Julia Kristeva
Schwarze Sonne.
- Depression und Melancholie
ISBN: 978-3-860-99736-9
268 Seiten | € 29.90
Buch [Taschenbuch]
Erscheinungsdatum:
12.09.2018
Sonstiges
Julia Kristeva
Schwarze Sonne.
Depression und Melancholie
4.8/5.00 bei 6 Reviews - aus dem Web
Julia Kristeva hat eine bahnbrechende Studie zu Depression und Melancholie vorgelegt. Bereits die Nervalsche Metapher der 'schwarzen Sonne' verweist auf das Düster-Gleißende ihres Gegenstandes.
Kristeva gelingt es, den in der Gegenwart immer stärker aufs Pathologische abzielenden und damit verengenden Diskurs zu jenem 'depressiv-melancholischen Komplex' aufzubrechen.
Sie zeigt, dass in Depression und Melancholie die Quelle von Leiden liegt, aber auch und davon nicht zu trennen: von Kreativität.
In den frühen Theorien von Freud und Abraham kaschiert die Depression eine Aggressivität gegen das verlorene Objekt und offenbart darin eine Ambivalenz des Depressiven gegenüber dem Objekt seiner Trauer. Darüber hinaus verweisen neuere Theorien zum Narzissmus – wie die von Edith Jacobson und Béla Grunberger – auf Depression als archaischen Ausdruck einer nicht symbolisierbaren, unbenennbaren narzisstischen Wunde. Daran und an Melanie Klein wie Jacques Lacan anknüpfend, kommt Julia Kristeva zu dem Befund: dass der Depressive nicht um ein Objekt trauert, sondern um ein sich der Sinngebung entziehendes 'Reales'.
In eindringlichen klinischen Beispielen sowie in vier kunst- und literaturtheoretischen Arbeiten zu Holbein d. J., Nerval, Dostojewski und Marguerite Duras veranschaulicht Julia Kristeva ihren Ansatz, dass die Depression nicht nur eine zu behandelnde Pathologie ist, sondern auch ein Diskurs in einer Sprache, die es zu erlernen gilt.
Inhalt
I. Ein Gegen-Depressivum: die Psychoanalyse
II. Leben und Tod des Sprechens
III. Figuren der weiblichen Depression
-Die kannibalistische Einsamkeit
-Töten oder sich töten: die agierte Schuld
-Eine jungfräuliche Mutter
IV. Schönheit: Die andere Welt des Depressiven
V. Holbeins Der Leichnam Christi im Grabe
VI. Nerval, El Desdichado
VII. Dostojewski, die Schrift des Leids und die Vergebung
VIII. Die Krankheit Schmerz: Duras
'Der entscheidende Parameter ihrer Theorie der Melancholie ist die Stellung des Subjekts zur Sprache und zum Begehren. eine Bereicherung des psychodynamischen Diskurses.'
(Lothar Bayer, Psyche, 2006)
Kristeva gelingt es, den in der Gegenwart immer stärker aufs Pathologische abzielenden und damit verengenden Diskurs zu jenem 'depressiv-melancholischen Komplex' aufzubrechen.
Sie zeigt, dass in Depression und Melancholie die Quelle von Leiden liegt, aber auch und davon nicht zu trennen: von Kreativität.
In den frühen Theorien von Freud und Abraham kaschiert die Depression eine Aggressivität gegen das verlorene Objekt und offenbart darin eine Ambivalenz des Depressiven gegenüber dem Objekt seiner Trauer. Darüber hinaus verweisen neuere Theorien zum Narzissmus – wie die von Edith Jacobson und Béla Grunberger – auf Depression als archaischen Ausdruck einer nicht symbolisierbaren, unbenennbaren narzisstischen Wunde. Daran und an Melanie Klein wie Jacques Lacan anknüpfend, kommt Julia Kristeva zu dem Befund: dass der Depressive nicht um ein Objekt trauert, sondern um ein sich der Sinngebung entziehendes 'Reales'.
In eindringlichen klinischen Beispielen sowie in vier kunst- und literaturtheoretischen Arbeiten zu Holbein d. J., Nerval, Dostojewski und Marguerite Duras veranschaulicht Julia Kristeva ihren Ansatz, dass die Depression nicht nur eine zu behandelnde Pathologie ist, sondern auch ein Diskurs in einer Sprache, die es zu erlernen gilt.
Inhalt
I. Ein Gegen-Depressivum: die Psychoanalyse
II. Leben und Tod des Sprechens
III. Figuren der weiblichen Depression
-Die kannibalistische Einsamkeit
-Töten oder sich töten: die agierte Schuld
-Eine jungfräuliche Mutter
IV. Schönheit: Die andere Welt des Depressiven
V. Holbeins Der Leichnam Christi im Grabe
VI. Nerval, El Desdichado
VII. Dostojewski, die Schrift des Leids und die Vergebung
VIII. Die Krankheit Schmerz: Duras
'Der entscheidende Parameter ihrer Theorie der Melancholie ist die Stellung des Subjekts zur Sprache und zum Begehren. eine Bereicherung des psychodynamischen Diskurses.'
(Lothar Bayer, Psyche, 2006)
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Veröffentlichung: | 12.09.2018 |
Höhe/Breite/Gewicht | H 20,7 cm / B 14,5 cm / 384 g |
Seiten | 268 |
Art des Mediums | Buch [Taschenbuch] |
Preis DE | EUR 29.90 |
Preis AT | EUR 30.80 |
Auflage | 3. Auflage |
ISBN-13 | 978-3-860-99736-9 |
ISBN-10 | 386099736X |
Über die Autorin
Julia Kristeva, in Bulgarien geboren und seit 1966 in Frankreich lebend, gehört zu den renommiertesten Sprachwissenschaftlerinnen und Psychoanalytikerinnen sowie kritischen intellektuellen Frankreichs. 2004 erhielt sie den norwegischen Holberg-Preis, 2006 den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken; zahlreiche Ehrendoktorwürden, Auszeichnungen und Preise. Sie ist Professorin am Institut Universitaire de France und schrieb einflußreiche Bücher über Psychoanalyse, Literatur und Sprache, u. a.: Fremde sind wir uns selbst (2001).Diesen Artikel teilen
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