Unterstütze den lokalen Buchhandel

Nutze die PLZ-Suche um einen Buchhändler in Deiner Nähe zu finden.

Postleitzahl
Original TitelLes Origines du conflit israélo-arabe (1870-1950)
Veröffentlichung:25.11.2025
Höhe/Breite/GewichtH 20,8 cm / B 12,5 cm / 246 g
Seiten200
Art des MediumsBuch
Preis DEEUR 25.00
Preis ATEUR 25.70
Auflage1. Auflage
ISBN-13978-3-862-59195-4
ISBN-103862591956
EAN/ISBN

Über den Autor

geboren 1952 in einer alteingesessenen jüdischen Familie Marokkos, die nach Frankreich auswanderte, ist Historiker, Experte für europäische Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere für die Kulturgeschichte der jüdischen Welt. Er ist Chefredakteur der französischen Zeitschrift „Revue d'Histoire de la Shoah“. Gleichzeitig verantwortet er die Veröffentlichungen des Mémorial de la Shoah in Paris, so zum Beispiel über das von Emanuel Ringelblum und anderen im Warschauer Ghetto angelegte und versteckte Archiv. Er wurde u.a. 2008 mit dem Prix Mémoire de la Shoah der Fondation Jacob Buchmann, verliehen von der Fondation du Judaïsme Français, ausgezeichnet.

Diesen Artikel teilen

0 Kommentar zu diesem Buch

.... weitere Publikationen von ça-ira-Verlag

Der tendenzielle Fall der Vernunftrate
Freiheit und Trieb
5.0
sans phrase
Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen ›Kapital‹
Leserunde
Verlockung und Gefahr: Der schwarze Kuss
Bewerbungsfrist bis zum: 10.01.2026
Image