Wer steckt ein und wer gewinnt?

Eine schöne Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen - Meine Erwartungen wurden nicht ganz getroffen, es fehlte mir die Auseinandersetzung mit einander und mit dem Thema Bodyshaming

Inhalt: Der Kurzroman 64 Seiten zeigt die Liebesgeschichte von Lara und Philipp aus der Sicht von Lara heraus. Dieser voraus geht eine psychotherapeutische Beratung, die zeigt, dass Bodyshaming für Lara ein Thema ist. Es findet dann auch seinen Weg in die Beziehung. Die Geschichte setzt sich zusammen aus realen Erlebnissen, die der Autorin erzählt wurden oder ihr so passiert sind.

Bewertung: Der Titel und der Klappentext stellen einige Fragen. Sie wurden nach meinem Verständnis jedoch nicht wirklich beantwortet. Ich hatte erwartet, dass das Liebespaar in die Auseinandersetzung geht. Das heisst, dass das Thema zwischen ihnen bearbeitet wird und man am Ende eine Antwort auf die Fragen bekommt ("... mit welcher Absicht teilen manche diese Bewertungen dem Betroffenen mit? Und wie viel Wert hat eine solche ungefragte Meinung? Kann und muss man alles einstecken und darüberstehen? Verlieren die, die austeilen oder die, die einstecken? Oder gewinnt am Ende nur die Liebe?"). Manches lässt sich beobachten. Doch viele Antworten bleiben der Fantasie und der eigenen Interpretation überlassen. Für mich ist Bodyshaming eigentlich das Nebenthema der Geschichte. Ich fand, die Geschichte verdeutlicht eher, wie wichtig es in Beziehungen ist, zu reden und zu klären. So möchte ich die eine Frage beantworten, ob man einstecken muss: Nein. Weil Einstecken die Auseinandersetzung verhindert. Das zeigt der Roman deutlich. Eigentlich könnte man noch viel zu diesem Buch sagen, aber damit würde man zuviel der Geschichte spoilern. Es regt zum Nachdenken an und man fragt sich: Was hätte ich gesagt/getan? Was wäre dann passiert? Insgesamt hat mir die Liebesgeschichte gefallen. Sie liest sich leicht und es ist einfach, sich dafür zu interessieren. Ich konnte gut mit Lara mitgehen und habe ihr Handeln verstanden, auch wenn ich nicht mit ihr einverstanden war und mir von ihr und Philipp mehr Offenheit gewünscht hätte. Denn dadurch wurde die Auseinandersetzung, die ich laut der Inhaltsbeschreibung erwartet hatte, über weite Strecken verhindert.

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