H.D. Österreicher
farben von liebe und sein
ISBN: 978-3-903-44313-6
193 Seiten | € 29.00
Buch [Gebundenes Buch]
Erscheinungsdatum:
12.09.2023
Sonstiges
Wie schön waren die Abende meiner Kindheit, an denen vor dem Einschlafen noch Papa oder Mama ein Märchen, eine Geschichte vorlasen; oft war auch ein Lied oder Gedicht darunter, das unter wenigen Worten einen eigenartigen Zauber ausstrahlen konnte.
Von Kind an gab es dieses freudige Interesse am Klang lyrischer Ausdrucksweise, an womöglich treffsicheren Formulierungen; aktiv kam es nur selten zum Vorschein. Am vermutlich deutlichsten, als es daran ging, zum Abschluss der Gymnasialzeit auf die Tradition einer Maturazeitung nicht verzichten zu wollen, was – unterstützt durch ein paar Mitschüler – damals zum allgemeinen Gaudium einigermaßen gelang. Seither blieb dieses kreative Einsatzgebiet eher verborgen, drang kaum an die Oberflächen meines Bewusstseins.
Offenbar mussten erst stärkere Turbulenzen für Existenz und Lebensgefühl her, die imstande waren, mich aufzurütteln. Ausgehend von diesen Selbstreflexionen, Beziehungs- und Sinnfragen entstanden erste Gedichte, denen ich diese Bezeichnung zubillige, etwa seit Anfang 2008.
Seitdem ist dieser Faden nicht mehr gerissen, weil Formulierungen, Themen, Versformen unaufgefordert auf mich einwirken, wo immer das auch geschah und geschieht. In Arbeitspausen, auf Dienstreisen, im Auto und Zug, oft im Flugzeug, im Gastlokal oder Kaffeehaus wie auch zu Hause hinterm Schreibtisch – manchmal voll Unruhe mitten in der Nacht: da wollte etwas festgehalten werden, das sich sonst, wer weiß, verflüchtigt hätte, mir aber wichtig genug war, es aufzuschreiben.
Wir leben in unseren Sprachspielen. Aber Sprache vermittelt nicht ganz von allein: immer ist der Autor dafür entscheidend verantwortlich. Das lyrische Ich und die Teilwirklichkeiten der Welt können allerdings auf einander zugehen und sich verbünden. So schreibe ich „aus mir“, aus dem Erfahren der Aspekte beobachteter wie über die Immanenz im Dasein hin-ausreichender Wahrnehmung und Gedanken; für mich, um dies zu erkennen, aber genauso für alle, die wissen wollen und fragen: Was sagt dein Gedicht mir? Wie vieles Mitgeteilte liegt das auf einer Wellenlänge, die auch die Leserin und der Leser für sich durch ihr eigenes intellektuelles und gefühlsmäßiges Erfassen mitgestaltet.
So sind nun über die Jahre zu recht verschiedenen Themen Gedichte entstanden. Gelegentlich trug ich ein paar Werke im Bekanntenkreis vor. Das Echo darauf war überwiegend positiv und hat mich auf den Gedanken gebracht, doch einmal eine Auswahl in Buchform an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen.
Warum gerade diese Auswahl? Die Wahl fiel mir nicht leicht, denn es ist keine enge Kategorisierung, eher ein weit gefasster Ein- und Überblick über Texte einiger Jahre und unterschiedliche Themenbereiche.
Treffen nicht Beziehungen auf Stimmungen und Reflexionen, bisweilen philosophisch angehaucht? Nahe am Leben bis hin in das nicht Fassbare des Seins, das bis ins Innerste berührt. Liebe als grundlegende Haltung, die Sehnsucht nach Verständigung, oft mit einem Tropfen Wehmut (bitter wie Wermut).
Persönlich halte ich „du fehlst“, „da und nicht“, „glückwunsch“, „sommer so hoch“, „so immer liebe“ für gelungene Beispiele; vielleicht, weil teilweise oder zutiefst selbst erlebt. Immer auch dieses nicht festhalten können, z. B. in „loslassen“, dankbar für die kurzen Zeiten des irdischen Glücks. Trotz aller Anflüge von Ironie (z. B. „ernste frage“) begegnet aber auch manche Härte von Politik und gesellschaftlichem Zusammenleben.
Wie Kinder nicht ihren Eltern gehören, gehört dem Autor ein Gedicht nur, bis es gedruckt ist. Das ist für die Auswahl im vorliegenden Gedichtband nun endlich der Fall. Dazu kommt noch der äußere Anlass eines mit siebzig Jahren relativ runden Geburtstages, der mir Hinweis genug ist, solche Pläne vorsichtshalber nicht länger aufzuschieben.
Mögen Sie in diesem Buch Gedichte entdecken, die Sie gerne lesen und so auch ein wenig zu Ihren machen.
H.D. Österreicher
farben von liebe und sein
5.0/5.00 bei 3 Reviews - aus dem Web
Auszug
Bildung und Kultur sind – trotz zeitweilig aufkommender Zweifel – überall wesentliche Bestandteile des menschlichen Lebens, und sie beginnen schon früh.Wie schön waren die Abende meiner Kindheit, an denen vor dem Einschlafen noch Papa oder Mama ein Märchen, eine Geschichte vorlasen; oft war auch ein Lied oder Gedicht darunter, das unter wenigen Worten einen eigenartigen Zauber ausstrahlen konnte.
Von Kind an gab es dieses freudige Interesse am Klang lyrischer Ausdrucksweise, an womöglich treffsicheren Formulierungen; aktiv kam es nur selten zum Vorschein. Am vermutlich deutlichsten, als es daran ging, zum Abschluss der Gymnasialzeit auf die Tradition einer Maturazeitung nicht verzichten zu wollen, was – unterstützt durch ein paar Mitschüler – damals zum allgemeinen Gaudium einigermaßen gelang. Seither blieb dieses kreative Einsatzgebiet eher verborgen, drang kaum an die Oberflächen meines Bewusstseins.
Offenbar mussten erst stärkere Turbulenzen für Existenz und Lebensgefühl her, die imstande waren, mich aufzurütteln. Ausgehend von diesen Selbstreflexionen, Beziehungs- und Sinnfragen entstanden erste Gedichte, denen ich diese Bezeichnung zubillige, etwa seit Anfang 2008.
Seitdem ist dieser Faden nicht mehr gerissen, weil Formulierungen, Themen, Versformen unaufgefordert auf mich einwirken, wo immer das auch geschah und geschieht. In Arbeitspausen, auf Dienstreisen, im Auto und Zug, oft im Flugzeug, im Gastlokal oder Kaffeehaus wie auch zu Hause hinterm Schreibtisch – manchmal voll Unruhe mitten in der Nacht: da wollte etwas festgehalten werden, das sich sonst, wer weiß, verflüchtigt hätte, mir aber wichtig genug war, es aufzuschreiben.
Wir leben in unseren Sprachspielen. Aber Sprache vermittelt nicht ganz von allein: immer ist der Autor dafür entscheidend verantwortlich. Das lyrische Ich und die Teilwirklichkeiten der Welt können allerdings auf einander zugehen und sich verbünden. So schreibe ich „aus mir“, aus dem Erfahren der Aspekte beobachteter wie über die Immanenz im Dasein hin-ausreichender Wahrnehmung und Gedanken; für mich, um dies zu erkennen, aber genauso für alle, die wissen wollen und fragen: Was sagt dein Gedicht mir? Wie vieles Mitgeteilte liegt das auf einer Wellenlänge, die auch die Leserin und der Leser für sich durch ihr eigenes intellektuelles und gefühlsmäßiges Erfassen mitgestaltet.
So sind nun über die Jahre zu recht verschiedenen Themen Gedichte entstanden. Gelegentlich trug ich ein paar Werke im Bekanntenkreis vor. Das Echo darauf war überwiegend positiv und hat mich auf den Gedanken gebracht, doch einmal eine Auswahl in Buchform an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen.
Warum gerade diese Auswahl? Die Wahl fiel mir nicht leicht, denn es ist keine enge Kategorisierung, eher ein weit gefasster Ein- und Überblick über Texte einiger Jahre und unterschiedliche Themenbereiche.
Treffen nicht Beziehungen auf Stimmungen und Reflexionen, bisweilen philosophisch angehaucht? Nahe am Leben bis hin in das nicht Fassbare des Seins, das bis ins Innerste berührt. Liebe als grundlegende Haltung, die Sehnsucht nach Verständigung, oft mit einem Tropfen Wehmut (bitter wie Wermut).
Persönlich halte ich „du fehlst“, „da und nicht“, „glückwunsch“, „sommer so hoch“, „so immer liebe“ für gelungene Beispiele; vielleicht, weil teilweise oder zutiefst selbst erlebt. Immer auch dieses nicht festhalten können, z. B. in „loslassen“, dankbar für die kurzen Zeiten des irdischen Glücks. Trotz aller Anflüge von Ironie (z. B. „ernste frage“) begegnet aber auch manche Härte von Politik und gesellschaftlichem Zusammenleben.
Wie Kinder nicht ihren Eltern gehören, gehört dem Autor ein Gedicht nur, bis es gedruckt ist. Das ist für die Auswahl im vorliegenden Gedichtband nun endlich der Fall. Dazu kommt noch der äußere Anlass eines mit siebzig Jahren relativ runden Geburtstages, der mir Hinweis genug ist, solche Pläne vorsichtshalber nicht länger aufzuschieben.
Mögen Sie in diesem Buch Gedichte entdecken, die Sie gerne lesen und so auch ein wenig zu Ihren machen.
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Veröffentlichung: | 12.09.2023 |
Seiten | 193 |
Art des Mediums | Buch [Gebundenes Buch] |
Preis DE | EUR 29.00 |
Preis AT | EUR 29.00 |
ISBN-13 | 978-3-903-44313-6 |
ISBN-10 | 3903443131 |
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